Vanda pflegen
Vanda sind monopodiale Orchideen, das bedeutet, diese Orchideen wachsen mit nur einem Stängel, bzw. Haupttrieb. An diesem bilden sich ständig neue, abwechselnd nach rechts und links zeigende, kräftige grün gefärbte, riemenförmige Blätter.
Von der Basis des Triebes breitet sich nach unten dicke, fleischige Luftwurzeln aus. Pseudobulben werden von der Vanda nicht ausgebildet.
Die zahlreichen, sich an seitenständigen Trauben entwickelnden, duftenden Blüten einer Vanda bleiben einige Wochen lang erhalten. Die Sepalen und Petalen der Vanda haben meist eine sich ähnelnde Form und Größe; die Lippe der Blüte ist dreilappig. Bei diesen Orchideen gibt es zahlreiche Kreuzungen, die oft mit Orchideen anderer Gattungen, vorgenommen worden.
Standort / Licht
Vanda pflegt man ganzjährlich an einem hellen Standort. Die Orchideen vertragen für kurze Zeit zertstreutes Sonnenlicht, sie sind jedoch empfindlich gegenüber direkter Sonnenbestrahlung während der Mittagsstunden. Pralle Sonne führt meist schnell zu Verbrennungen. Den Sonnenbrand erkennt man an dunklen Blattflecken.
Die Lichtansprüche einer Vanda sind nicht ganz leicht zu erfüllen. Die Orchideen stammen vom Äquator und sind an einen gleichmäßigen 12 Stundenwechsel von Tageslicht und Dunkelheit angepasst. Die ungleiche Tageslänge unseres gemäßigten Klimas stört das Gleichgewicht, während der kurzen Wintertage ist eine Zusatzbeleuchtung für die Vanda empfehlenswert.
Info: Wie misst man die Beleuchtung am Standort ?
Licht ist für Pflanzen wie Nahrung. Pflanzen bleiben nur gesund und vital, wenn ihre Lichtbedürfnisse erfüllt werden. Kenntnisse über die Lichtstärke in Lux zeigen, ob der Standort hell genug ist. Schattenliebende Pflanzen brauchen mindestens 500 bis 600 Lux, während sonnenliebende Geranien oder Sukkulenten 2000 Lux und mehr benötigen.
Himmelsrichtung, Jahreszeit, Art der Verglasung und umgebende Bäume und Büsche beeinflussen die Lichtmenge schnell um 30 bis 70 %.
Ein Nordfenster lässt deutlich weniger Licht herein als ein Südfenster.
Auch der Abstand zu einem Fenster ist wichtig. Bereits 2 bis 3 Meter hinter einem hellen Fenster kann es zu dunkel sein.
Zu viel Licht ist auch schädlich und erfordert eine Abschattung oder einen Standortwechsel.
Lichtmangel Symptome
- Lange, helle zum Licht wachsende Triebe, weiter Blattabstand und bleiches, aufgehelltes Laub
- Schlaffer, nicht stabiler Wuchs
- Dünne, blassgrüne, durchscheinende Blätter
- deutlich zu kleine Blätter, weiche Triebe
Luxmessung: Mit einem Luxmeter können Sie die Lichtstärke an verschiedenen Standorten messen. Dieses wichtige Hilfsmittel finden Sie hier:
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Gießen / Wässern
Vanda werden gleichmäßig gegossen. Man achte darauf, bei jeder Wassergabe den Topfballen gründlich zu durchfeuchten. Vor dem jeweils nächsten Wässern lässt man den Topfballen leicht antrocknen.
Bei durchschnittlichen Zimmertemperaturen und mittelgroßen Pflanztöpfen gießt man durchschnittlich einmal pro Woche, so hält man die Orchideen zwischen mäßiger Feuchtigkeit und leichter Trockenheit. Die Vanda dürfen nie gänzlich austrocknen, Staunässe wird ebenfalls nicht vertragen. Überschüssiges Wasser muss frei ablaufen können oder spätestens 5 bis 10 Minuten nach dem Gießen aus dem Übertopf abgeschüttet werden.
Als Gießwasser und zum Besprühen nimmt man für die Vanda weiches, abgestandenes und zimmerwarmes Wasser. Idealerweise verwendet man sauberes, bei Bedarf gefiltertes Regenwasser.
+ Weitere Info über den Wasserbedarf anzeigen
Die richtige Bewässerung ist für das Gedeihen von Zimmerpflanzen essentiell. Doch wann, wie viel und wie oft gießt man richtig? Diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da der Wasserbedarf von Pflanze zu Pflanze stark variiert. Gerade Anfänger tun sich oft schwer damit, die Bedürfnisse ihrer grünen Freunde zu erkennen.
Grundsatz beim Gießen
Weniger ist mehr! Dies ist die goldene Regel beim Gießen von Zimmerpflanzen. Die meisten Pflanzen vertragen Trockenheit besser als Staunässe, die zu Wurzelfäule und Schimmelbildung führen kann. Ist man sich also unsicher, lieber etwas weniger gießen als zu viel.
Anzeichen für Überwässerung:
- Schlaffe Blätter: Oftmals wird bei schlappen Blättern reflexartig zur Gießkanne gegriffen. Doch bevor Sie gießen, sollten Sie die Erde kontrollieren. Handelt es sich nicht um Wassermangel, kann Überwässerung die Ursache sein.
- Gelbe Blätter: Vergilbte Blätter können ebenfalls ein Hinweis auf zu viel Wasser sein.
- Faulige Wurzeln: Im schlimmsten Fall führt Staunässe zu faulen Wurzeln, die die Pflanze nicht mehr versorgen können.
Richtig gießen:
- Fühlen Sie die Erde: Zum Prüfen des Feuchtigkeitsgehalts fühlt man zuerst mit einem Finger ca. zwei Zentimeter tief ob sich das Substrat feucht anfühlt. Besteht weiterhin Unsicherheit, so zerreibt man einige Erdkrümel zwischen den Fingern. Feuchte oder trockene Erde kann man so gut unterscheiden. Fühlt sie sich feucht an, warten Sie mit dem Gießen, bis die Erde etwas angetrocknet ist. Vor und nach dem Gießen sollten Sie das Pflanzgefäß kurz anheben, so bekommen sie ein Gefühl für das Gewicht und recht schnell auch für den Feuchtigkeitsgehalt des Topfballens.
- Gießen Sie gründlich: Wenn gegossen wird, sollte das Wasser bis aus den Drainagelöchern fließen. So wird sichergestellt, dass der gesamte Wurzelballen durchfeuchtet wird.
- Vermeiden Sie Gießwasser im Untersetzer: Gießwasser im Untersetzer kann zur Wurzelfäule führen. Gießen Sie daher lieber direkt in den Topf und kippen Sie überschüssiges Wasser nach einigen Minuten weg.
- Die richtige Wassermenge: Die Menge des benötigten Wassers hängt von Pflanzenart, Topfgröße und Jahreszeit ab. Als Faustregel gilt: Je größer der Topf und je wärmer die Umgebung, desto mehr Wasser wird benötigt.
- Das richtige Wasser: Verwenden Sie zum Gießen am besten Zimmerwarmes, abgestandenes Leitungswasser. Kaltes Wasser kann die Pflanzen schocken, während chlorhaltiges Leitungswasser den Pflanzen schaden kann.
Zusatztipps:
- Gießen Sie nach Bedarf: Achten Sie auf die individuellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen und gießen Sie diese nach Bedarf, anstatt nach einem festen Zeitplan.
- Verschiedene Pflanzenarten: Informieren Sie sich über die speziellen Bedürfnisse Ihrer Pflanzen, da der Wasserbedarf von Sukkulenten beispielsweise deutlich geringer ist als der von Blattpflanzen.
- Investieren Sie in einen Feuchtigkeitsmesser: Dieses praktische Tool hilft Ihnen, den Feuchtigkeitsgehalt der Erde zu ermitteln. Mit einem Feuchtigkeitsmesser kann man auch in der Topfmitte schnell und zuverlässig die Feuchtigkeit ermitteln. Das Messgerät ist preiswert zu erstehen und es gehört zur Grundausrüstung eines Pflanzenliebhabers.
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Weshalb sterben Pflanzen bei zu viel Wasser?
Eine schlapp aussehende Pflanze kann oft kein Wasser aufnehmen, weil sie bereits über einen längeren Zeitraum hin zu stark vernässt war. Dadurch ist zu wenig Sauerstoff in der Erde und die Wurzeln werden faulig. Die zerstörten Wurzeln können kein Wasser mehr aufnehmen und die Pflanze wird schlapp. Ein Zeichen von Wassermangel, aber nicht durch zu wenig Gießen sondern wegen der verfaulten Wurzeln. Jetzt hilft nur noch schnelles Austopfen der Pflanze, alle Wurzeln von der vernässten Erde säubern, abgestorbene und verfaulte, schwarze Wurzeln abzupfen und abschneiden. Dann wird die Pflanze in frische Erde eingetopft und bis zur Bildung neuer Wurzeln, etwa 1 bis 2 Monate sparsam gegossen. Mit etwas Glück erholt sich die Pflanze.
So verhindert man das Wurzelsterben
Gießen Sie nie vorbeugend oder auf Verdacht. Erst die Erde auf Feuchtigkeit kontrollieren, dann Gießen. Alles nach dem Wässern im Untersetzer oder Übertopf stehenbleibende Wasser muss spätestens nach 5 Minuten abgegossen werden. Falls man dies verpasst, können empfindlichere Pflanzen bereits nach 10 Minuten nicht wieder gut zu machende Wurzelschäden erleiden.
Was tun bei Ballentrockenheit ?
Wenn der Ballen mal völlig abgetrocknet ist, reicht einfaches Gießen, besonders bei kleineren Pflanzgefäßen, nicht aus. Der gesamte Topf muss solange vollständig bis zu Erdoberfläche in Wasser getaucht werden, bis keine Luftblasen mehr aufsteigen.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Luftfeuchtigkeit
Eine hohe Luftfeuchtigkeit, 70 bis 90%, ist für eine Vanda wichtig. Bei einer ausreichend hohen Luftfeuchtigkeit gedeihen die Pflanzen gesund und entwickeln sich prächtig, sofern auch die anderen Pflegebedürfnisse ausreichend erfüllt werden.
Zur Erhöhung der Luftfeuchtigkeit stellt man die Kulturgefäße in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine oder hängt wassergefüllte Untersetzer unter die Orchideen, sofern diese in Ampeln oder auf Epiphytenbäumen gepflegt werden. Falls dies nicht möglich ist, werden die Blätter der Vanda täglich mit kalkfreiem, zimmerwarmem Wasser besprüht.
Info: Luftfeuchtigkeit für Pflanzen erhöhen: Tipps & Tricks
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Zusätzliche Tipps:
- Pflanzen einsprühen: Weiches, zimmerwarmes Wasser verwenden
- Gefiltertes Regenwasser bevorzugen (keine Flecken auf Blättern)
- Kleinen Drucksprüher mit Schlauch und Lanze verwenden (gleichmäßiges Besprühen von allen Seiten) Drucksprüher, Sprühflasche für Pflanzen auf Amazon*
Temperatur
Vanda werden ganzjährig bei Temperaturen von 18 bis maximal 32 °C gepflegt. Ideal sind 25 °C während des Tages, höhere Temperaturen müssen durch eine besonders hohe Luftfeuchte ausgeglichen werden. Dies erreicht man durch häufiges einsprühen mit Wasser.
Nachts sollten 18 °C nicht unterschritten werden.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Vermehren der Pflanze
Manchmal bildet eine Vanda Seitentriebe an der Basis. Diese kann man mitsamt den Wurzeln abtrennen und eintopfen.
Vermehrung durch Teilung
Man benutzt die Vermehrung durch Teilung vor allem dazu, ausgewachsene Exemplare der Vanda zu verkleinern.
Zur Vermehrung schneidet man den Stamm der Vanda an einer Stelle, über der sich möglichst zahlreiche Luftwurzeln befinden, durch. Den Steckling der Vanda stellt man zwei Stunden ins Wasser, damit die Luftwurzeln geschmeidig werden.
Nach dem Einweichen pflanzt man Schnittstelle des Stamms etwa 5 cm tief in frisches Substrat; dasselbe gilt auch für die Luftwurzeln.
Größere Stecklinge kann man zur Stabilisierung an einen Stab binden. Während der ersten 5 bis 6 Wochen gießt man die Vanda nur sehr sparsam, das Substrat sollte zwischen dem Wässern fast ganz austrocknen. In dieser Zeit wird die geteilte Orchidee nicht gedüngt. Ab der siebten Woche kann man die junge Vanda wie eine ausgewachsene Orchidee weiterkultivieren.
Die gestutzte Vanda verzweigt sich im alten Topf meist nach kurzer Zeit und wächst als kompaktes Exemplar weiter.
Lesetipp: So vermehrt man Zimmerpflanzen erfolgreich
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Erde / Substrat
Epiphytische Orchideen bekommen ein Gemisch aus zwei Teilen Rinde oder Osmunda Fasern (dies sind die getrockneten Wurzeln des Königsfarnes) und einem Teil Sphagnum. Diesem Gemisch sollte man, zur Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen, Horn- oder Knochenmehl hinzu mischen. Der ph-Wert des fertigen Substrats sollte zwischen 4,5 bis 5 liegen
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Siehe: Erdmischungen für Orchideen
Umtopfen
Vanda gedeihen am besten in Töpfen, in die man als Unterlage für die Luftwurzeln ein Stück eines Baumfarns oder einen kurzen Ast stecken kann.
Die Orchidee wird in die Mitte des Topfs gesetzt, ohne die Basis des Stamms tief in die Erde einzufüttern.
Lesetipp: Umtopfen der Zimmerpflanzen - Theorie & Praxis
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Düngen / Nährstoffbedarf
Nach Möglichkeit sollte man die Vanda regelmäßig mit einer schwachen Nährstofflösung überbrausen.
Alternativ bekommt die Vanda alle 14 Tage die vom Hersteller empfohlene Menge an Orchideendünger in das Gießwasser gemischt. Danach wässert man die Orchidee wie gewohnt mit dem Tauchverfahren. Schwachwüchsige Exemplare sollten sparsamer dosiert werden, mineralische Dünger führen andernfalls schnell zu Salzablagerungen an den Wurzeln.
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Lesetipp: Richtiges Düngen der Zimmerpflanzen