Venusfliegenfalle

Dionaea muscipula, Venusfliegenfalle in Aktion

Deutscher Name: Venusfliegenfalle
Wissenschaftl. Name: Dionaea muscipula
Familie: Sonnentaugewächse, Droseraceae
Wuchshöhe: 10 cm, mit Blüte bis 50 cm
Blütezeit: April, Mai, Juni
Verwendung: Fleischfressende Pflanze, Karnivore
Schwierigkeit: mittelschwer

Die Faszination der Venusfliegenfalle

Schon seit langem sind Pflanzenfreunde von den Karnivoren beeindruckt, bereits CharIes Darwin bezeichnete die Dionaea muscipula als die "wunderbarste Pflanze der Welt". Womit wir beim Thema wären, der Venusfliegenfalle. Diese fleischfressende Pflanze ist sicherlich die am meisten in Wohnungen gepflegte Karnivore. Die sich bei ausreichender Beleuchtung kräftig rot färbenden Fallen locken mit dem am Fallenrand produzierten, süßen und unwiderstehlich duftenden Nektar schnell Insekten an. Eine gesunde, vitale und artgerecht kultivierte Venusfliegenfalle ist sehr wuchsfreudig, eine solche Pflanze kann 3 bis 4 neue Fallen im Monat produzieren.

Die Venusfliegenfallen bilden tief in der Erde liegende Rhizome. Aus diesen treibt eine oberirdisch abgestorbene Pflanze rasch wieder aus. Das Absterben der oberirdischen Pflanzenteile geschieht meist durch Frost oder Buschfeuer. Auch abgefressene oder abgerissene und zertrampelte Venusfliegenfallen überleben dank ihrer wuchsfreudigen Rhizome.

Die Venusfliegenfallen sind während der Sommerszeit regelmäßig heftigen Buschfeuern ausgesetzt. Dabei werden die oberirdischen Teile der Pflanze vollständig zerstört. Venusfliegenfallen haben sich jedoch auf diese natürlichen Katastrophen eingestellt und bilden schnell junge Triebe aus den tief in der Erde liegenden Rhizomen. Die Buschfeuer schaden den Venusfliegenfallen also nicht, im Gegenteil sie helfen den Karnivoren beim Überlebenskampf. Bleiben die Feuer aus, überwuchert kräftige Vegetation die Venusfliegenfalle. Diese verkümmern oder sterben dann aufgrund des Lichtmangels ab.

Gefährdeter Bestand der wilden Venusfliegenfallen

Aufgrund der jahrelangen starken Nachfrage wurden die natürlichen Bestände der Venusfliegenfalle stark dezimiert. Das diese fleischfressende Pflanze in der freien Natur nur in in einem eng begrenzten Gebiet beheimatet ist hat die bedrohliche Situation für diese faszinierende Karnivore zusätzlich verschärft. Erschwerend kam die Trockenlegung der für die Venusfliegenfalle so wichtigen Feuchtgebiete hinzu, der Verlust an Lebensraum dezimierte diese hübschen Pflanzen weiter.

Kulturformen beherrschen den Markt

Mittlerweile ist die Ausbeutung der in der freien Natur wachsenden Dionaea muscipula jedoch Geschichte. Die im Handel erhältlichen Dionaea muscipula werden ausnahmslos in Gärtnereien vermehrt. Durch eine kontinuierliche Auslese der besten, schönsten und größten  Dionaea muscipula entstanden Kulturpflanzen die wesentlich größer als ihre wild wachsenden Vorfahren werden. Ein weiterer Unterschied der in Kultur gezüchteten Dionaea muscipula liegt in der Art, Größe und Farbe der Fallenzahnung.

Blüten der Venusfliegenfallen

Dionaea muscipula, Blüte einer Venusfliegenfalle

Im zeitigen Frühjahr bilden die Venusfliegenfallen ihre Blüten aus. Das auffälligste Merkmal dieser Blüten sind die extrem langen Blütenstängel. Durch diese Konstruktion stehen die Blüten gut 30  cm über der Pflanze. Durch den großen Abstand der Blüten zu den Fallen der Karnivoren verhindert die Venusfliegenfalle ein versehentliches Fangen und Verdauen der bestäubenden Insekten.

Jeder Blütenstängel einer Venusfliegenfalle bildet einige etwa 3 cm durchmessende, weiße Blüten.

Eine einzelne Blüte hat fünf kleine grünlich gefärbte Kelchblätter. Diese nennt man Sepalen. Die fünf etwas auseinander stehenden und sich nicht überlappenden weißen Kronblätter nennt man Petalen. Diese in der Grundfarbe weißen Petalen weisen meist eine zarte, grüne Aderung auf.

Hinweise zur Venusfliegenfalle

Die Venusfliegenfallen benötigen im zeitigen Frühjahr viel Energie um die bis zu 30 cm langen Blütenstiele zu bilden. Venusfliegenfallen können dann über einen längeren Zeitraum keine neuen Fallen mehr bilden. Wer keinen Wert auf die Blüten legt, sollte die heranwachsenden Blütenstiele frühzeitig abschneiden. So wird das erneute Wachstum der Fallen angeregt.

Venusfliegenfallen gehören zu den sonnenhungrigsten Karnivoren und Insektivoren. Ein zu dunkler Standort, Lichtmangel und die kurze Sonnenscheindauer während der lichtarmen Winterperiode stellen den Karnivorenfreund auf ein harte Probe. Wer die Anforderungen der Venusfliegenfalle an die Lichtintensität nicht erfüllen kann, wird über das kümmerliche und schwache Wachstum und die ausbleibende Färbung der Fallen enttäuscht sein.

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Quellen

Das Grosse Buch der Zimmerpflanzen. VEMAG Verlags- und Medien Aktiengesellschaft, Köln 1995, ISBN 3-625-10680-9, 1001 Zimmerpflanzen von A - Z. ISBN-10: 1405492090, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia, Zimmerpflanzen von Editha Thomas, ISBN-10: 3730401033, Botanica. Das ABC der Pflanzen. 10.000 Arten in Text und Bild. Könemann Verlagsgesellschaft, 2003, ISBN 3-8331-1600-5