Das Dach bepflanzen: So geht's

Das Gründach entwickelt sich weltweit zu einem Trend, welcher auch seine Vorteile hat. Im Sommer wird damit die Hitze reduziert, zum anderen wird Lebensraum für Insekten und Pflanzen geschaffen.

Grünes Hausdach

Grünes Hausdach in Polen
Zdjęciei, CC0

Ein Gründach besteht aus einem mehrschichtigen Aufbau, welcher sowohl auf dem Dach einer Garage als auch bei einem Carport, Mülltonnenhäuschen oder Gartenhaus angebracht werden kann.

Wie funktioniert eine Dachbepflanzung?

Für die Dachbegrünung bedarf es keinem Dienstleister, da jeder Heimwerker dieses Konzept ziemlich einfach selbst durchführen kann. Eine Arbeitsbühne mieten aus beispielsweise einem Baumaschinenverleih, ist bei den nachfolgenden Arbeiten sicherlich empfehlenswert. Im Folgenden findet sich eine Anleitung, wie die Bepflanzung eines Daches möglich ist.

Aufbau eines Gründaches

Aufbau eines Gründaches
von thingermejig, CC BY-SA 2.0

Voraussetzung schaffen: Wurzelfeste Dachabdichtung

Damit die Dachbepflanzung funktionieren kann, wird eine Wurzelfeste Dachabdichtung vorausgesetzt. Die Dachabdichtung muss dabei der DIN 13948 entsprechen, denn ansonsten werden die Pflanzen langfristig das Dach beschädigen, woraufhin eine kostenintensive Restauration nötig werden würde. Um diesen Umständen vorzubeugen, ist der erste Schritt zur Erfüllung dieser Norm eine zusätzliche Wurzelschutzfolie. Darauf folgt eine Speicherschutzmatte, welche die Dachabdichtung wiederum vor einer mechanischen Belastung schützt und für die Pflanzen den Vorteil von Nährstoffen und Feuchtigkeit erbringt.

Dränschicht verlegen

Es folgt die Verlegung einer Dränschicht. Hierfür eignen sich verschiedene Elemente, so beispielsweise auch Schüttgüter Drainage aus Lava. In den Vertiefungen wird Wasser gespeichert, worüber die Pflanzen folglich versorgt werden. Der Vorteil ist dabei, dass diese Elemente über einen langen Zeitraum die Pflanzen mit Nährstoffen versorgen können. Zeitgleich sorgt die Dränschicht für eine Ableitung von Regenwasser und es kommt zu einer gesunden Belüftung des Wurzelraums.

Vlies als Filter einsetzen

Die kleinen Hohlräume der Dränschicht dürfen allerdings nicht verstopfen, denn ansonsten wird es nicht zu den besagten Vorteilen kommen. Damit dies ausgeschlossen ist, benötigt es Vlies. Das Vlies trennt die Dränschicht von der Vegetationsschicht (oberste Schicht) und dient zugleich auch als Filter.

Substratschicht anlegen

Gründach

Dachbegrünung
von Ryan Somma, CC BY-SA 2.0

Auf das Vlies wird anschließend die Substratschicht angelegt - denn auf einem Gründach wird für gewöhnlich keine Erde eingesetzt, sondern ein mineralisches Substrat. Für gewöhnlich handelt es sich um Mineralwolle, aber nicht selten auch um Ziegelsplitt, Lava oder Bims. Der Vorteil hierbei ist, dass es zu einer erheblichen Gewichtsreduktion kommt. Eine 10 Zentimeter Schicht dieser Substanzen ist in der Regel ausreichend.

Dünger sollten nicht eingesetzt werden

Die besagten Substrate sind nicht gedüngt, dies sollte auch im Nachgang nicht geschehen, denn die Pflanzen sollen sich auf natürliche Weise mit Nährstoffen versorgen. Das reduziert den Arbeitsaufwand zugleich um ein Vielfaches.

Vegetationsschicht

Mit der Vegetationsschicht enden die Arbeiten am Gründach. Nun können nämlich Samen oder Sedumsprossen verstreut werden - allerdings können auch Pflanzen direkt eingesetzt werden. In diesem Fall sollten es eher Stauden sein mit einem flachen Wurzelballen, denn so muss nicht tief in die Substratschicht gebuddelt werden, bei welcher ohnehin der Platz eingeschränkt ist.

Wie funktioniert das Wässern?

Das Projekt hat seinen Abschluss gefunden, nun kann abgewartet werden, bis die Begrünung des Daches zunimmt. Das Wässern wird in diesem Schritt ebenfalls nötig sein, allerdings entsprechend nur zu Beginn. Sofern allerdings „nur“ gesät wurde, muss regelmäßiger gewässert werden. Ab dann ist Gießen aber nicht mehr notwendig. Einmal im Halbjahr sollte lediglich das Unkraut entfernt werden.

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