Eibisch als Topf- und Zimmerpflanze pflegen
Eibisch von Meneerke bloem, CC BY-SA 4.0
Deutscher Name: Eibisch, Roseneibisch, Chinarose
Wissenschaftl. Name: Hibiscus
Familie: Malvaceae
Wuchshöhe: 1 bis 2 m
Blütezeit: Februar - Oktober
Verwendung: Blüten- und Fruchtschmuckpflanze
Schwierigkeit: mittelschwer
Steckbrief / Beschreibung
Einige Arten der großen Gattung Hibiscus (Eibisch) werden nicht nur im Garten sondern auch in Wohnungen gepflegt. Bei den Eibisch Arten handelt es sich um reich verzweigte Sträucher, die 2 m Höhe erreichen können, sofern man die Pflanzen nicht durch kräftigen Rückschnitt in Grenzen hält.
Hibiscus rosa-sinensis bildet etwa 10 bis 15 cm breite, dunkelkarminrot gefärbte Blüten. Diese Pflanzen sind ein Blickfang auf der Fensterbank. Es gibt zahlreiche Sorten, einige mit fünf Blütenblättern, andere mit mehreren; die Blüten dieser Eibisch Arten können weiß, gelb, rosarot, orangerot oder rot gefärbt sein. Die Staubgefäße bei den fünfblättrigen Blüten sind zu einer röhrenförmigen, meist leicht nach oben gebogenen Säule zusammengewachsen. Die Staubfäden bei den gefüllten Blüten werden meist aus einem lockeren Büschel gebildet.
Standort / Licht
Man pflegt den Eibisch an einem hellen Standort mit mindestens etwas Sonne in den Morgen- oder Nachmittagsstunden. Der Eibisch liebt hohe Luftfeuchtigkeit.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
Luxmeter - Jetzt auf Amazon ansehen* »Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
Einkaufstipp: Pflanzlampen u. Beleuchtungssysteme für dunkle Standorte, denn lichtarme Ecken in der Wohnung kann man mit einer modernen Beleuchtung und attraktiven Zimmerpflanzen zu einem Blickfang aufwerten.
Gießen / Wässern
In der Hauptwachstumszeit wässert man den Eibisch gleichmäßig, die oberste Schicht der Erde lässt man zwischen den Wassergaben abtrocknen.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
Bodentester & Feuchtigkeitsmesser, hier über Amazon erhältlich*
Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
Einkaufstipp: Automatische (Urlaubs) - Bewässerung für Pflanzen & Feuchtigkeitsmesser
Überwintern / Ruheperiode
Während der zwei- bis dreimonatigen Winterruhe senkt man die Temperatur auf etwa 13 °C. In dieser Zeit wird der Hibiskus gerade so viel gegossen, dass der Wurzelballen nicht austrocknet. Von Oktober bis Februar wird der Eibisch nur schwach, etwa alle 4 Wochen, gedüngt. Auch während der Ruheperiode sollte der Eibisch einen möglichst hellen, sonnigen Standort haben.Temperatur
Vom Frühling bis zum Herbst sind normale Raumtemperaturen geeignet, der Eibisch stellt dann keine besonderen Ansprüche an die Temperaturverhältnisse.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
Einkaufstipp für Zubehör: Wetterstation, Hygrometer, Thermometer bestellen
Eibisch Vermehren
Im zeitigen Frühjahr kann man einen Eibisch mit 10 bis 15 cm langen Kopfstecklingen vermehren. Man schneidet einen Steckling direkt unterhalb eines Blattknotens ab, entfernt dann die unteren Blätter und setzt den Steckling in ein Gemisch aus gleichen Teilen Torf und Sand. Über das Pflanzgefäß stülpt man einen Plastikbeutel oder man stellt es in einen Anzuchtkasten an einen nicht sonnigen aber hellen Platz. Das Substrat wird bis zur Bewurzelung nur schwach gegossen, die Anzuchterde sollte nur leicht feucht sein.
Man wartet bis die Pflanze sich kräftig bewurzelt hat, dies sollte bei einem Eibisch nach etwa 3 Monaten der Fall sein, und topft den Steckling dann in ein größeres Pflanzgefäß um.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
Einkaufstipp: Aufzucht-, Anzucht u. Gewächshäuser zur Vermehrung
Erde / Substrat
Man verwendet für die Pflege eines Eibisch ein humoses, lockeres Gemisch aus ein wenig Sand und Komposterde.
Blumenerde kaufen - Spezialerden & Substrate bestellen*Eibisch Umtopfen
Jedes Frühjahr wird der Eibisch in etwas größere Pflanzgefäße umgesetzt, bis die gewünschte Maximalgröße erreicht ist.
Zubehör: Dekorative Pflanzgefäße und Übertöpfe vor dem Umtopfen - auf Amazon bestellen* »Düngen / Nährstoffbedarf
Der Nährstoffbedarf eines Eibisch ist hoch. Vom Frühling bis zum Herbst verabreicht man einem Eibisch alle zwei Wochen einen kalireichen Flüssigdünger.
Hier können Sie Dünger für Ihre Topfpflanzen bestellenKürzen / Schneiden der Eibisch
Im zeitigen Frühjahr schneidet man alle zu dicht gewachsenen Triebe aus und kürzt die Triebe und Zweige des Eibisch auf etwa 15 cm Länge.
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Wer eine Lösung zu einem aktuellen Pflege- oder Schädlingsproblem sucht kann hier im Pflanzenforum mitmachen und Hilfe erhalten.
Sie haben noch kein Benutzerkonto?
Registrieren Sie sich kostenlos.
Wir freuen uns auch über Erfolgsberichte und tolle Fotos.
Jetzt mitmachen und an unserer Community teilnehmen!
Nach einem Standortwechsel (Drehen), bei Licht- oder Nährstoffmangel, bei Ballentrockenheit oder bei plötzlichen Temperaturschwankungen, reagiert der Eibisch meist mit Knospenfall.
Die im Handel erhältlichen Eibische sind mit Hemmstoffen behandelt um ein kompaktes, buschiges Wuchsbild zu erreichen. So lässt sich der Eibisch besser verkaufen. Im Laufe der Zeit lässt die Hemmwirkung nach und die Pflanze verliert das kompakt-buschige Wuchsbild.
Der Eibisch wird manchmal von Blattläusen befallen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Pflanzenschädlingen kontrollieren.
Die gemeine Spinnmilbe kann an dem Eibisch auftreten. Die Spinnweben sind besonders gut an den Blattachseln und gebuchteten Blatträndern zu erkennen. Durch Einsprühen mit Wasser werden die Gespinste besonders deutlich sichtbar.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Eibisch kaufen oder online bestellen
Eibisch Bilder
Klicken Sie zum Vergrößern auf die Vorschaubilder
Eibisch
Hibiscus insularis
Foto: Melburnian
Lizenz: GFDL
Eibisch
Hibiscus brackenridgei
Foto: A. Gray
Lizenz: GFDL