Kapuzinerkresse im Kräutergarten
Anbau, Pflege, Ernte & Verwendung

Der botanische Name der großen Kapuzinerkresse lautet Tropaeolum majus. Die Pflanze wurde im Jahre 2013 zur Arzneipflanze des Jahres gekürt. Das Kraut gehört zur Familie der Tropaeolaceae (Kapuzinerkressengewächse) und entstand als Hybride. Dabei ist nicht klar, wer die Elternsorten der großen Kapuzinerkresse waren.

Kapuzinerkresse

Kapuzinerkresse von Wouterhagens, Gemeinfrei

Familie: Kapuzinerkressengewächse
Gattung: Kapuzinerkressen
Wissenschaftlicher Name: Tropaeolum majus L.
Verwendung: Gewürz, Küchenkraut, Heilpflanze, Zierpflanze
Schwierigkeit Anbau & Pflege: leicht

Kapuzinerkresse wurde bereits von den Inkas als Heilpflanze für die Wundbehandlung und gegen Schmerzen verwendet. In der Küche können sowohl die Blätter und Blüten als auch die Samen und Knospen benutzt werden.

Tropaeolum majus wird auch noch indische Kresse, Inkakresse, Kapernblume und Salatblume genannt.

Kapuzinerkresse kann mehrjährig oder einjährig sein. Aufgrund des Klimas in Deutschland ist die Lebenszeit der Kapuzinerkresse meistens im Winter zu Ende, denn Temperaturen im Minusbereich und Frost kann dieses Kraut nicht vertragen.

Die roten, orangen oder gelben Blüten der Kapuzinerkresse sind nur halb so groß wie die fast runden Blätter, die einen Durchmesser von zehn Zentimeter erreichen können. Die Oberfläche der Blätter lässt Regenwasser abperlen.

Kapuzinerkresse Arten / Sorten

Von Tropaeolum majus gibt es noch eine kleinere Sorte mit dem botanischen Namen Tropaeolum majus nanum. Die Pflanze ist im Gegensatz zu großen Kapuzinerkresse keine Rankpflanze, sondern wächst buschig und niedrig. Die kleine Variante bietet sich für die Topfkultur oder Beeteinfassung an.

Kapuzinerkresse / Inhaltsstoffe

In der großen Kapuzinerkresse sind folgende Stoffe enthalten:

  • Glucatropaeolin (Senfölglykoside)
  • Flavonoide
  • Carotinoide
  • Glucosinol
  • Gerbstoffe
  • Ascorbinsäure
  • Saponine
  • Eisen
  • Vitamin C

Kapuzinerkresse Anbau im Garten

Die Kapuzinerkresse ist eine eher anspruchslose Pflanze. Man sollte lediglich beachten, dass es sich um eine Pflanze handelt, die Platz benötigt. Sie zeichnet sich durch ein üppiges Wachstum aus, zumal Kapuzinerkresse gerne klettert. Man kann ihr also Rankhilfen anbieten oder man nutzt sie als Bodendecker.

Ebenso schön wirkt die Kapuzinerkresse in Blumenampeln. Kapuzinerkresse verträgt keine Minustemperaturen. Deshalb wird sie nur eine Vegetationsphase kultiviert. Da sie sich selbst aussät, wächst im Folgejahr am selben Standort eine neue Pflanze.

Standort

Der Standort sollte halbschattig bis sonnig sein. Bekommt die Pflanze zu wenig Sonnenlicht, werden sich in erster Linie Blätter bilden. Steht sie zu sonnig, wird bei Hitze die Entwicklung der Kapuzinerkresse gestoppt, wobei es zur Austrocknung der unteren Blätter kommt.

Substrat

Der Boden sollte nicht zu nährstoffreich, locker und humos sein. Ist der Boden nährstoffreich und schwer, bilden sich kaum Blüten.

Gießen

Wie oft gegossen werden muss, hängt vom Standort ab. Zudem wird relativ viel Wasser verdunstet, da die Kapuzinerkresse eine große Menge an Blättern hat. Dies sollte man also beim Gießen bedenken. Die Pflanze darf nicht zu nass, aber auch nicht zu trocken werden. Wenn sie ihre Blätter hängen lässt, ist das ein Zeichen für zu wenig Wasser.

An heißen Sommertagen sollte sie täglich Wasser bekommen. Die besten Zeiten zum Gießen sind früh morgens und abends.

Düngen

Kapuzinerkresse wird nicht gedüngt. Im Gegenteil kann es durch Überdüngung dazu kommen, dass sich keine Blüten entwickeln.

Überwintern

In der Regel sind im Handel einjährige Pflanzen der großen Kapuzinerkresse zu bekommen. Hat man eine mehrjährige Pflanze, kann diese überwintert werden.

Steht die Pflanze im Beet, wird sie im Herbst zurückgeschnitten. Die Knolle wird dann in einen Topf gepflanzt, der einen frostfreien und hellen Standort bekommen sollte. Im Winter wird die Kapuzinerkresse nur mäßig gegossen, sodass die Erde nicht austrocknet.

Kapuzinerkresse vermehren

Kapuzinerkresse lässt sich leicht vermehren. Möchte man genetisch gleiche Pflanzen ziehen, wählt man die Vermehrung mittels Stecklingen. Ansonsten lässt sich das Kraut auch mit Samen vermehren.

Aussaat

Soll direkt ins Beet ausgesät werden, beginnt man damit ab Mitte Mai. Möchte man die Pflanzen im Topf vorziehen, kann mit der Aussaat bereits im März angefangen werden.

Kapuzinerkresse ist ein Dunkelkeimer. Deshalb werden die Samen mit etwas Erde bedeckt. Pro Pflanzloch oder pro Topf werden drei Samen benötigt.

Zum Keimen brauchen die Samen eine Temperatur zwischen 20 Grad und 25 Grad. Schon nach einer Woche sind die ersten Keimlinge sichtbar. Liegt die Temperatur unter 20 Grad, werden sich die Keimlinge etwas mehr Zeit lassen, bis sie sich zeigen. Wichtig ist, dass die Samen feucht gehalten werden.

Stecklinge

Für die Vermehrung mittels Stecklingen wird ein frischer, etwa fünfzehn Zentimeter langer Trieb abgeschnitten. Dieser Trieb wird in die feuchte Anzuchterde gesteckt, die man zuvor in einen Topf gefüllt hat.

Die Erde muss stets feucht gehalten werden, wobei darauf zu achten ist, dass sich keine Staunässe bildet.

Der Topf mit dem Steckling sollte einen warmen Platz mit Temperaturen zwischen 20 und 25 Grad bekommen. Dann bilden sich bereits innerhalb einer Woche neue Wurzeln. Die Jungpflanze kann ins Freie gepflanzt werden, wenn die Wurzeln kräftiger geworden sind.

Kapuzinerkresse im Topf / Kübel

Kapuzinerkresse lässt sich auch im Topf kultivieren. Damit keine Staunässe entsteht, sollte der Topf über Abzugslöcher auf dem Boden verfügen. Für die Kultivierung im Topf reicht normale Blumenerde aus.

Die Pflanze muss im Topf mehr gegossen werden, als im Beet, denn die Erde trocknet im Kübel schnell aus. Dabei muss ebenfalls darauf geachtet werden, dass die Erde feucht gehalten wird.

Die Kapuzinerkresse sollte täglich mindestens drei bis vier Stunden Sonne bekommen. Steht der Topf im Halbschatten, stellt man ihn für diese Zeit an einen sonnigen Platz.

Probleme / Schädlinge / Krankheiten

Kapuzinerkresse wird oft von Blattläusen befallen und dabei vorwiegend von der schwarzen Blattlaus. Ein anderer Schädling ist die Kohlweißling-Raupe, die sich häufig an der Kapuzinerkresse zu schaffen macht.

Hier können Sie Schadbilder und Symptome an ihrer Pflanze bestimmen und Gegenmaßnahmen ergreifen.

Der richtige Schnitt von Kapuzinerkresse

Die Kapuzinerkresse muss normalerweise nicht geschnitten werden. Manche Gärtner dünnen die Pflanze bei zu starker Wucherung etwas aus.

Ernte der Kapuzinerkresse

Von der Kapuzinerkresse lassen sich in der Küche Blätter, Blüten, Samen und geschlossene Blüten verwenden. Die beste Erntezeit für Blüten und Blätter ist von Juni bis Oktober.

Vor der Blütezeit können die jungen Blätter geerntet werden, die als Brotbelag oder als Bestandteil eines frischen Salates genutzt werden können. Samen oder geschlossene Blüten sind ein Kapernersatz, wenn man sie in Essig einlegt. Die Samen werden geerntet, wenn sie leicht vom Stängel abgelöst werden können.

Man kann allerdings auch ein bisschen warten, bis die reifen Samen von selbst abfallen.

Konservieren der Kapuzinerkresse

Beim Konservieren der Blätter und Blüten gibt es verschiedene Varianten. Kapuzinerkresse lässt sich gut trocknen und einfrieren, aber man kann ebenfalls ein Blütenöl oder einen Kräuteressig herstellen.

Kapuzinerkresse trocknen

Von der Kapuzinerkresse lassen sich die Blätter und die Blüten trocknen. Die getrockneten Blüten und Blätter eignen sich für das Aufbrühen eines Tees und zum Würzen in der Küche.

Blätter und Blüten können im Backofen getrocknet werden. Die sollte jedoch bei niedriger Temperatur passieren. Damit Feuchtigkeit entweichen kann, klemmt man einen Holzlöffel in die geöffnete Backofentüre.

Die getrockneten Blüten und Blätter müssen danach auskühlen und werden dann in ein Schraubglas mit dunklem Glas gefüllt. Die getrockneten Blätter und Blüten sind ein paar Monate haltbar, wenn sie trocken und dunkel gelagert werden.

Samen trocknen

Auch die Samen können getrocknet werden. Sie können gegessen werden und haben einen würzig-scharfen Geschmack. Zum Würzen werden die Samen gemahlen oder zerstoßen.

Zum Trocknen legt man die Samen am besten in die Sonne. Die getrockneten Samen können ebenfalls zur Aussaat im Folgejahr genutzt werden.

Kapuzinerkresse einfrieren

Die Blätter und Blüten der Kapuzinerkresse können eingefroren werden. Allerdings sind sie nach dem Auftauen matschig und eignen sich dann nicht mehr zum Würzen von Salaten oder ähnlichen Speisen. Eingefrorene Kapuzinerkresse bietet sich jedoch zum Würzen von Suppen und Eintöpfen an.

Die Blätter können kleingeschnitten werden und anschließend füllt man sie in die Fächer eines Eiswürfelbehälters. Die Fächer werden mit Wasser aufgefüllt und eingefroren. Die Blüten legt man komplett in die Fächer eines Eiswürfelbehälters und geht genauso vor, wie mit den Blättern. Die Blüteneiswürfel machen sich unter anderem gut in Getränken.

Kapuzinerkresse einlegen

Knospen und Samen als Kapernersatz

Samen und die Knospen können in Essig eingelegt werden. Die Knospen werden zunächst gesalzen und nachdem sie ein paar Stunden gezogen sind, gibt man sie in kochendes Wasser. Sobald das Wasser aufgewallt ist, holt man die Knospen heraus und lässt sie gut abtropfen. Danach füllt man die Knospen in ein Einmachglas. Nun kocht man Essig und schüttet den noch heißen Essig über die Knospen. Dies lässt man ein paar Tage ziehen und anschließend wird das Ganze kurz aufgekocht. Jetzt füllt man die Mischung in kleinere Gläser, die gut verschlossen werden können. Die in Essig eingelegten Knospen schmecken ähnlich wie Kapern.

Ein anderer Kapernersatz lässt sich aus den Samen herstellen:

  • Samen von der Pflanze abzupfen
  • Mit Salz vermischen (für zwei Esslöffel Samen benötigt man etwa ein Esslöffel grobes Salz)
  • Gesalzene Samen in Schraubgläser füllen und etwa sieben Tage im Kühlschrank lagern
  • Nach einer Woche werden die Samen abgespült und auf Küchenpapier getrocknet
  • Nun werden die Samen mit Essig und etwas Zucker aufgekocht
  • Die Mischung wird in verschraubbare Gläser gefüllt

Blüten in Öl oder Essig einlegen

Mit den Blüten der Kapuzinerkresse lässt sich Blütenöl oder Blütenessig herstellen. Für den Essig gibt man ein paar Kapuzinerkresseblüten in eine Flasche und füllt diese mit Essig auf. Hierzu bietet sich milder Essig an. Die Blüten müssen komplett mit Essig bedeckt sein. Die Flasche wird an einen dunklen Ort gelagert und täglich einmal geschüttelt. Etwa vier Wochen später seiht man den Essig ab und füllt ihn wieder in eine saubere Flasche.

Möchte man ein Blütenöl herstellen, füllt man ebenfalls Blüten in eine Flasche und gibt Sonnenblumenöl, Rapsöl oder ein anderes Pflanzenöl hinzu, das möglichst geschmacksneutral sein sollte. Die Flasche wird an einen hellen Platz aufbewahrt und auch jeden Tag einmal geschüttelt.

Kapuzinerkresse Verwendung in der Küche

Die Kapuzinerkresse hat einen pfeffrig-würzigen Geschmack und ist in der Küche vielseitig einsetzbar. Wie weiter oben beschrieben können eingelegte Knospen und Samen als Kapernersatz dienen. Die Blüten sind eine essbare und pikante Dekoration für frische Salate. Auch die Blätter können Bestandteil von Rohkostsalaten sein. Blätter und Blüten lassen sich auch für einen Brotbelag verwenden oder als Würze eines Kräuterquarks. Weiterhin lassen sich mit Blüten, Blättern oder zerstoßenen Samen Eintöpfe, Suppen, Eierspeisen und Kartoffelgerichte würzen.

Kapuzinerkresse Tee

Aus den Blättern der Kapuzinerkresse kann ein Tee hergestellt werden. Dazu übergießt man eine Handvoll getrocknete Blätter mit kochendem Wasser. Der Tee sollte etwa zehn Minuten ziehen. Danach wird er abgeseiht und getrunken.

Kapuzinerkresse-Tee hilft bei Blasenentzündung und Erkältung. Äußerlich kann er als Spülung für Haare und Haut genutzt werden. Zudem lassen sich damit kleine Verletzungen behandeln.

Kapuzinerkresse Verwendung als Heilkraut

Tropaeolum majus wurde 2013 zur Heilpflanze des Jahres gekürt. Die in der Kapuzinerkresse enthaltenden Senfölglycoside sorgen für eine antibiotische, antimykotische und antivirale Wirkung. Die Pflanze wird vor allem bei Harnwegs- und Atemwegsinfekten eingesetzt. Durch den hohen Vitamin C Anteil kann sie auch vorbeugend gegen Erkältungen gegessen werden. Außerdem fördert die Pflanze die Durchblutung.

In der Heilmedizin wird die große Kapuzinerkresse auch mit Meerrettichwurzel kombiniert. Mit dieser Kombination werden Bronchitis, Blasenentzündungen und Entzündungen der Nasennebenhöhlen behandelt.

Lesen Sie hier: Kapuzinerkresse als Heilpflanze

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