Alpenrose pflegen

Alpenrose

Alpenrose

Rhododendron simsii 'Leopold Astrid'
Foto: BotBln, GFDL 

Deutscher Name: Alpenrose, Azalee, Zimmer-Azalee
Wissenschaftl. Name: Rhododendron
Verwendung: Blatt- und Blütenschmuckpflanze
Blütezeit: Oktober bis April
Wuchshöhe: 30 bis 60 cm
Schwierigkeit: mittelschwer

Alpenrose im Forum der Pflanzenfreunde

Steckbrief / Beschreibung

Zu der recht umfangreichen Gattung des Rhododendron gehört eine Art, die in Zimmerkultur weit verbreitet ist, Rhododendron simsii. Fälschlicherweise wird dieser Rhododendron auch als Azalea indica bezeichnet. Die deutsche Bezeichnung dieser Pflanzen ist Alpenrose. Etwas weniger bekannt ist Rhododendron obtusum, die Stammform der Kurume-Azaleen. Bei der Alpenrose handelt es sich fast ausnahmslos um kleine Blütensträucher, die bis zu 45 cm hoch und breit werden. Die ledrigen Blätter der Alpenrose sind 2 bis 3 cm lang und oval-rund geformt. Die trichterförmigen Blüten der Alpenrose sitzen endständig an den Trieben der Pflanze. In Zimmerkultur hält man die Alpenrose meist nur als Winter- und Frühjahrsblüher.

Rhododendron obtusum ist eine Hybride zwischen Rhododendron kaempferi und einigen anderen Rhododendron Arten. Im Volksmund kennt man diese Pflanzen als Japanische Azaleen. Rhododendron obtusum hat glänzende, leicht ledrige Blätter. Die jungen Zweige dieser Art sind mit weichen, anliegenden, braunen Haaren bedeckt. Die Blüten der japanischen Azalee können einzeln, paarweise oder auch zu dritt den Zweigen entwachsen. Die Farben der Azaleen Blüten reichen von Weiß und Purpur bis zu unterschiedlichen rosa und roten Tönen.

Rhododendron simsii gilt als die eigentliche Stammform der bekannten Zimmerazalee. Diese Alpenrose besitzt glänzende, am Rand mit Borstenhaaren besetzte Blätter. Die Blüten können einfach oder gefüllt sein, manchmal kommen auch gekräuselte Blütenblätter vor. Die Farbskala ist die gleiche wie bei Rhododendron obtusum; die Blüten von Rhododendron simsii können aber auch zweifarbig sein.

Standort / Licht

Alpenrosen mit Knospen oder Blüten bekommen einen hellen Standort ohne direkte Sonnenbestrahlung. Außerhalb der Blütezeit sind mittlere Lichtverhältnisse für die Alpenrose am besten geeignet. Wer über die Möglichkeit verfügt, sollte seiner Alpenrose im Sommer einen halbschattigen Platz im Freien gönnen.

Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke, angegeben in Lux, geben Auskunft ob der Standort hell genug ist. Pflanzen mit geringem Lichtbedarf benötigen immer noch mindestens 500 bis 600 Lux. Zimmerpflanzen für sehr helle Standorte brauchen 1600 Lux und mehr.

Himmelsrichtung, Jahreszeit, Verglasung und vor der Wohnung stehende Bäume und Büsche reduzieren die Lichtstärke schnell um 30 bis 70%. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es bereits zu dunkel für die meisten Topfpflanzen sein. Auch zu viel Licht ist für zahlreiche Zimmerpflanzen schlecht, es muss abgeschattet werden oder man ändert den Standort.

Lichtmangel Symptome

  • Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
  • Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
  • Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
  • deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Standort finden

Sicherheit über die Lichtstärke erhält man nur mit einem Luxmeter. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:

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Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern

Alpenrosen benötigen stets feuchte Wurzeln, man gießt die Azalee reichlich und achtet darauf, dass der Topfballen gründlich durchfeuchtet ist.

Pflanzen reichlich gießen

Das Substrat muss gleichmäßig durchfeuchtet gehalten werden, es darf vor der nächsten Wassergabe nur an der Oberfläche ganz leicht antrocknen. Selbst kurze Trockenphasen sind zu vermeiden. Beim Gießen verabreicht man der Pflanze soviel Wasser, bis dieses aus dem Abzugsloch wieder herausläuft. Das sich in dem Untersetzter ansammelnde Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet. Auch Pflanzen mit einem hohen Wasserbedarf leiden wenn die Wurzeln längere Zeit im Wasser stehenbleiben.

Die Alpenrosen; vertragen kein kalkhaltiges Wasser. Die Pflanzen sind absolut kalkfeindlich! Zum Gießen der Alpenrose verwendet man weiches, kalkfreies Wasser, Regenwasser ist sehr gut geeignet. Mit kalkhaltigem Wasser gegossene Alpenrosen werden in der Regel von einer Chlorose befallen. Erste Hilfe kann man durch Gießen mit einem Spezialpräparat, z.B. Fetrilon, leisten.

Luftfeuchtigkeit erhöhen

Um die Luftfeuchtigkeit für die Alpenrose zu erhöhen, stellt man die Töpfe der Pflanzen in wassergefüllte Schalen oder Untersetzer auf Kieselsteine.

Wann, wie viel und wie oft gegossen wird kann nicht generell beantwortet werden. Das sorgt, besonders bei unerfahrenen Pflanzenfreunden für Unsicherheit. Man sollte es sich aber auch nicht zu schwer machen.

Grundsatz beim Gießen

Wenn man sich nicht sicher ist, sollte man lieber etwas weniger als zu viel Gießen. Die wenigsten Zimmerpflanzen gehen an Trockenheit ein, meistens werden sie zu Tode gewässert.

Weshalb wird zu viel gewässert ?

Wenn eine Pflanze schlapp aussieht, greifen viele Hobbygärtner zuerst zur Gießkanne. Dies ist der mit Abstand häufigste Pflegefehler. Bei schlaffen Pflanzen sollte man nicht wässern ohne die Erde zu prüfen, denn sehr oft ist nicht der Wassermangel an einer siechenden Pflanzen schuld.

Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger oder dem Handrücken ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.

Große Pflanzgefäße erfordern einen Feuchtigkeitsmesser. Damit kann man in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und er gehört zu jeder Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.

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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?

Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.

So verhindert man das Wurzelsterben

Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.

Was tun bei Ballentrockenheit ?

Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.

Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur

Man pflegt die Alpenrose möglichst kühl bei Temperaturen von 8 bis 16 °C. Bringt man die Pflanze in ein warmes Zimmer mit über 21 °C Zimmertemperatur, verwelken die hübschen Blüten schnell, und die Blätter der Alpenrose fallen ab. Man kann die Pflanzen jedoch langsam von einem kühleren an einen wärmeren Standplatz gewöhnen. Generell gilt aber, dass sich die Blüten der Alpenrose an kühleren Standorten wesentlich länger halten.

Vermehren der Pflanze

Eine Alpenrose kann sehr gut durch Kopfstecklinge junger Triebe im zeitigen Frühjahr vermehrt werden. Man steckt einen 8 bis 10 cm langen Steckling in einen kleinen Topf mit einem gut angefeuchteten Substrat aus zwei Teilen scharfem Sand oder Perlite und einem Teil Torf. Über den Topf stülpt man einen Plastikbeutel gestülpt oder man stellt den Topf in einen Vermehrungskasten an einen halbschattigen Platz.

In 8 bis 12 Wochen sollten sich die Stecklinge bewurzelt haben, und die junge Alpenrose wird in das für erwachsene Pflanzen empfohlene Substrat umgesetzt.

Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat

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Für Alpenrosen verwendet ein man ein kalkfreies Gemisch aus einem Teil Komposterde, zwei Teilen Torf und einem Teil scharfem Sand oder Perlite. Alpenrosen können alternativ auch auch in reinem Torfkultursubstrat gepflegt werden. Am geeignetsten ist für die Alpenrosen jedoch fertig gemischte Rhododendron-Erde.

Düngen / Nährstoffbedarf

Nach der Blüte bis zum Monat August werden die Alpenrosen nur mäßig gedüngt, eine Düngergabe im Abstand von 4 Wochen ist ausreichend. Ab August, bis zum einsetzen der Blüten, düngt man die Pflanzen noch sparsamer, eine Düngergabe alle 6 Wochen ist empfehlenswert. Als Dünger verwendet man den im Handel erhältlichen Rhododendron Dünger.

Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen

Blumendünger

Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen

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Alpenrosen kann man nur schwierig länger als eine Saison in Zimmerkultur halten. Wenn man die Alpenrose jedoch nach der Blüte an einen möglichst kühlen Ort stellt und die Pflanzen gleichmäßig weitergießt, überstehen die Alpenrosen eventuell auch die nächste Saison. Der Topfballen sollte dabei immer feucht gehalten werden. Besser ist es, sobald keine Frostgefahr mehr besteht, die Alpenrose ins Freiland in den Schatten von Bäumen zu stellen. Dort hält man das Substrat der Alpenrose gleichmäßig feucht und besprüht die Pflanzen an warmen Abenden mit kalkfreiem Wasser. Im zeitigen Herbst, vor dem ersten Frost, stellt man die Alpenrose für eine weitere Blüte in die Wohnung.

Im Spätsommer sollte man die Pflanzen etwas trockener halten, so wird der Knospenansatz gefördert. Nach dem Ansatz der Knospen werden die Alpenrosen wieder kühl gestellt, damit sich die Knospen gut weiterentwickeln. In warmer, trockener Zimmerluft können die Knospen und möglicherweise auch die Blätter der Alpenrosen abfallen. Ein Kalthaus bei einer Temperatur von 8 bis 13 °C ist in diesem Stadium für die Alpenrose ideal. Ab dem Beginn der Blütezeit und bis zum Abwelken der Blüten vertragen die Alpenrosen helleres Licht und auch mehr Wärme. Die Temperatur von 21 °C sollte jedoch nicht überschritten werden.

Alle zwei oder drei Jahre werden die Alpenrosen nach der Blüte, bevor man sie ins Freie stellt, in etwas größere Töpfe umgesetzt. Je großer eine Alpenrose ist, um so leichter lässt sie sich ein weiteres Jahr kultivieren.

Bei Ballentrockenheit oder an einem zu warmen Standort verlieren die Alpenrosen gerne ihre Knospen und Blüten. Stellen Sie die Pflanze kühler oder gießen sie die Alpenrosen kräftiger. Passen Sie aber darauf auf, dass keine Staunässe entsteht. Diese führt zu Fäulnis an Wurzeln und Stängeln. Pflegefehler können schnell zu einem Befall mit Blattläusen, Spinnmilben oder weißen Fliegen führen.

Die Pflanze ist auch ein bevorzugter Wirt für die Larven der Gewitterfliegen. Die Larven ernähren sich bis zum Schlüpfen von jungen Trieben, sich neu entwickelnden Blättern und den Knospen der Blüten. Der Schaden an der Pflanze wird meist erst nach dem Öffnen der befallenen Blätter und Blüten entdeckt. > Gewitterfliegen bekämpfen / Symptome erkennen

Der Dickmaulrüssler findet die Alpenrosen ebenfalls sehr schmackhaft, die typischen Fraßspuren des Dickmaulrüsslers sind jedoch leicht an den Blättern der Pflanzen zu erkennen. Die Larven des Dickmaulrüsslers sind schwerer zu entdecken, oft bemerkt man sie nur wenn die Pflanze bereits stark geschädigt ist, oder wenn sich die Käfer entwickeln und die Fraßspuren sichtbar werden. > Dickmaulrüssler bekämpfen / Fraßspuren erkennen

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Foto: Lung
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Rhododendron simsii 'Adventglocke'
Foto: BotBln
Lizenz: GFDL

Rhododendron

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Foto: Giacomo1970
Lizenz: GFDL

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5