Die besten natürlichen Hausmittel gegen Schädlinge im Garten

Blattläuse, Schnecken, Ameisen und andere Plagegeister sind der Albtraum eines jeden Hobbygärtners. Die Schädlinge sorgen nach einer aufopferungsvollen Pflege der Pflanzen für abgefressene Blätter oder kaputte Früchte. Viele Hobbygärtner schrecken zurecht davor zurück, chemische Bekämpfungsmittel anzuwenden und damit den nützlichen Pflanzen und Tieren Schaden zuzufügen. Glücklicherweise gibt es inzwischen natürliche Hausmittel, welche den gefräßigen Schädlingen Einhalt gebieten.

Lavendelblüten

Pflanzen schützen Pflanzen!
Lavendel und Zwiebeln vertreiben mit ihren ätherischen Ölen Blattläuse.
Kartoffelkäfer lassen sich mit Meerrettich in die Flucht schlagen.
Nacktschnecken mögen weder Maiglöckchen noch Nelken oder Weihrauch.
Wühlmäuse können Knoblauch nicht leiden.
Eine Ameisenschar tritt bei Wermut und mediterranen Kräutern lieber den Rückzug an.

Mauern und Netze als mechanische Barrieren

Vorsicht ist im Hinblick auf Schädlinge bekanntlich sinnvoller als Nachsicht. Daher bieten neben vitalen Pflanzen auch errichtete Barrieren wirksamen Schutz gegen Schädlinge. Schneckenzäune etwa erweisen sich mit ihren nach unten gebogenen Kanten als schützend. Auch vor Hochbeeten schrecken die Schädlinge im Garten zurück. Fliegende Vielfraße wie Gallenmücken, Schadschmetterlinge und Kartoffelkäfer halten Sie mit engmaschigen Netzen zuverlässig von ihren Pflanzen fern. Da sowohl Wind und Wetter, als auch Nagetiere die Netze beschädigen können, sollten Sie diese regelmäßig auf Löcher überprüfen.

(Biologische) Nützlinge als hilfreiche Schädlingsbekämpfung

Des einen Feind, des anderen Freund: Nützlinge können Sie im Garten behalten, um vor schädlichen Bewohnern geschützt zu sein. Diese Tierchen fügen den Pflanzen keinerlei Schäden zu, stattdessen ernähren sie sich von den Schädlingen. Marienkäfer sehen im Garten nicht nur hübsch aus, sie drängen auch die lästigen Blattläuse zurück. Ein großer Bestand an Raupen und Käfer lässt sich durch die heimische Schlupfwespe dezimieren.

guter Gartenboden

Nährstoffreicher Gartenboden ist die
Grundvoraussetzung für gesunde und
resistente Pflanzen.

Frösche, Igel und Vögel vertilgen für ihr Leben gern Insekten aller Art. Um den Garten für nützliche Tierchen attraktiv zu machen, helfen Rückzugsmöglichkeiten wie Hecken, Steinhaufen oder Teiche. Auch eine naturnahe Gartengestaltung mit Tothölzern, Wildobst und gemischten Blütenhecken bietet den tierischen Freunden optimale Bedingungen. Langfristig gesehen erhalten Sie den Pflanzenschutz im Garten, indem Sie den nützlichen Bewohnern ausreichend Futter bereitstellen. Deshalb gilt es, beispielsweise Blattläuse zunächst nicht massiv zu bekämpfen, da sie den Nützlingen als Nahrungsquelle dienen.

Auch winzige Bodenlebewesen sind ein natürliches Mittel gegen Schädlinge. So schleusen beispielsweise Fadenwürmer Bakterien in Schädlinge ein, die davon zersetzt werden. Gegen Buchsbaumzünsler und Schadschmetterlinge helfen Bakterien, die in deren Gedärme Toxine freisetzen. Granuloviren sind ausschließlich bei Apfelwicklern wirksam. Sie setzen diese mit Präparaten zum Zeitpunkt der Apfelwickler-Flüge frei. Da die Schädlinge gegenüber Bakterien und Viren resistent werden können, sollten Sie diese nicht zu häufig einsetzen.

Kaffeepulver als Hausmittel gegen Blattläuse und Schnecken

Blattläuse befallen mit Vorliebe Nutz- und Zierpflanzen, während sich Schnecken über Gemüsebeete und Blumen hermachen. Kaffee und Kaffeesatz erweisen sich als wirksame Hausmittel gegen die pflanzenschädigenden Tiere. Es sind besonders die darin enthaltenen Bitterstoffe, welche die Tiere abwehren. Zudem entfaltet das Koffein eine toxische Wirkungsweise, die für Pflanzen wiederum ungefährlich ist. Im Gegenteil: Aromatisches Kaffeepulver kann ein nährstoffreicher Dünger sein, durch den Blumen und Sträuchern besser gedeihen. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass streunende Nachbarskatzen den Geruch des Kaffeesatzes nicht mögen und sich lieber woanders niederlassen.

Kaffeepulver

Kaffeepulver enthält Reste an Schwefel
und Phosphor, die dem Boden guttun.
Kaffeesatz säuert den Boden langfristig an,
worüber sich vor allem Pflanzenarten wie
Hortensien oder Blaubeersträucher freuen.

Um den Kaffee im Garten richtig anzuwenden, muss das Pulver zunächst vollständig trocknen. Anschließend können Sie das getrocknete Pulver entweder kreisförmig verteilen oder unter die oberste Beetschicht mischen. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, Ihre Pflanzen mit starkem Kaffee und einigen Tropfen Spülmittel einzusprühen. Da das Pulver lediglich für einen begrenzten Zeitraum wirkt, sollten Sie die Prozedur regelmäßig wiederholen.

Pflanzensude als natürlicher Pflanzenschutz

Schon lange gelten Jauchen als effektive Mittel bei Pflanzenschädlingen. Als stärkende Dünger lassen sie sich mit Wasser vermischt im 1:10-Verhältnis direkt einsetzen oder auf Blätter sprühen.

  • Bei einem Befall durch Blattläuse, Nacktschnecken, Thripsen oder Spinnmilben sprühen Sie etwa zwei Liter Wasser auf Brennnesselblätter. Nun weicht die Mischung für etwa 24 Stunden an einem halbschattigen Ort auf. Anschließend können Sie die Jauche nach einigen Tagen mit Wasser verdünnt auf die betroffenen Blätter sprühen. Damit die geruchsintensive Jauche nicht allzu stark in die Nase dringt, streuen Sie eine Handvoll Gesteinsmehl als Geruchsbinder in die Mischung.
  • Ackerschachtelhalm erweist sich gegenüber Mehltau, Spinnmilben und Schorf als effektiv. Die Brühe mit etwa 150 Gramm Trockenhalmen muss 30 Minuten im Wasser kochen, bis der Schaum verschwindet. Anschließend lässt sich der Sud im verdünnten 1:5-Verhältnis auf die Pflanzen geben. Übrigens wird dem Sud ebenfalls ein prophylaktischer Schutz vor Pilzbefall nachgesagt.
  • Holunderblütensud vertreibt Wühlmäuse, beugt Kohlweißlingen vor und wirkt auch gegen Ameisen.

Milch schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe

Echter Mehltau wird in einem grünen Garten schnell zur Plage. Die von der Pilzkrankheit befallenen Blätter können Sie zumeist nicht mehr retten. Das heißt aber nicht, dass die betroffene Pflanze aufgegeben werden muss. Es ist ratsam, die mit der weißen, mehligen Oberfläche durchzogenen Blätter abzuschneiden und unbehandelte Kuhmilch einzusetzen. Diese mischen Sie in einem Verhältnis von 1:8 mit Wasser an. Ungefähr zweimal wöchentlich sprühen Sie die betroffenen Pflanzen mit dem Gemisch ein. Die in der Rohmilch enthaltenen Mikroorganismen gehen aktiv gegen den Pilz zu Werke und beugen einem erneuten Befall vor.

Leimringe schützen Obstbäume vor Raupen und Spannern

Gierige Schmarotzer wie Raupen und Spanner machen es sich gerne auf Obstbäumen gemütlich. Um am Ende nicht mit einer ruinierten Ernte dazustehen, bedarf es zuverlässiger Schutzmaßnahmen. Leimringe sind als grüne Manschetten die erste Wahl, um die Schädlinge am Durchmarsch zu hindern. Bereits im Frühjahr können Sie die Leimringe am Obstbaum anbringen. Da der Leim über die kalte Jahreszeit an Klebkraft verliert, macht es Sinn, den Ring im Frühjahr auszutauschen.

Zimt, Chili und Zitronen halten Insekten und Ameisen fern

Damit sich das Ungeziefer gar nicht erst auf die Pflanzen stürzt, helfen zwei Gewürze. Zimt und Chili sind zwei beliebte Geschmacksverbesserer, die sich mit Gesteinsmehl verrührt auf die Pflanzen streuen lassen. Hierbei wirkt das Zimt auf Insekten abschreckend, während Chili Schnecken fernhält. Verirrte Ameisen im Blumentopf krabbeln dank verteilten Zitronenschalen ganz schnell wieder heraus. Auch Zitronenjauche hält als natürliches Hausmittel die Insekten wirksam auf Abstand. Der Vorteil für uns Menschen liegt darin, dass die geträufelte Flüssigkeit einen angenehmen Frischeduft verströmt.

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