Lobivia pflegen
Die Lobivia (syn. Echinopsis) Pflege ist mittelschwer, einige Ansprüche der Kaktee sollten möglichst erfüllt werden. Lobivia hertrichiana ist eine in Zimmerkultur verbreitete Kaktee. Da Lobivia hertrichiana in Wuchsform und in den Kulturbedürfnissen typisch für die Kakteen der Gattung Lobivia ist, haben wir uns auf dessen Beschreibung beschränkt.
Name: Lobivia hertrichiana, syn. Echinopsis hertrichiana
Wissenschaftl. Name: Lobivia, syn. Echinopsis
Familie: Kakteengewächse (Cactaceae)
Wuchshöhe: 15 cm
Verwendung: Blattschmuckpflanze
Hilfreiche Seiten: Kakteen pflegen
Lexikon / Übersicht: Kakteen
Schwierigkeit: mittelschwer
Steckbrief / Beschreibung
Lobivia hertrichiana ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lobivia (syn. Echinopsis) in der Familie der Kakteengewächse (Cactaceae). Die etwa 100 Arten umfassende Gattung Lobivia stammt aus Bolivien. Diese zylindrischen oder kugelförmigen geformten Kakteen neigen zu Verzweigungen und bilden leicht Kindel die zur Vermehrung verwendet werden können. Die prächtigen, fast geruchlosen, bei den meisten Arten kräftig gefärbten Blüten öffnen sich am frühen Morgen und sind bis zum Abend verwelkt. Alle Arten dieser Gattung schöner kleiner Wüstenkakteen eignen sich für die Zimmerkultur.
Die kugelförmigen, glänzenden, dunkelgrünen Körper des Lobivia hertrichiana sind in stark herausragende, keilförmige Höcker, die von tiefen und breiten Furchen getrennt sind, geteilt. Die runden, weißwolligen Areolen sitzen in den Kerben an den Kanten der 1,5 cm breiten Rippen. Jeder Areole entspringen sechs bis acht bräunliche, 1,5 cm lange Randdornen und ein einzelner gelblich gefärbter, 2 bis 3 cm langer Mitteldorn.
Die trichterförmigen, scharlachroten, rund 8 cm langen und 5 cm breiten Blüten erscheinen im Frühsommer. Es Öffnen sich mehrere gleichzeitig. Die Einzelblüte ist nur kurzlebig; die Blütezeit kann sich aber über mehrere Wochen erstrecken. Dieser kleine Kaktus blüht schon sehr jung. Im Alter von fünf oder sechs Jahren erreicht er einen Durchmesser von etwa 10 cm und hat dann an der Basis meist schon viele Kindel ausgebildet.
Es gibt zahlreiche prächtige Hybriden dieser Gattung, die aus Kreuzungen mit Kakteen der Gattungen Chamaecereus und Lobovia stammen.
Standort / Licht
Damit die Kakteen ihre kräftigen Stacheln entwickeln und viele Blüten bilden, sollte man das ganze Jahr über für möglichst viel direkte Sonnenbestrahlung sorgen. Ein helles, sonniges Südfenster ist der ideale Platz für die Pflege dieser Kakteen.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Lobivia Gießen / Wässern
In der Zeit des Hauptwachstums gießt man die Kaktee gleichmäßig, lässt aber die oberste Schicht der Erde zwischen dem Wässern antrocknen. Als Gießwasser verwendet man für die Lobivia nur abgestandenes und zimmerwarmes Wasser.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Lobivia überwintern / Ruheperiode
Ab November bis Anfang März gießt man gerade so viel, dass die Erde nicht vollständig austrocknet. Je niedriger die Temperaturen sind, um so geringer ist der Wasserbedarf der Kakteen. Der ideale Überwinterungsplatz ist hell bis sehr hell und kühl mit Temperaturen zwischen 3 und 7 °C. Während der Ruheperiode werden die Lobivia nicht gedüngt. Zu Beginn der Vegetationsperiode werden die Lobivia wieder kräftiger gegossen.
Standort im Sommer
Lobivia kann während der warmen Jahreszeit an einem geschützten, hellen bis vollsonnigen Standort im Freien gepflegt werden.
Kakteen, die in geschlossenen Räumen überwintert werden, dürfen im zu Beginn der warmen Jahreszeit nicht sofort dem prallen Sonnenlicht unter freiem Himmel ausgesetzt werden. Die harte UV Strahlung kann die Kakteen verbrennen. Eine solche Verbrennung ist an braunen, unregelmäßigen Flecken zu erkennen. Um die Kaktee an das Sonnenlicht zu gewöhnen, stellt man sie 1 bis 2 Wochen an einen schattigen bis halbschattigen Platz. Etwas Sonne in den Morgen- oder Abendstunden ist in dieser Zeit ausreichend. Nach dieser Eingewöhnungsphase kann man die Lobivia an ihren endgültigen, sonnigeren Standort stellen.
Temperatur
Die meisten Lobivien Arten stammen aus Gebirgen mit ziemlich kalten und trockenen Wintern. Deshalb brauchen die Kakteen auch in Wohnungskultur eine Ruheperiode bei Temperaturen unter 10 °C. Während der Zeit des Hauptwachstums wachsen die Kakteen gut bei normalen Zimmertemperaturen.
Lobivia vermehren
Die Ableger der Lobivia besitzen meist schon ihr eigenes, recht gut entwickeltes Wurzelsystem. Da sich die Ableger zudem leicht abtrennen lassen, kann man sie problemlos zur Vermehrung verwenden. Beim Abtrennen der Ableger bleibt kaum eine Wunde zurück. Aus diesem Grund braucht man die Ableger eines Lobivia nicht antrocknen zu lassen. Man drückt die Ableger lediglich in die empfohlene Erde, nachdem man eine kleine Vertiefung für die Wurzeln geschaffen hat. Die Ableger pflegt man sofort wie ausgewachsene Exemplare weiter.
Die Vermehrung durch Kindel kann zu jeder Jahreszeit, mit Ausnahme der Ruheperiode, vorgenommen werden. Wer Freude daran hat, kann einen Lobivia auch aus Samen heranziehen. Die Aussaat ist unkompliziert und meist erfolgreich.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Für die Kultur des Lobivia verwendet man ein Substrat aus einem Teil scharfem Sand und zwei Teilen Erde auf Torf- oder Kompostbasis. Als Alternative bietet sich ein im Handel erhältliches, vorgemischtes Substrat für Kakteen an.
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Lobivia umtopfen
Da fast alle Arten der Lobivien sehr flach wurzeln und sich mit ihren Kindeln stark ausbreiten, pflanzt man sie am besten in breite, flache Schalen. Bis zur Ausbildung zahlreicher Ableger findet eine einzelne Kaktee in einem etwa 12 cm durchmessenden Gefäß ausreichend Platz. Danach wird man Schalen bis zu einem Durchmesser von etwa 25 cm brauchen.
Im Frühjahr entnimmt man den Kaktus seinem Pflanzgefäß und begutachtet die Wurzeln. Damit man den Körper der Kaktee besser halten kann, wird er mit Zeitungspapier umwickelt und mit dem Topf nach oben in die Hand genommen. Durch leichtes Anklopfen der Schale löst sich der Kaktus. Wenn die Wurzeln den Topf gut ausfüllen oder einige der Kindel bereits am Topfrand anliegen, versetzt man den Kaktus in einen größere Schale.
Falls das Wurzelwerk noch locker und nicht zu stark gewachsen ist, schüttelt man vorsichtig das alte Substrat heraus und pflanzt den Kaktus in das zuvor gereinigte Pflanzgefäß zurück. Die fehlende Erde ersetzt man dabei durch frisches Substrat.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Die Kakteen werden während der Wachstumsphase ca. alle 4 Wochen mit einem kalireichen Volldünger oder einem speziellen Kakteendünger gedüngt. Im Winter stellt man das Düngen vollständig ein.
Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
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Der Befall mit Schmier- und Wollläusen wird bei diesen Kakteen öfter beobachtet. Das kleine, weiße, an Wattebäusche erinnernde Gespinst der Schmierläuse ist gut auf dem Lobivia zu erkennen.
In der Roten Liste gefährdeter Arten der IUCN wird die Art Lobivia hertrichiana, (syn. Echinopsis hertrichiana) als „Endangered (EN)“, d.h. als stark gefährdet geführt.
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Lobivia
Lobivia aguilari
Foto: Stan Shebs
Lizenz: GFDL