Ein Garten ohne Unkraut – wie geht das?
Wer kennt das nicht: Nach einem ertragreichen Regen grünt es im gesamten Garten, leider sprießen auch die nicht erwünschten Grünpflanzen aus allen Ritzen. Was kann man tun, um Unkraut ohne stundenlanges Jäten fernzuhalten?
Ein Gemüsegarten ohne Unkraut, Foto: southernfoodwaysalliance, CC BY 2.0
Gartenvlies sorgt für entspannte Stunden
Unkraut zwischen Rosen, Möhren oder Strauchwerk zu zupfen hilft, Abstand von alltäglichen Problemen zu bekommen – das wirkt für viele Gartenbesitzer beruhigend. Doch wenn die wilden Kräuter in größerem Ausmaß auftreten, kann das Sauberhalten der Flächen schnell zum Stress ausarten – und hat nichts mehr mit Erholung zu tun. Ruhe verschafft in diesem Fall das Überdecken der Areale mit einem Unkrautvlies, welches das Pflanzenwachstum unter Kontrolle bringt. Wie lässt sich ein solcher Helfer auf den Beeten und Rabatten anwenden?
Vor dem Erfolg etwas Schwitzen
Ein Unkrautvlies sollte vor dem Bepflanzen einer Fläche aufgelegt werden. Die Voraussetzung für das geplante unkrautfreie Areal ist stets das vorherige akribische Entfernen und Ablesen der aufkommenden Wildkräuter. Ist das Beet von allen Unkräutern und Wurzeln befreit, können die Vliesmatten aufgelegt und die entsprechenden Ausschnitte für die Blumen, den neuen Kräutergarten oder die Sträucher getätigt werden. Zu beachten ist allerdings, dass Laufbretter ausgelegt werden sollten, um nicht mit den Schuhen tiefe Abdrücke in die noch weiche Erde unter dem Vlies einzutreten. Diese Mulden würden dann zu Hohlräumen unter der Matte führen, welche Pilze und Schnecken zum Ansiedeln verlocken könnten. Wichtig ist, das Vlies gut mit Haken oder Steinen zu befestigen, sonst könnte es leicht verrutschen oder vom Wind aus der Position gebracht werden. Beim Verlegen mehrerer Matten nebeneinander sollten sich diese um etwa zwanzig Zentimeter seitlich überlappen.
Eigenschaften der Vliesmatten
Die Quecke ärgert manchen Gartenbesitzer
von Rasbak, CC BY-SA 3.0
Diese textile Auflage hat ähnliche Eigenschaften wie Rindenmulch: Die Bodenfeuchte wird reguliert, ebenso der Wärmehaushalt unter der Auflage. Der Austausch der Gase wird durch die Atmungsaktivität gegeben. Die synthetischen Kunststofffasern sind dabei resistent gegen Zersetzung und Fäulnis. Für nicht begehbare Flächen eignet sich dünnes Material mit etwa 50 Gramm pro Quadratmeter, höher belastete Areale sollten mit stärkerem Filz, etwa 150 Gramm pro Quadratmeter, belegt werden. Dieses Vlies hält auch kräftige Unkräuter wie Girsch oder Quecken zurück und ist dabei relativ unempfindlich gegenüber scharfkantigen Steinen oder Kiesschüttungen. Extrem belastete Anlagen können auch mit einer doppelten Lage Unkrautvlies geschützt werden. Die textilen Matten sind UV-stabil und witterungsbeständig.
Nie wieder Unkraut dank Vliesauflage?
Immerhin hält – laut Herstellerangaben – ein aufgebrachtes Unkrautvlies bis zu 25 Jahre lang. Das verspricht viele entspannte Jahre ohne Jäten. Bei Flächen zwischen Sträuchern und anderen Ziergehölzen kann die Matte sicher lange Zeit liegen, ohne dass sich eine Korrektur notwendig macht. Allerdings ist Unkraut kreativ und findet immer noch Entfaltungsmöglichkeiten im Garten: die Ritzen zwischen den Gehwegplatten oder zwischen den Gräsern des Rasens. Aber das ist nur noch ein Minimum an Arbeit.
Nützliche Tipps
Das Vlies bitte nie auf das Unkraut legen, die Entfernung aller Kräuter ist Voraussetzung für den Erfolg. Es darf auch keine Erde auf dem Vlies liegen bleiben, sonst bildet das die Grundlage für die Ansiedlung von Wildkräutern. Am besten ist es, die freie Fläche mit etwas Kies oder Rindenmulch zu überdecken, das wertet die Optik nochmals auf.
Zuletzt aktualisiert: