Hyazinthe / Zwiebelpflanzen pflegen
Die Hyazinthe (Hyacinthus) ist eine aus dem Orient stammende Pflanzengattung in der Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae). Vormals wurden Hyazinthen zu den Liliengewächsen (Liliaceae) gezählt. Die Gattung der Hyazinthen besteht aus drei, im Frühjahr blühenden Arten.
Hyazinthe
Famartin, CC BY-SA 4.0
Die heute bekannten, als Zimmerpflanzen gepflegten, dekorativen und duftenden Sorten sind Nachfahren von Hyacinthus orientalis.
Hyazinthen wurden im 16. Jahrhundert als Zierpflanze in Europa eingeführt. Es entstanden durch Kreuzung und Selektion zahlreiche neue Sorten mit großen Blüten und in unterschiedlichsten Farben von Weiß, Gelb, Rot und Rosa in unterschiedlichen Schattierungen, Blau, Violett und Blau bis fast Schwarz.
Deutscher Name / Handelsname: Hyazinthen
Wissenschaftl. Name: Hyacinthus L.
Wuchshöhe: 20 bis 30 cm
Verwendung: Blüten - und Fruchtschmuckpflanze
Schwierigkeit: pflegeleicht
Beschreibung / Steckbrief
Hyazinthe mit weißgelben Blüten
Forest & Kim Starr, CC BY 3.0
Erscheinungsbild und Blätter
Hyazinthen wachsen als ausdauernde krautige Pflanzen. Die Pflanze bildet als Überdauerungsorgane Zwiebeln. Diese sind gedrungen und mit fleischigen Schuppen umgeben.
Die Blätter der Hyazinthen sind 1 bis 2 cm breit, lanzettlich länglich und glänzend. Sie erscheinen gleichzeitig mit den Blüten.
Blütenstand und Blüte
Hyazinthen bilden kurz gestielte, durchdringend süß duftende Blüten. Diese stehen dichtgedrängt auf kurzen traubigen Blütenständen.
Die sechs gleichgestaltigen Blütenblätter sind teilweise ihrer Länge nach röhrig verwachsen, der freie Teil der Blütenblätter ist zurückgebogen. Die Blütezeit reicht von März bis April.
Frucht und Samen
Es werden Kapselfrüchte gebildet. Die kugeligen Samen sind schwärzlich braun.
Hyazinthen Frucht
Nadiatalent, CC BY-SA 3.0
Hyacinthus orientalis
Für den die Pflege als Zimmerpflanze spielt eigentlich nur die Art Hyacinthus orientalis eine Rolle, die in vielen Sorten verbreitet ist.
Hyacinthus orientalis bilden eine einzige 10 bis 15 cm lange Blütentraube an einem etwa 8 cm langen Schaft aus. Die Traube ist dicht besetzt mit den glockenförmigen Blüten.
Die Blütenblätter der Hyacinthus orientalis sind zurückgebogen und können weiß, rosarot, rot, gelb oder blau sein.
Hyacinthus orientalis var. albulus
Zu der Art gehört auch die früher blühende römische Hyacinthus orientalis var. albulus, die im Gegensatz zu den meisten anderen Arten zwei bis drei dünnere Blütenschäfte ausbildet, die nur locker angeordnete, weiße, rosarote oder blaue Blüten tragen. Die Blätter der sind grundständig und umgeben die mittelständigen Blütenschäfte.
Hyazinthen Blütezeit und Kulturmethoden
Hyazinthe mit Blüte im Topf
Mokkie, CC BY-SA 3.0
Die Blütezeit der Hyacinthen ist gewöhnlich von März bis Mai. Die Blüten sind in der ursprünglichen Wildform blau, bei Kulturformen findet man auch rosa oder weiß gefärbte Blüten. Die Blüten hängen in lockerer bis fester Traube an einem dicken bis zu 30 cm hohen Stiel.
Zwiebelgröße
Hyazinthen werden üblicherweise nach der Zwiebelgröße in Zentimetern angeboten. Zwiebeln ab etwa 19 cm Umfang haben so genannte Extragröße. Diese Zwiebeln entwickeln die größten Blütentrauben.
Die Durchschnittsgröße der Hyazinthen Zwiebeln liegt bei etwa 17 cm, die kleinsten Zwiebeln werden mit nur 15 cm Umfang angeboten.
Für die Pflege in Wohnungen sehen mehrere Pflanzen aus kleineren Zwiebeln ebenso schön aus wie wenige Pflanzen aus Zwiebeln mit Extragröße, vor allem auch deshalb, weil bei den letzteren die großen Blütentrauben immer abgestützt werden müssen.
Gelegentlich werden Hyazinthen Zwiebeln präpariert, damit sie früher als üblich blühen.
Hyazinthenzwiebel werden meist im zeitigen Herbst verkauft und sollten dann vor Beginn des Winters eingepflanzt werden. Falls man Zwiebeln verschiedener Sorten im Verlauf von mehreren Wochen einsetzt, ist es möglich, über einige Monate hinweg blühende Exemplare zu haben.
Zwiebeln in Substrat legen
Man legt die Zwiebeln in eine nährstoffreiche Erde auf Kompostbasis. Eine Düngung der Hyazinthen ist nicht notwendig, die in der Komposterde enthaltenen Nährstoffe sind für eine Saison ausreichend. Eine zusätzliche Düngergabe beeinflusst die Blütenbildung negativ. Die beste Wirkung erzielt man durch Einpflanzen mehrerer Zwiebeln der gleichen Sorte in ein Pflanzgefäß. Man legt die Hyazinthen Zwiebeln so in die Erde, dass sie sich gegenseitig nicht berühren.
In Erdkultur gezogene Hyazinthen Zwiebeln werden nur etwa zur Hälfte mit Erde bedeckt. Idealerweise verwendet man Schalen und andere flache Gefäße. Die Erde sollte beim Einsetzten der Zwiebeln leicht feucht, aber nicht nass sein.
Hyazinthe im Glas
Vitavia, CC BY-SA 4.0
Nachdem die Zwiebeln eingesetzt sind, wird die Erde leicht angegossen, damit sie sich um die Zwiebeln herum setzt. Danach stellt man das Pflanzgefäß etwa 10 Wochen bei Temperaturen möglichst unter 10 °C an einen dunklen Platz. In dieser Zeit werden gesunde Wurzeln ausgebildet.
Zwiebeln im Glas antreiben
Einzelne Zwiebeln kann man auch auf Gläsern antreiben. Gut eignen sich dafür speziell geformte Hyazinthengläser. Die Zwiebeln werden oben auf das mit Wasser gefüllte Glas gelegt und mit einem Papphütchen verdunkelt. Das Wasser darf den Zwiebelboden gerade nicht benetzen. Aus dem Zwiebelboden wachsen dann bei Temperaturen zwischen 8 und 10 °C die Wurzeln in das Wasser.
Zwiebeln, weitere Pflege
Nachdem die Zwiebeln etwa 2 1/2 Monate im Dunklen verbracht haben, gewöhnt man sie allmählich ans Licht und wässert gerade so viel, dass die Erde gleichmäßig feucht ist.
Die Pflanzen sollten nun bis zum Austreiben der Blütenknospen kühl und halbschattig stehen. Sobald sich die ersten Blütenknospen zeigen, bringt man die Hyazinthen an einen hellen Standort. Nun ist direktes Sonnenlicht für die weitere Entwicklung notwendig.
Bei Bedarf steckt man einige Stäbe in die Erde, um die schweren Blütentrauben mit Bast anzubinden. Nach der Blüte im Frühjahr, pflanzt man die Zwiebeln ins Freiland. Für die Zimmerkultur können sie im zweiten Jahr nicht mehr verwendet werden.
Entwicklung des Blütenstandes einer Hyazinthe
KoS, Gemeinfrei
Standort / Licht
Eine Hyazinthe pflegt man an einem sonnigen bis halbschattigen Standort. Gut eignen nach Osten- oder Westen ausgerichtete Blumenfenster. Auch nach Süden ausgerichtete Fenster sind als Standort einer Hyazinthe geeignet, die Sonne sollte hier aber durch Gardinen, vorgestellte Pflanzen oder ähnliches leicht abgeschwächt werden. Dicht vor einem Fenster wachsende Bäume oder Büsche erfüllen meist die gleiche Funktion.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Gießen / Wässern
Hyazinthen werden während der Wachstumsphase mäßig aber gleichmäßig gegossen, vor der jeweils nächsten Wassergabe lässt man die Erde an der Oberfläche leicht antrocknen. Zu Beginn der Ruheperiode, wenn die Blätter beginnen sich gelb zu färben, verringert man langsam die Wassermengen und bewahrt die ruhende Pflanze dann nur noch vor dem Austrocknen.
Mäßiges Gießen
- Vor dem Gießen lässt man die oberste Schicht des Substrats, bis in eine Tiefe von ca. 2 cm, antrocknen. Die Fingerprobe funktioniert gut. Wenn sich die oberste Schicht des Substrats gut trocken anfühlt, wird gegossen. Im Inneren des Topfballens bleibt so eine leichte, gleichmäßige Feuchtigkeit bestehen. Das Substrat darf nicht durchtrocknen.
- Beim Gießen gibt man soviel Wasser, dass der Ballen gleichmäßig feucht aber nicht mit Wasser gesättigt ist.
- Sobald die ersten Tropfen Wasser aus dem Abzugsloch laufen gießt man nicht mehr weiter. Überschüssiges Wasser wird nach ca. 20 Minuten abgeschüttet.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Gloriosa überwintern / Ruheperiode
Eine Hyazinthe legt eine Ruheperiode nach der Blüte ein. Die oberirdischen Pflanzenteile verwelken und sterben ab. Ab diesem Zeitpunkt gießt man die Hyazinthe nicht mehr und man lässt die Zwiebeln im Topf abtrocknen.
Während des Winters lagert man die Pflanzgefäße an einem dunklen Platz bei einer Temperatur von etwa 5 bis 10 °C. Im zeitigen Frühjahr des kommenden Jahres werden die Knollen nur bei Bedarf umgetopft und der Wachstumszyklus der Hyazinthe beginnt von neuem.
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Vermehren
Am einfachsten ist die Vermehrung einer Hyazinthe durch die sich bildenden Brutzwiebeln. An der Basis der Mutterzwiebel einer Hyazinthe entwickeln sich kleine Brutzwiebeln. Diese können zur Vermehrung abgetrennt und eingepflanzt werden.
Erde / Substrat
Man verwendet für die Pflege der Hyazinthe eine Komposterde mit einem Zusatz von tonhaltiger Gartenerde.
+ Info über ein gutes Substrat anzeigen
Ein gutes Substrat
Das richtige Substrat-Gemisch gewährleistet einen guten Halt der Pflanze und eine gute Belüftung des Wurzelbereiches. Ein Zusatz von Landerde stellt den pH-Wert ein und verbessert die Aufnahme- und Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe.
Die Zusatzstoffe Quarzsand, Bims-Kies, Lavalit, Lavagranulat, Kleine Kiesel, Styromull, Splitt und ähnliches verbessern den Wasserabzug nach dem Gießen. Dies hilft Staunässe und damit Wurzelfäulnis vorzubeugen. Ein gutes Substrat verfügt über eine gute Puffereigenschaft und darf über einen längeren Zeitraum seine vorteilhaften Eigenschaften nicht verlieren.
Andere wichtige Eigenschaften für eine gute Topfpflanzenerde sind die Speicherfähigkeit für Wasser und Nährstoffe, die Luftführung innerhalb des Substrats und die Standfestigkeit um ein zusammensacken und verdichten der Erde zu verhindern.
Pufferkraft des Substrats
Die Pufferkraft eines Substrats ist sehr wichtig, sie verhindert:
- schnelles Austrocknen der Blumenerde
- Versalzungen an den Wurzeln
- größere Schwankungen im Nährstoffvorrat
- schnelle Veränderungen des pH-Werts
Ausführliche Informationen, Substratrezepte und Bezugsquellen finden Sie hier: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen
Hyacinthus orientalis ssp. chionophilus
Zeynel Cebeci, CC BY-SA 4.0
Wenn man eine Hyazinthe in gut abgestimmtes Substrat pflanzen möchte, mischt man sich dieses selber.
Die Herstellung ist nicht schwierig. Als Belohnung erhält man eine dauerhaft gesunde und wüchsige, gegenüber Krankheiten und Schädlingen gut resistente Pflanze, vorausgesetzt die restlichen Pflegeanforderungen an Licht, Wasser, Temperatur und Nährstoffe werden ebenfalls erfüllt.
Da das eigene Substrat, im Gegensatz zu einfacher Blumenerde, über einen langen Zeitraum nicht zusammensackt und verdichtet, kann man auf ein jährliches Umtopfen verzichten.
Substratmischung für Hyazinthen
Eine Hyazinthe pflanzt man in ein humoses Substrat mit einem Zusatz von Landerde. Zusätzlich verwendet man etwas groben Sand oder Perlite.
- 5 Anteile Humussubstrat
- 2 Anteile Landerde mit Tonanteil
- 1 Anteil Bims-Kies, Lavalit, grober Sand oder Lavagranulat
Alles muss gut miteinander vermischt werden.
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+ Info: Bezugsquellen für Substrate & weitere Zutaten
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Bims als Zuschlagstoff, verbessert den Luftgehalt, die Wasserspeicherfähigkeit und die Durchwurzelbarkeit, fördert die Wurzelentwicklung, Körnung 0-4 mm.
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oder
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Landerde / Ackererde mit Tonanteil:
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Lesetipp: Erde oder Substrat ? - Die perfekte Mischung für alle Zimmerpflanzen
Umtopfen / eintopfen
Falls man die Zwiebeln der Hyazinthen im Garten auspflanzt muss man die Pflanzen im Herbst vor strengem Frost und vor Vernässung schützen. Das Abdecken mit Reisig und Stroh ist dafür meist ausreichend.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Der Nährstoffbedarf einer Hyazinthe ist gering bis mäßig.
Nach der Blüte bis etwa Mitte Sommer wird alle 20 Tage ein normaler Flüssigdünger verabreicht. Ab Mitte des Sommers stellt man dann auf einen kalireichen Dünger um. Dieser fördert die Reife der Zwiebel und damit die Ausbildung des Blütenschafts im nächsten Jahr.
Gegen Mitte Herbst wird die Düngung eingestellt.
Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen
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Schädlinge, Pflegefehler & Hinweise
Wer eine Lösung zu einem aktuellen Pflege- oder Schädlingsproblem sucht kann hier im Pflanzenforum mitmachen und Hilfe erhalten.
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Hyacinthus orientalis ssp. chionophilus
Zeynel Cebeci, CC BY-SA 4.0
Hyazinthen gelten als gering giftig. Dies gilt für alle Pflanzenteile, Blüten, Blätter, Stängel und die Zwiebeln. Eine kritische Dosis ist nicht bekannt.
Die Giftigkeit der Hyazinthen entsteht durch folgende Stoffe: In den Blättern und Blütenstielen findet man Salicylsäure, Kalziumoxalate in den Zwiebeln der Pflanze, Zwiebeln und Samen enthalten zusätzlich Saponine.
Mögliche Symptome bei einer Vergiftung: Die Einnahme von Teilen der Hyazinthen kann zu Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Magenkrämpfen führen. Nach Hautkontakt mit dem Zwiebelsaft oder den Zwiebeln der Hyazinthe sieht man gelegentlich allergische Hautreaktionen.
Hyazinthen werden manchmal von Blattälchen befallen. Hin und wieder sollte man die Pflanzen sorgfältig auf einen Befall mit diesen Nematoden / Fadenwürmern kontrollieren.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.