Möglichkeiten mit einem Gewächshaus im eigenen Garten

Im eigenen Garten endlich verwirklichen – mit dem Eigenheim kann dieser Traum endlich in Erfüllung gehen. Wer ein Leben lang Mieter bleiben wird, muss diesen Wunsch begraben. Es sei denn, er entscheidet sich für die Alternative: den Kleingarten. Laut Bundesverband Deutscher Gartenfreunde liegt die Zahl jener, die einen Kleingarten pachten, bei circa einer Million. Und es sind nicht nur Senioren, die sich für den Garten entscheiden. Besonders Familien mit Kindern im Vorschulalter nutzen die Gelegenheit, um sich ein Stück Grün zu schaffen. Zum Garten gehören Rasen, gepflegte Wege und – speziell im Kleingarten – natürlich Nutzfläche für Obst und Gemüse.

Gewächshaus

Und es gibt fast immer ein Feature zu sehen. Die Rede ist vom Gewächshaus. Letzteres wird Marke Eigenbau mitunter von Gartenbesitzer-Generation zu Gartenbesitzer-Generation weitergegeben. Oder kann heute von der Stange erworben und aufgestellt werden. Die Vorteile eines Gewächshauses liegen auf der Hand. Durch das spezielle Raumklima – im Hinblick auf Luftfeuchte und Wärme – bietet es dem Besitzer besondere Freiheiten. Meist zur Anzucht in den noch kalten Monaten für die ersten Pflanzen benutzt, lässt sich mit dem Gewächshaus noch einiges mehr für den eigenen Garten erreichen.

Was ist ein Gewächshaus?

Der Begriff Gewächshaus weckt sofort Assoziationen an einen ganz bestimmten Typ mit einer Grundfläche von circa 3 Metern mal 2 Metern. Die Eindeckung erfolgte bis vor einigen Jahren hauptsächlich aus Glas. Inzwischen haben sich transparente – und damit lichtdurchlässige – Kunststoffe durchgesetzt.

Gewächshaus, Innenansicht

Als Konzept ist das Gewächshaus allerdings keine Erfindung der Moderne. Erste Ideen tauchen in historischen Quellen bereits bei Lucius Iunius Moderatus Columella in Rom auf. Die Idee ist relativ simpel: Im Gewächshaus entsteht ein besonderes Mikroklima, welches den Anbau beispielsweise wärmeliebender Pflanzen auch in noch frostgefährdeten Monaten erlaubt.

Eine Sonderform der Gewächshäuser sind:

  • Orangerien
  • Palmenhäuser

Diese sind heute in Botanischen Gärten nach wie vor in Gebrauch und teils auch bezüglich der Architektur von Bedeutung. Grundsätzlich besteht der Aufbau eines Gewächshauses aus:

  • Fundament (möglichst frostsicher)
  • Rahmen und Eindeckung
  • Kultur-/Anbaufläche
  • Belüftung

Ergänzt wird der Aufbau durch diverse Einrichtungen und Anlagen, welche eine Regulierung der Luftfeuchte, Beheizung oder Abdunkelung ermöglichen sollen. Bezüglich der Eindeckung werden Glasscheiben – aufgrund des Bruchverhaltens – heute oft gegen Kunststoff-Elemente oder PE-Folien ersetzt. Letztere können mehrlagig ausgeführt werden, um eine höhere Robustheit zu erreichen..

Seltenes Obst und Gemüse

Tomaten, Erdbeeren oder Erbsen – typische Gartenpflanzen, die an das Klima in Mitteleuropa angepasst sind. Der eine oder andere Hobbygärtner legt die Messlatte bezüglich der Ansprüche an die Vielfalt im Garten allerdings schnell höher. Exoten, wie Kaffee oder Zitrusfrüchte und Mango, kommen genau richtig, um den eigenen Anspruch abzurunden.

Das Problem: Alle genannten Pflanzen sind nicht von Natur aus in Deutschland zu Hause. Mangos lieben Temperaturen, wie sie zwischen Rhein und Oder eigentlich nur in den Monaten Juni bis August auftreten.

Klassisches Gewächshaus

Wer sich dafür entscheidet, exotisches Obst und Gemüsesorten wie Süßkartoffeln anzubauen, wird schnell beim Gewächshaus landen. An diesem Punkt ist ein gewisser planerischer Aufwand nötig. Hintergrund: Strauchpflanzen bleiben in ihrer Wuchshöhe überschaubar. Zitruspflanzen oder Mango und Avocado gehen mit ganz anderen Voraussetzungen ins Rennen. Hierbei handelt es sich um Bäume, die irgendwann eine gewisse Höhe erreicht haben. Entweder muss das Gewächshaus mitwachsen – oder der Hobbygärtner verabschiedet sich von seinen liebgewonnenen Pflanzen.

Seltene Zierpflanzen

Das Gewächshaus ist natürlich nicht nur für den Anbau von Obst und Gemüse geeignet. Blumen und Zierpflanzen gehören letztlich genauso in einen Garten. Neben den hierzulande heimischen Arten, die jeder Gartenfan kennt, tauchen immer wieder auch Exoten und seltene Pflanzen auf.

Beispiele wären:

Jede der genannten Pflanzen hat ihre ganz eigenen Ansprüche an den Standort. Und nur in den seltenen Fällen handelt es sich um Vertreter, die mit Frost – wie er in Deutschland nun einmal typisch ist – wirklich zurechtkommen.

Wer seltene Pflanzen heranziehen will, braucht am Ende Möglichkeiten, um die geeigneten Bedingungen zu schaffen. Dies betrifft sowohl die Temperatur als auch die Luftfeuchte. Damit wird kaum ein Weg an dem Gewächshaus vorbeiführen.

Was sollte beim Kauf eines Gewächshauses beachtet werden

Auf den ersten Blick ist das Gewächshaus eine recht einfache Konstruktion. Die Basis bildet das Fundament, welches – sofern das Gewächshaus auf Dauer genutzt werden soll – gemauert werden kann. Auf dem Fundament ruht die eigentliche Rahmenkonstruktion, welche mit der Eindeckung versehen wird.

Gewächshaus

Simpel, oder? Ganz so einfach wird es sich der Hobbygärtner an dieser Stelle nicht machen können. Das Gewächshaus besteht nicht nur aus der „Hardware“ und darüber hinaus gibt es verschiedene Arten Gewächshäuser. Wesentliche Aufgabe ist das Schaffen von mikroklimatischen Bedingungen, die sich von der Umgebung unterscheiden. Ein Gewächshaus braucht daher:

  • eine optimale Entlüftung
  • eine Bewässerung
  • eine Heizung.

Wie stark sich das Interesse auf einen Punkt oder alle drei fokussiert, hängt vom Zweck des Gewächshauses ab. Für Exoten sind Temperatur und Luftfeuchte von Bedeutung. Für optimale Bedingungen kann eine IT-gesteuerte Klimaautomatik sorgen – was allerdings entsprechend teuer ist.

Als reiner „Brutkasten“ darf das Gewächshaus ruhig auch etwas minimalistischer bleiben. Entscheidend für Auslegung und Einrichtung des Gewächshauses ist am Ende also der geplante Einsatz. Und hierzu muss sich der Hobbygärtner im Vorfeld klar sein.

Fazit: Das richtige Gewächshaus für den Garten

Ein Garten verspricht Ruhe und Entspannung. Hobbygärtner setzen hierfür nicht nur auf die heimische Flora. Gern dürfen es auch Exoten sein. Kaffee- und Zitrusbäume sind aber nicht ganz pflegeleicht und haben entsprechende Ansprüche. Wer die Gewächse durch den Winter und schmuddeliges Wetter bringen will, wird wahrscheinlich sehr schnell über ein Gewächshaus nachdenken. Hierbei gibt es einige Punkte zu bedenken. Die Größe ist letztlich nur ein Aspekt unter vielen. Die Steuerung des Klimas und die Bewässerung sind Punkte, die ebenfalls auf der Agenda relativ weit oben stehen müssen, um am Ende genau das zu erreichen, was man möchte.

Ein eigenes Gewächshaus bietet zahlreiche Vorteile: Hier können Sie fast das ganze Jahr über schmackhaftes Gemüse und würzige Kräuter anpflanzen. Zudem wissen Sie genau, woher Ihre Lebensmittel kommen und wie sie behandelt wurden. Damit der Gemüseanbau gelingt, haben wir wertvolle Tipps für Sie gesammelt worauf Sie beim Bepflanzen achten sollten.

weiterführende Artikel:
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Siehe auch: Vorteile eines Gewächshauses im Garten »

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