Blauglöckchen pflegen
Name: Blauglöckchen, Saphir-Veilchenstrauch, Veilchenstrauch
Wissenschaftl. Name: Browallia
Familie: Solanaceae
Wuchshöhe: 10 bis 30 cm
Schwierigkeit: pflegeleicht
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Blütezeit: Februar bis November
Steckbrief / Beschreibung
Blauglöckchen werden wegen ihrer hübsch und kräftig gefärbten, meist saphirblauen Blüten gerne in Wohnungen gepflegt. Wenn Blauglöckchen in einem normalen Pflanzgefäß gepflegt werden, müssen die schlanken, stark verzweigten Triebe der Pflanze abgestützt werden. Besser ist es die Blauglöckchen als hübsche Hängepflanzen in Blumenampeln zu kultivieren.
Im Handel werden die Blauglöckchen während des ganzen Jahres blühend angeboten. Obwohl sich ein Blauglöckchen überwintern lässt, wird die Pflanze oftmals nur einjährig gepflegt. Ein Blauglöckchen lässt sich nicht nur als Zimmerpflanze pflegen, man kann sie während des Sommers auch gut in Beeten oder Balkonkästen kultivieren. Die zum Verkauf angebotenen Blauglöckchen werden in den Gärtnereien meist mit Hemmstoffen behandelt. Dies führt zu einem kompakten Wuchs der Pflanzen. Nachdem die Hemmstoffe abgebaut sind, wachsen die Blauglöckchen deutlich sparriger. Einige Neuzüchtungen bleiben jedoch kompakt und dichtbuschig.
Browallia speriosa ist als ursprüngliche Art weniger bekannt als einige ihrer Sorten. Am häufigsten gepflegt wird die Sorte Browallia "Major" mit meist recht aufrechten, 45-50 cm langen Trieben. Diese bilden an kurzen Stielen 5-8 cm lange, eiförmige, hellgrüne Blätter aus. Die violett blauen Blüten der Blauglöckchen erreichen einen Durchmesser von ca. 5 cm und entspringen den Blattachseln. Die Blüten sitzen an 2 bis 3 cm langen Stielen. Die meisten Blüten der Blauglöckchen besitzen einen weißen Schlund, manche der Blüten sind aber auch dunkelblau geädert. Eine weitere in Wohnungen beliebte Sorte ist Browallia "Silver Beils" Diese Blauglöckchen hat weiße Blüten und ebenfalls hellgrüne Blätter.
Browallia viscosa ist eine kompaktere Art, die Pflanze wird selten höher als 30 cm. Die eiförmigen 2 bis 3 cm langen, haarigen Blätter dieser Blauglöckchen sind mittelgrün und am Ende leicht abgerundet. Die hellblauen Blüten haben einen ebenfalls einen weißen Schlund und einen Durchmesser von 2 bis 3 cm. Bei der Sorte Browallia "Saphir" sind die Blüten dunkler blau gefärbt, bei Browallia "Alba" sind die Blüten rein weiß.
Standort / Licht
Blauglöckchen sollte an einem hellen Standort gepflegt werden. Direkte Sonnenbestrahlung schadet der Pflanze nur, wenn sie zu intensiv (während der Mittagsstunden im Hochsommer) ist. Kühle und dunkle Standorte führen zu einer verminderten Blütenbildung.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Gießen / Wässern
Blauglöckchen werden gleichmäßig aber mäßig gegossen. Zwischen den einzelnen Wassergaben kann die Oberfläche der Erde ruhig etwas antrocknen. Während der Wintermonate gießt man die Blauglöckchen sparsamer. Ballentrockenheit und Staunässe muss vermieden werden.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperatur
Die Blauglöckchen pflegt man bei normalen Zimmertemperaturen. Während der Ruheperiode benötigt die Pflanze Temperaturen zwischen 13 und 15 °C. Temperaturen über 18 °C verkürzen die Lebensdauer der Blüten erheblich. Am besten lässt sich die Blauglöckchen während der Ruheperiode in einem Kalthaus kultivieren.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Vermehren der Pflanze
Vermehrt werden diese Pflanzen durch Samen. Wenn man im zeitigen Frühjahr aussät, kann man ab Anfang Herbst mit der Blüte rechnen. Das Saatgut wird dünn in kleine Töpfe mit feuchter Aussaaterde gesät. Die Töpfe werden dann mit Plastikbeuteln abgedeckt und bei einer Temperatur von 15-18 °C und hellen Lichtverhältnissen aufgestellt. Sobald die Sämlinge 1 bis 2 cm groß sind, werden die Plastikbeutel entfernt und die jungen Pflänzchen mäßig gegossen. Der Erdballen sollte nach dem Wässern nur ein wenig feucht sein. Wenn die Sämlinge eine Größe von 5 bis 8 cm erreicht haben, setzt man sie in einzelne Töpfe und behandelt die Blauglöckchen wie ausgewachsene Pflanzen weiter. Sehr hübsch ist es, 8 bis 10 kleine Pflanzen in eine Ampel mit 20 bis 30 cm Durchmesser setzen.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
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Blauglöckchen pflegt man in Blumenerde auf Torf- oder Kompostbasis.
Umtopfen
Im Frühling, zum Beginn der Wachstumsperiode, können die Pflanzen in größere Gefäße umgetopft werden.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Der Nährstoffbedarf der Blauglöckchen ist mäßig bis hoch. Sobald sich die Blauglöckchen gut eingewurzelt haben, düngt man während der Hauptwachstumszeit alle 14 Tage mit einen handelsüblichen Flüssigdünger. Während der Ruheperiode werden die Pflanzen nicht gedüngt.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
Bezugsquellen für richtige Düngemittel finden Sie hier:
Dünger für Topfpflanzen, Zierpflanzen und Zimmerpflanzen
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Wer eine Lösung zu einem aktuellen Pflege- oder Schädlingsproblem sucht kann hier im Pflanzenforum mitmachen und Hilfe erhalten.
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Browallia americana - Blätter
Foto: Derek Ramsey
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Browallia
Foto: Derek Ramsey
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