Bewässerungssysteme für den Garten

Für den Gartenliebhaber sind die immer extremeren Sommer eher ungewollt. Sonne ist zwar schön und gut, aber zu große Hitze läuft dem Grünen gegen den Strich und dies besonders wenn auch noch auf Wasserverschwendung geachtet werden soll.

Bewässerung

Bewässerung von Wiesen und Bäumen, Roland Zumbuehl, CC BY-SA 4.0

Je nach Aufwandswunsch (und Budget) wird auch die Bewässerung im Garten immer futuristischer – das heißt aber nicht zwangsläufig, dass altbewährte Methoden ausgedient haben.

Traditionelle Bewässerungsmethoden

Gießkanne zum Gießen verwenden

Traditionell mit der Gießkanne bewässern
CEPFS, CC BY-SA 4.0

Traditioneller als die treue Gießkanne geht es kaum. Für kleinere Gärten, besonders empfindliche Pflanzen oder diejenigen, die viel Zeit und Muße haben, ist die Gießkanne auch heute noch eine gute Wahl und eine besonders billige Methode. Alternativ, wer weniger schleppen will, kann auch mit Schlauch und Sprühkappe durch den Garten ziehen. Während einer Hitzewelle mag es aber schwierig sein gegen die Dürre anzukommen.

Durch die Beete geführte Schläuche mit kleinen Sprühlöchern brauchen weniger Überwachung und sind mit Schlauchschellen zu verlängern – ansonsten aber eher wenig steuerbar. Sprenger aller Art sorgen für regenähnliche Bewässerung und Wasserversorgung.

Eine traditionelle aber nicht heimische Bewässerungsmethode sind sogenannte ‚Ollas‘ (ausgesprochen „ojas“), poröse Ton- oder Terrakottatöpfe, die als Wasserspeicher im Beet eingegraben werden und die Grundversorgung sicherstellen. Diese Methode hat zum Vorteil, dass auch untere Erdschichten feucht werden und kein Wasser verschwendet wird – die Pflanzenwurzeln umwachsen den Topf und ziehen durch Saugwirkung Wasser wenn sie dieses benötigen.

High Tech für die Bewässerung verwenden

Elektronik im Garten klingt nicht eingängig, wird aber beim Thema Bewässerung immer verbreiteter. Automatische Bewässerungssysteme gibt es inzwischen in verschiedensten Größen und Kompliziertheit.

Gießkanne zum Gießen verwenden

Ein Bewässerungscomputer von Gardena
Jarlhelm, CC BY-SA 3.0

Da gibt es zum Beispiel ‚kluge‘ Wassersprenger, die über App gesteuert werden und mit einem Sensor ständig die Bodenfeuchtigkeit überwachen, sodass nur bewässert wird wenn die Pflanzen die Feuchtigkeit auch brauchen. Unabhängige kluge Bewässerungskontroller gibt es auch, die ein ganzes Netzwerk von Sprengern und Ventilen steuern können, solange diese über Kabel, WiFi oder Funk anschließbar sind.

Auf der etwas skurrileren Seite, finden sich selbstbewässernde Blumentöpfe – keine Lösung für den ganzen Garten, aber wer seine Balkonblumen im Urlaub bewahren will, kann sich solche Töpfe oder Kästen anschaffen. Diese beinhalten nämlich ein Wasserreservoir, das über Zeitperioden immer wieder Wasser an die Pflanzen lässt.

Die Vorteile solcher Systeme liegen offen: weniger Wasserverschwendung als herkömmliche Sprenger, weniger Aufwand für den Gärtner und das System kann bewässern auch wenn man nicht zu Hause ist. Dafür ist die Anschaffung teuer und das ganze fordert laufende Kosten – entweder beim Strom oder bei der Internetnutzung. Je nach Modell reicht die Preisspanne für Bewässerungsuhren von 20 bis 400 Euro. Ein Preisvergleich hilft dabei, einen günstigen Anbieter und das passende Modell zu finden.

Gemüsebeete und Pflanzen regelmäßig bewässern

Bei der Gartenbewässerung sind einige Details zu beachten, da der Wasserbedarf jeder Pflanze unterschiedlich ist. Darüber hinaus hat auch die Bodenbeschaffenheit einen großen Einfluss auf die Häufigkeit der Bewässerung.

Pfefferminze, Mentha × piperita

Lehmige Böden können die Feuchtigkeit besser speichern und müssen im Sommer daher weniger häufig bewässert werden als sandige Böden, in denen das Wasser schnell versickert. Vor allem bei größeren Gärten kann die Bewässerung mit der Gießkanne viel Zeit in Anspruch nehmen.

Oft kommen bei großen Gärten ebenso wie in Parks, Sportanlagen und Reitplätzen spezielle Bewässerungssysteme zum Einsatz. Moderne Systeme zur Gartenbewässerung sorgen für ein einheitliches Sprühbild.

Gleichzeitig kann durch die optimale Wasserverteilung bei einer gezielten Bewässerung der Wasserverbrauch gesenkt werden. Eine Überwässerung wird durch die intelligente Technik, mit der die Bewässerungssysteme gesteuert werden, verhindert.

Kompakte Systemkomponenten wie die Versenkregner verschwinden nach Betrieb im Rasen, sodass der Einsatz von Rasenmäher und Mähroboter möglich ist.

Als beste Zeit für die Gartenbewässerung gilt der frühe Morgen, wenn es noch angenehm kühl ist. Wird der Garten frühmorgens bewässert, ist das Wasser spätestens mittags versickert, sodass es die Pflanzen aufnehmen können, wenn sie es benötigen.

Sprinkler zur Bewässerung

Sprinkler zur Bewässerung
Foto: Timhall, CC BY-SA 3.0

Von abendlichen Bewässerungsaktionen wird hingegen abgeraten, da der Boden und die Blätter der Pflanzen dann lange feucht bleiben. Dadurch werden Schnecken und Ungeziefer angelockt. Feuchtes Blattwerk kann zudem den Befall mit diverse Schadpilzen begünstigen.

Besonders hoch ist der Wasserbedarf bei den meisten Pflanzen zum Zeitpunkt der Knospen- oder Fruchtausbildung. Eine gleich bleibende Bodenfeuchte kann bei Fruchtgemüse Schäden verhindern.

Durch ihren begrenzten Wurzelraum haben Kübelpflanzen einen größeren Wasserbedarf als Beetpflanzen. Bei Pflanzen, die im Kübel gezogen werden, hilft Kies als Mulchschicht die Verdunstung aus der Erde zu minimieren.

Aufpassen sollten Sie bei porösen Tontöpfen, denn hier besteht das Risiko, dass das Wasser durch die Wände verdunstet. Gießen Sie diese Pflanzen häufiger als Gewächse, die sich in wasserdichten Kunststofftöpfen befinden. Der Rasen braucht generell viel Wasser, damit die Grünfläche im Sommer nicht braun oder fleckig aussieht.

Einen Lehmboden sollten Sie mindestens einmal in der Woche bewässern. Der Sandboden muss hingegen öfter mit Wasser versorgt werden. Wichtig ist, rechtzeitig zu gießen!

An einem warmen Sommertag verdunsten im Garten durchschnittlich bis zu vier Liter Wasser je Quadratmeter Rasenfläche. Das eher flach wurzelnde Gras gelangt dann kaum noch an das Wasser aus dem tieferen Erdreich. Daher ist die regelmäßige Garten-Bewässerung vor allem in der heißen Jahreszeit sehr wichtig.

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