Petersilie im Topf- Kräutergarten
Anbau, Pflege, Ernte & Verwendung
Petersilie von Warburg1866, CC BY-SA 4.0
Petersilie ist ein Doldenblütler und somit gehören unter anderem Kümmel, Kerbel und Dill zur Verwandtschaft der Petersilie. Der botanische Name lautet Petroselinum crispum. Andere Bezeichnungen sind Silk, Petergrün, Peterling, Bittersilche oder Bockskraut.
Die ursprüngliche Heimat der Petersilie ist der südeuropäische Raum. Dort wächst das Kraut auch wild. Die Pflanze ist zweijährig und kann bis zu 100 Zentimeter hoch werden. Im Normalfall wird das Kraut etwa 25 bis 80 Zentimeter hoch.
Im Mittelalter wurde Petersilie im mittleren Europa in den Klöstern als Heilpflanze angebaut und als solche in der Küche verwendet. Die krause Petersilie wurde gezüchtet, da die Petersilie mit glatten Blättern der giftigen Hundspetersilie vom Aussehen her ähnlich ist.
Petersilie Arten / Sorten
Die bekannteste Sorte ist die Blattpetersilie, die es mit krausen und glatten Blättern gibt. Weniger bekannt sind die Japanische Petersilie und die Wurzelpetersilie.
- Glatte Petersilie - Die Petersilie mit glatten Blättern ist die ursprüngliche Petersilie. Die meisten Köche verwenden diese Sorte, da sie aromatischer und intensiver schmeckt. Zudem lässt sie sich einfacher waschen als die krause Sorte.
- Krause Petersilie - Die krause Petersilie ist vom Geschmack her weniger würzig. Sie wird gerne genutzt, um Speisen zu dekorieren. Da diese Sorte Blattfalten vorweist, muss man sie gründlicher waschen.
- Japanische Petersilie - Der Geschmack der japanischen Petersilie (auch Mitsuba genannt) ist dem von Sellerie ähnlich. Diese Sorte sollte zum Überwintern ins Haus geholt werden.
- Wurzelpetersilie - Bei dieser Sorte handelt es sich um eine Petersilien-Unterart. Die Wurzel ist eine Rübe, die man essen kann. Die Blätter sehen denen der glatten Petersilie ähnlich, sind aber größer als die der Blattpetersilie. Die Wurzel schmeckt etwas süßlich und wird hauptsächlich für Eintöpfe und Suppen verwendet.
Im Handel sind auch Neuzüchtungen zu erwerben, wie beispielsweise die robuste Sorte namens "Frise vert fonce".
Petersilie / Inhaltsstoffe
In Petersilie sind folgende Inhaltsstoffe enthalten:
- Vitamine A und C
- Ätherische Öle
- Eisen
- Apiol
- Apiolin
- Apiin
- Furocumarin
- Zink
- Thymol
- Terpene
- Petroselinsäure
- Bergapten
- Isoimperatorin
- Kumarin
- Flavonide
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Petersilie Anbau im Garten
Petersilie lässt sich sowohl im Beet als auch im Topf anbauen. Da die Pflanze ursprünglich aus der südeuropäischen Region stammt, mag sie Wärme. Allerdings sollte sie keiner direkten Sonnenbestrahlung ausgesetzt sein.
Pflege der Petersilie
Standort: Der ideale Standort für die Petersilie ist somit hell, aber ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Obwohl Petersilie ein Doldenblütler ist, verträgt sie sich nicht mit anderen Pflanzen dieser Familie. Dazu gehören beispielsweise Dill, Kerbel, Fenchel, Sellerie und Möhren. Auch ist sie selbstunverträglich, was bedeutet, dass Petersilie nicht immer am selben Platz angebaut werden sollte. Bestenfalls stand an diesem Standort drei Jahre lang keine Pflanze, die zu den Doldenblütlern gehört. Zwiebeln als Nachbarn schützen die Petersilie vor Schädlingen wie Möhrenfliege oder Zwiebelfliege.
Substrat: Petersilie mag keine Staunässe. Deshalb sollte der Boden locker und humos sein. Die Erde sollte gleichmäßig feucht gehalten werden.
Düngen: Stallmist oder Kompost darf nicht untergemischt werden. Petersilie wird mit reifem, organischem Dünger im Frühling gedüngt.
Überwintern: Petersilie kann im Winter zurückgeschnitten und mit einer Plane abgedeckt werden. Somit wird die Pflanze vor Frost geschützt. Es ist jedoch nicht unbedingt nötig, das Kraut zurückzuschneiden: Die Blätter färben sich gelb, wenn der Herbst zu Ende geht und die Stiele ziehen sich zurück.
Eine andere Möglichkeit der Überwinterung ist es, die Pflanze ins Haus zu holen. Dort mag die Petersilie einen hellen und kühlen Platz, beispielsweise auf der Fensterbank oder in einem unbeheizten Raum. Auch im Winter sollte regelmäßig gegossen und Staunässe vermieden werden.
Petersilie vermehren
Aussaat
Petersilie ist ein Dunkelkeimer und er keimt eher langsam. Zieht man die Petersilie im Topf vor, kann mit der Aussaat im Februar begonnen werden. Im Freiland kann ab Mitte Märze ausgesät werden. Wichtig ist im Freiland darauf zu achten, dass der Boden mindestens acht Grad warm sein sollte. Sät man im Freiland erst im August aus, hat man oftmals weniger Probleme mit der Petersilienkrankheit (Pflanze wird gelb und stirbt ab) und Schädlingen.
Aufgrund der langsamen Keimzeit werden die Samen zunächst eingeweicht: Man legt die Samen in lauwarmes Wasser und lässt sie dort für ein paar Stunden.
Zur leichteren Aussaat der nun feuchten Samen kann man sie mit ein bisschen Sand mischen. Tipp: Die Pflege der Anzuchtreihen gestaltet sich besser, wenn man die Petersiliensamen mit einigen Samen von Radieschen mischt. Radieschen keimen schnell, sodass sie geerntet sind, sobald die Petersilie mehr Platz benötigt.
Die Erde des Standortes sollte gelockert werden. Nun zieht man Reihen, die einen Abstand von etwa fünfzehn Zentimetern zueinander haben sollten. Man kann rund zweihundert Samen auf einen Meter aussäen, wobei die Saattiefe zwischen zwei und drei Zentimeter betragen sollte. Die Erdoberfläche sollte feucht gehalten werden, ohne Staunässe entstehen zu lassen. Die ersten Keimlinge zeigen sich nach gut vier Wochen.
Sind die Keimlinge etwa fünf Zentimeter hoch, werden sie pikiert und im Abstand von zehn Zentimetern gepflanzt.
Stecklinge
Für Stecklinge sollte ein heller Standort gewählt werden, der nicht direkt von der Sonne bestrahlt wird. Die Erde muss locker und humos sein. Die Pflanzen brauchen einen Abstand von zehn Zentimeter zueinander.
Petersilie im Topf / Kübel
Petersilie kann problemlos im Topf gehalten werden. Allerdings sollte man den Topf im Frühjahr ins Freie stellen, beispielsweise auf die Terrasse oder auf den Balkon.
Standort: Diese Pflanze benötigt einen hellen Standort ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Substrat: Für die Topfhaltung empfiehlt sich Kräutersubstrat, welches im Handel erhältlich ist.
Gießen: Die Erde sollte feucht gehalten werden, wobei Staunässe vermieden wird. Im Sommer muss das Kraut häufiger gegossen werden. Dabei gießt man aber sparsam, also nur eine geringe Menge Wasser. Man sollte lieber öfter gießen, als einmal zu viel Wasser geben.
Für die Pflege im Topf sollte darauf geachtet werden, dass der Topf (oder Blumenkasten) genügend Bodenlöcher vorweist, sodass überflüssiges Wasser ablaufen kann. Wird der Topf auf einen Untersetzer gestellt, kippt man Gießwasser sofort weg, das sich auf diesem Teller gesammelt hat.
Düngen: Petersilie muss nur sparsam gedüngt werden. Gute Dünger für dieses Kraut sind flüssige Pflanzendünger, Hornmehl oder Hornspäne. Im Topf sollte etwa alle zwei Wochen gedüngt werden.
Probleme / Schädlinge / Krankheiten
Manchmal sieht man gelbe Blätter an der Petersilie. Dies weist in der Regel auf einen Mangel an Magnesium oder einen Mangel des Spurenelements Molybdän hin.
Die Septoria-Battfleckenkrankheit ist an braunen Flecken an Stängel und Blätter zu erkennen.
Die Petersilie ist auch nicht vor tierischen Schädlingen gefeit und wird besonders gerne von Engerlingen, Drahtwürmern oder Blattläusen befallen.
Lässt die Petersilie ihre Blätter hängen, liegt das in der Regel an einem zu sonnigen Standort oder an zu viel Wasser. Bei Topfhaltung ist oftmals ein zu kleiner Topf der Grund für dieses Problem.
Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.
Der richtige Schnitt von Petersilie
Durch einen regelmäßigen Schnitt sorgt man für ein besseres Wachstum und die Petersilie wird buschiger. Wichtig ist, das Herz stehenzulassen. Das Herz ist der dicke Stängel in der Mitte der Pflanze. Wird dieser abgeschnitten, geht das Kraut ein. Man schneidet also die äußeren Stiele möglichst bodennah ab. Auch gelbe, verwelkte Blätter werden herausgeschnitten.
Ernte der Petersilie
Petersilie kann ganzjährig geerntet werden, sofern die Pfölanze nicht blüht. Dazu werden die Stängel bodennah abgeschnitten. Bei der Ernte sollte aber nicht das Herz geschnitten werden, denn dann wächst die Pflanze nicht mehr und geht ein. Das Herz ist der dickere Stängel in der Mitte der Petersilie.
Sobald die Pflanze blüht, ist die Erntezeit beendet. Die zweijährige Pflanze blüht im zweiten Jahr im Juni und Juli. Die Blätter, Samen und Wurzeln blühender Petersilie sollten nicht verzehrt werden, da sich in der Blütezeit in allen Teilen ungesunde Mengen Apiol bilden. Dies ist giftig und für das Verdauungssystem schädlich.
Die Samen können übrigens an einem trockenen und kühlen Ort aufbewahrt werden und im nächsten Frühjahr für die Aussaat genutzt werden.
Konservieren der Petersilie
Frisch geschnittene Petersilie zeigt bereits nach kurzer Zeit gelbe Blätter und dann schmeckt sie auch weniger aromatisch. Man kann sie in feuchtes Küchenpapier einwickeln und dies in einen Gefrierbeutel legen. Der Beutel wird in den Kühlschrank gelegt. Auf diese Weise bleibt die Petersilie etwa zwei Tage lang relativ frisch.
Übrigens hilft es wenig, die Petersilie in ein Glas mit Wasser zu stellen. Das Kraut welkt nach kurzer Zeit und vom Geschmack bleibt dann nicht mehr viel übrig. Das Kraut lässt sich jedoch gut konservieren, wobei Einfrieren die bessere Variante ist.
Petersilie trocknen
Wird Petersilie getrocknet, reduziert sich das Aroma auf ein Minimum. Der Geschmack getrockneter Petersilie ist somit eher fade.
Wer dennoch Petersilie trocknen möchte, geht folgendermaßen vor: Das Kraut wird zuerst gut abgewaschen und anschließend ausgeschüttelt. Nun wird die Petersilie gebündelt und an einen luftigen, trockenen Ort aufgehängt.
Die Petersilie kann auch kleingeschnitten und im Dörrautomat getrocknet werden.
Nach dem Trocknen wird das Kraut in verschließbare Behälter gegeben.
Petersilie einfrieren
Petersilie lässt sich durch Einfrieren gut konservieren: Man zupft die Blätter (nach dem Waschen und Ausschütteln) von den Stängeln. Die Blätter werden kleingeschnitten und in Gefrierbeutel gegeben. Diese legt man ins Gefrierfach, wo die Petersilie einige Monate haltbar ist.
Tipp: Die kleingeschnittene Petersilie kann ebenso in einen Eiswürfelbehälter gegeben werden. Diesen füllt man mit Wasser auf und stellt ihn ins Gefrierfach. Somit hat man stets portionierte Eiswürfel mit Petersilie, die man für Suppen oder Gemüsegerichte verwenden kann.
Petersilie einlegen
Eine andere Konservierungsmethode ist das Einlegen in Öl. Dazu gibt man die Blätter oder auch die Stängel in eine Flasche, die dann mit Öl aufgefüllt wird, bis die Petersilie bedeckt ist. In Öl eingelegte Petersilie ist mehrere Monate haltbar.
Petersilie Verwendung in der Küche
Petersilie wird gerne und oft in der Küche verwendet, wobei aufgrund des besseren Aromas die frische oder eingefrorene Pflanze genutzt werden sollte. Im getrockneten Zustand ist vom Geschmack der Petersilie kaum noch etwas zu merken. Das Aroma wird ebenso durch Kochen reduziert. Deshalb sollte das Kraut immer erst kurz vor dem Servieren dem Gericht zugefügt werden.
Petersilie verfeinert Salatdressings, Pesto, Kräuterquark, Kräuterbutter und passt ebenfalls zu Fischgerichten, Fleischspeisen und Suppen. Mit Petersilie lassen sich Salate oder Kartoffelgerichte verzieren, wobei diese Dekoration natürlich mitgegessen wird.
Von der Blattpetersilie kann man sowohl die Blätter als auch die Stiele verwenden. Bei der Wurzelpetersilie wird hauptsächlich die Wurzel verwendet, die einer Rübe gleicht. Diese wird entweder roh geraspelt für gemischte Salate genutzt oder in Suppen und Gemüsegerichte mitgekocht. Die Petersilienwurzel wird auch gerne als Kartoffelersatz verwendet. In dem Fall bereitet man sie genauso zu wie Kartoffeln.
Petersilie Tee
Petersilientee wirkt entwässernd, harntreibend, entzündungshemmend, menstruationsfördernd und antimikrobiell. Für die Zubereitung des Tees werden Stängel und Blätter zerkleinert und etwa zwei Teelöffel davon mit 250 ml kochendem Wasser übergossen. Nun lässt man den Tee zehn Minuten ziehen und seiht ihn ab.
Hinweis: Schwangere sollten auf Petersilientee verzichten, da er unter anderem die Gebärmuttertätigkeit anregt! Auch bei Nierenentzündung sollte man keinen Petersilientee trinken!
Ebenso sollten nicht mehr als drei Tassen täglich getrunken werden. Petersilientee ist nicht für eine dauerhafte Anwendung gedacht, da die im Kraut enthaltenen Stoffe Myristicin und Apiol die Muskeltätigkeit von Gebärmutter, Blase und Darm steigern.
Petersilie Verwendung als Heilkraut
Da Petersilie während der Blütezeit ungesunde Mengen an Apiol enthält, ist sie die Giftpflanzen des Jahres 2023. Aus diesem Grund erntet man Petersilie nur so lange, bis die Pflanze zu blühen beginnt. Danach ist die Petersielie nicht mehr gesund, sondern schädlich und darf nicht mehr verzehrt werden. Auch Samen der Petersilie dürfen nicht verzehrt werden, auch sie sind giftig. Das giftige Apiol findet sich ab der beginnenden Blüte in allen der Pflanze einschließlich der Wurzel und der Samen! Petersiliensamen dürfen aus diesem Grund nur für die Aussaat verwendet werden, sie sind nicht zum Verzehr geeignet.
In Petersilie ist viel Vitamin C enthalten, sodass dieses Kraut belebend wirkt und der Frühjahrsmüdigkeit entgegen wirkt. Mit Petersilie lassen sich Menstruationsbeschwerden lindern und ebenso die Menstruation fördern. Da sich das Kraut auf die weiblichen Fortpflanzungsorgane auswirkt, sollten Schwangere lediglich kleine Mengen zu sich nehmen. Größere Mengen könnten zu einer Fehlgeburt führen.
Als Heilkraut wird Petersilie zudem bei Appetitlosigkeit, Blähungen, Mundgeruch, Verstopfung, Blasenentzündung, Blasen- oder Nierensteine, Müdigkeit, Depression, Bluthochdruck, Rheuma, Gicht und Wechseljahresbeschwerden angewendet. Aus Petersilie lässt sich eine Tinktur herstellen, mit der man in verdünnter Form Insektenstiche und Kopfschuppen behandeln kann.
Lesen Sie hier: Petersilie als Heilpflanze
Rezepte mit Petersilie als Heilpflanze finden Sie hier:
Akne, Alkoholmissbrauch, Altersflecken, Anämie, Augenentzündung, Hautflecken, Impotenz, Insektenstich, Menstruationsbeschwerden, Rachitis, Rauchen aufhören, Sommersprossen, Stillen, Verdauung, Wachstum, Weißfluss
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