Gnadenkraut - eine Heilpflanze der Volksmedizin
Gratiola officinalis
Gnadenkraut von Stefan.lefnaer, CC BY-SA 4.0
Wissenschaftlicher Name: Gratiola officinalis L.
Pflanzennamen im Volksmund: Gottes-Gnadenkraut
Pflanzenfamilie: Wegerichgewächse (Plantaginaceae)
Wuchshöhe: 20 bis 50 cm
Verwendung: Innerlich und Äußerlich,
Die pharmazeutische Industrie verwendet Inhaltsstoffe dieser Pflanze
Heilkraut Anwendung - Rezepte finden Sie hier:
Darm, Hautgeschwür, Ödem
Steckbrief / Beschreibung
Mit etwas Glück findet man das bei uns eher selten vorkommende Gnadenkraut an feuchten Standorten wie Gräben, Sümpfen und Seeufern, meist gut versteckt zwischen höheren Pflanzen. Das Gnadenkraut gehört zu den wildwachsenden Heilpflanzen, die nur mit besonderer Vorsicht angewandt werden dürfen. Ohne ärztliche Verordnung sollte man keine Anwendungen durchführen, denn es sind durch das Gnadenkraut schon tödliche Vergiftungen vorgekommen. In einigen Ländern steht das Gnadenkraut wegen seiner Seltenheit unter Naturschutz.
In der Naturheilkunde wurde das Gnadenkraut früher hochgeschätzt. Die Heilpflanze war unter dem Namen "Gnade Gottes" bekannt. Aufgrund von Unwissenheit oder nachlässigen Umgangs mit dieser Pflanze gab es in früheren Zeiten eine Anzahl unglücklicher Patienten, die an der Behandlung starben. Das Gnadenkraut gehört derselben Pflanzenfamilie an wie der sehr giftige Rote Fingerhut (Digitalis purpurea L.), der jedoch für seine herzwirksamkeit bekannt ist. Das Gnadenkraut besitzt diese Eigenschaft allerdings nur in sehr geringem Maße. Man verwendete die Heilpflanze früher vor allem als stark abführendes und wurmtreibendes Mittel.
Je nach Standort wird das ausdauernde Gnadenkraut 20 bis 50 cm hoch. Die hohlen Stängel wachsen aufrecht, an der Basis ist der Stängel rund, im oberen Bereich vierkantig. Die grünen, lanzettlich geformten, sitzenden Blätter sind gegenständig angeordnet. Die Blattränder sind fein gesägt. Die Blütezeit dieser Heilpflanze erstreckt sich von Juni bis September. Die hellgelben Blüten mit ihren rosa Lippen stehen einzeln in den Blattachseln. Der kriechende Wurzelstock des Gnadenkrauts ist fleischig und treibt Ausläufer. Der Geruch der Pflanze ist widerlich, der Geschmack scharf.
Standort / Hier findet mas Gnadenkraut
Das Gnadenkraut wächst in Mittel- und Südeuropa bis in Höhenlagen von 1500 m. Die Heilpflanze bevorzugt feuchte Standorte, Uferböschungen und Sumpfränder sind ideal.
Wirkung der Heilpflanze / Heilwirkung - Gnadenkraut
abführend
brechreizerzeugend
harntreibend
Verwendete Pflanzenteile
In der Naturheilkunde benutzt man von dem Gnadenkraut die gesamte, getrocknete Pflanze ohne die Wurzel. Nach dem Sammeln trocknet man das Gnadenkraut bei 60 °C im Backofen.
Inhaltsstoffe des Gnadenkrauts
Wichtige Inhaltsstoffe dieser Heilpflanze sind: Glykoside (nur zum Teil herzwirksam)
Anwendung mit der Heilkraft dieser Pflanze
Das Gnadenkraut wird in der Naturheilkunde innerlich und äußerlich angewendet. Heilkräftige Anwendungen mit dem Gnadenkraut in der Naturheilkunde finden Sie auf diesen Seiten: Darm, Hautgeschwür, Ödem
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Bilder des Gnadenkrauts
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Gnadenkraut
Gottes-Gnadenkraut Blüte
Foto: H. Zell
Bestimmte Rechte vorbehalten
Gnadenkraut
Gratiola officinalis
Foto: H. Zell
Bestimmte Rechte vorbehalten
Gnadenkraut
Blüte
Foto: Kurt Stüber
Bestimmte Rechte vorbehalten
Quellen
Geheimnisse und Heilkräfte der Pflanzen. Verlag Das Beste, ISBN-10: 3716600261, Der Kosmos Heilpflanzenführer: Über 600 Heil- und Giftpflanzen Europas, Franckh Kosmos Verlag, ISBN-10: 3440162680, RHS Die große Pflanzen-Enzyklopädie von A – Z, DK Verlag Dorling Kindersley, ISBN-10: 3831017298, Wikipedia - Heilpflanze, Wikipedia - Liste von Heilpflanzen, Gottes-Gnadenkraut - Wikipedia, Das große Lexikon der Heilpflanzen: 550 Pflanzen und ihre Anwendungen, Dorling Kindersley Verlag GmbH, ISBN 3831032327
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