Wie Insekten überwintern und wann sie Hilfe brauchen

Wenn es draußen kühler wird, die Tage kürzer werden, sind Insekten insbesondere in den Städten auf Hilfe angewiesen. Oft fehlt ausreichend Rückzugsraum, in dem die kleinen Tierchen sicher überwintern können.

Insekten sind sehr vielfältig. Genauso vielfältig ist auch die Art, wie sie überwintern. Insekten dabei zu helfen, den Winter sicher zu überstehen, ist eine große Hilfe gegen das Artensterben. Zu helfen ist gar nicht so schwer. Oft sind es nur wenige Handgriffe, die sicherstellen, dass die nützlichen Insekten auch im nächsten Frühjahr wieder in den Garten kommen. Denn, was vielen nicht bewusst ist, Insekten sind wichtig für die Pflanzen im Garten.

Überwintern der Schmetterlinge

Der Zitronenfalter ist einer der bekanntesten Schmetterlinge in Deutschland. Foto: Pixabay © jggrz (CC0 Public Domain)

Bienen und Hummeln

Bei manchen Hummelarten findet im Herbst ein Generationenwechsel statt. Die Königin und alle Arbeiterinnen sorgen dafür, dass eine neue Generation das Überleben ihrer Art sicherstellt, bevor sie alle sterben. Die neue Generation erstarrt in einer Art Winterschlaf und überwintert gut versteckt und geschützt im Boden, in Laubhaufen, Mauerritzen, Steinspalten oder Totholz. Ähnlich ist es bei den Wildbienen. Die Löcherbiene legt ihre Eier in Holzlöchern ab und stirbt dann. Andere Arten überwintern als ausgewachsene Bienen.

Wildbiene

Wildbienen können im Winter Unterstützung gut gebrauchen. Foto: Pixabay © designerpoint (CC0 Public Domain)

Wer die Bienen und Hummeln beim Überwintern unterstützen möchte, kann im Herbst Blätter, Schnittgut und Reisig einfach in einer geschützten Ecke des Gartens liegen lassen. Dort kann es bis zum Frühling liegen und den Insekten als Winterquartier dienen. Auch ein schöner Haufen unter Hecken verteilt, ist eine große Hilfe. Viele Insekten nutzen gerne Nisthilfen. Sie bestehen am besten aus Hartholz mit mehreren Löchern in unterschiedlichen Größen. Diese hängen am besten an geschützten Orten, wie einer Schuppenwand oder der Hauswand. Manchen Wildbienen-Arten helfen auch offene Bodenstellen als Winterquartier. Wer einen Bienenstock im Garten hat, sollte unbedingt nachlesen, wie er seinen Bienen beim Überwintern helfen kann.

Schmetterlinge

Schmetterlinge, auch Tagfalter genannt, überwintern ebenfalls auf ganz unterschiedliche Weisen. Einige Arten überwintern als Ei, wie verschiedene Perlmuttfalter. Die Tiere legen ihre Eier in die Nähe von Futterpflanzen. So können die Raupen direkt, wenn sie im Frühjahr geschlüpft sind, anfangen zu fressen. Viele Schmetterlingsarten verbringen den Winter im Boden oder unter Baumrinde als Raupe, wie der Schillerfalter oder Hufeisenklee-Gelbling. Der Schwalbenschwanz verpuppt sich vor Wintereinbruch und ist an Gräsern und Pflanzenstängeln zu finden. Zitronenfalter, Tagpfauenauge und weitere bekannte Schmetterlingsarten überwintern als ausgewachsene Falter. Der Zitronenfalter hat eine Substanz in seinem Körper, die verhindert, dass er erfriert. Er verbringt den Winter ohne weiteren Schutz beispielsweise in Efeupflanzen. Andere suchen einen etwas geschützteren Ort auf.

Wildbiene

Ameisenjungfern kommen in Siedlungen, lichten Wäldern und Dünengebieten vor. Foto: Gilles San Martin, CC BY-SA 2.0

Damit verpuppte Raupen den Winter gut überstehen, ist es wichtig, Hecken und Gras im Herbst nicht mehr zu schneiden, sondern damit bis zum Frühjahr zu warten. Auch abgeblühte Stängel von Sträuchern oder Stauden sollten stehen bleiben, auch wenn es nicht so schön aussieht. Sie dienen den Schmetterlingen als Ablageplatz für ihre Eier. Eine Mulchschicht über der nackten Erde kann Raupen als Schutz diene.

Käfer und Florfliegen

Marienkäfer suchen sich geschützte Plätzchen wie Dachsparren, Mauerritzen oder Laubhaufen, um den Winter zu verschlafen. Sie überwintern in der Regel nicht einzeln, dann haben sie es im Frühjahr mit der Partnersuche leichter. Manche Käfer, wie der Laufkäufer, graben sich im Boden ein oder überwintern als Larve. Dafür ist Boden, der reich an Humus ist, am besten geeignet.

Marienkäfer und Laufkäfer sind Nützlinge, die Blattläuse, Würmer oder Schnecken fressen. Daher ist es sinnvoll, ihnen ein sicheres Winterquartier zu bieten. Auch die Florfliege ist ein Nützling, der gegen Blattläuse und andere Schädlinge hilft. Sie sind im Winter häufig im Keller oder auf dem Dachboden anzutreffen. Am besten ist es, wenn sie dort bleiben können, bis der Frühling kommt. Damit die Insekten im Garten einen Unterschlupf finden, sind Laub-, Reisig- oder Komposthaufen gut geeignet.

Ameisen

Schwarze Holzameise (Lasius fuliginosus)

Schwarze Holzameise, Garinger, (CC0 Public Domain)

Um Ameisen muss sich niemand Sorgen machen. Sie überwintern mehrere Meter tief im Boden und machen alle Eingänge dicht. Der oberirdische Teil ihres Baus ist ein guter Kälteschutz. Wird es sehr kalt, fallen die Ameisen in Kältestarre.

Libellen

Die meisten Libellen leben nur einen Sommer. Dennoch können sie schon einige Jahre alt sein. Die Braune Mosaikjungfer beispielsweise verbringt mehrere Jahre als Ei und als Larve, bevor sie zur schönen Libelle wird. Die Eier liegen oft in absterbenden Pflanzenteilen, von denen sich die Larven dann im Frühling ernähren können.

Libelle

Die räuberischen Libellen überwintern am besten in einem Gartenteich. Foto: Pixabay © radfotosonn (CC0 Public Domain)

Damit Libellen sicher überwintern können, brauchen sie einen Gartenteich, der mindestens einen Meter tief ist. Denn die meisten Teiche frieren im Winter bis einen Meter Tiefe zu. Die Tierchen können sich dort im Grund vor dem Frost in Sicherheit bringen. Eine dichte Bepflanzung am Rand ist ebenfalls wichtig. Dort können die Libellen und andere Bewohner des Gartens sicher überwintern. Steinaufbauten sind schön anzusehen und bieten einer großen Anzahl an Lebewesen einen Unterschlupf im Winter.

Wasserläufer und Grashüpfer

Fast alle Grashüpfer-Arten sterben im Spätherbst. Die Eier sind resistent gegen die Kälte und überleben Temperaturen von weniger als null Grad Celsius für längere Zeit. Viele Heuschrecken legen ihre Eier an Pflanzenstängeln, Blätter oder Baumrinde ab. Sie brauchen im Winter wie die Schmetterlinge auch Sträucher und Stauden, um zu überlegen.

Tipp: Es gibt noch einige andere Tiere, wie Kröten, Igel und viele Vögel, die sich im Winter über etwas Wildnis im Garten freuen.

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