Schädlinge im Garten
Schädlinge im Garten sind oft ein Ärgernis für (Hobby-) Gärtner. Wochenlang wird das Gemüsebeet gehegt und gepflegt und am Ende fällt die Ernte den Schnecken zum Opfer. Nicht jeder Schädling im Garten zerstört gleich Pflanzen und Ernte, mit manchen Tieren können Sie eine friedliche Koexistenz eingehen, andere hingegen sind im Falle eines Befalls sogar meldepflichtig.
Sie haben einige Möglichkeiten Schädlinge im Garten zu vermeiden; und zwar ohne chemische Insektizide einsetzen zu müssen. Denn diese chemischen Bekämpfungsmittel zerstören oft nicht nur die Schädlinge, sondern ebenfalls die nützlichen Tierchen, die Ihre Pflanzen dringend brauchen, um gesund zu bleiben.
Folgend finden Sie einige der häufigsten Schädlinge, sowie Methoden, um den Befall in den Griff zu bekommen:
Ameisen
Ameisen im Garten sind eigentlich keine Schädlinge. Im Gegenteil – Sie leisten wichtige Arbeit, verbessern den Boden, verteilen Samen und beseitigen Aas und Pflanzenreste. Daher sollten Sie Ameisen in Ihrem Garten zumindest tolerieren.
Wenn es Bereiche im Garten gibt, die Sie lieber ameisenfrei halten würden, so können Sie versuchen, die Tiere in einen anderen Bereich des Gartens zu locken. Dies funktioniert hervorragend mit einer kleinen Schüssel Zuckerwasser. Stellen sie das Lockmittel in eine Ecke Ihres Garten, den die Ameisen für sich nutzen dürfen, in der Regel haben Sie dann auch den Rest Ihres Gartens wieder für sich.
Komposthaufen
Mit den richtigen Vorkehrungen verhindern Sie, dass der Komposthaufen zur Brutstätte von Schädlingen wird. Wenn Sie frisches kompostierbares Material auflegen, decken Sie dieses mit einer Schicht Erde ab. Das hält Fliegen fern und fördert zudem die Zersetzung. Fleisch, Fisch und Käse auf dem Kompost können Ratten anziehen. Entsorgen sie diese Speisereste daher über den Hausmüll. Gleiches gilt für Zitrusfrüchte, denn die Zersetzung der Früchte dauert sehr lange, das erhöht die Gefahr der Schimmelbildung und kann so ebenfalls Mäuse und Ratten anlocken. Der Kompost sollte direkt auf der Erde stehen, damit die nützlichen Tiere, die für die Zersetzung dringend notwendig sind, auch ihren Weg in den Kompost finden. Bewässern Sie den Komposthaufen nicht zu stark, zu viel Feuchtigkeit führt zu Schimmel und vertreibt zudem die nützlichen Würmer.
Blattläuse
Mit Blattläusen hatte wohl jeder Gartenbesitzer schon zu kämpfen und natürlich ist es möglich Blattläuse chemisch zu bekämpfen. Dies ist allerdings, wie schon erwähnt, nicht erstrebenswert, da dabei auch nützliche Tiere geschädigt werden. Je nach Befall ist es oft ausreichend, befallene Pflanzenteile zu entfernen, solange die Pflanze dadurch nicht nachhaltig geschädigt wird. Ein zusätzliches Abspritzen mit dem Gartenschlauch kann, mit einem etwas festerem Strahl, schon zum Erfolg führen.
Ein beliebtes und wirkungsvolles Hausmittel ist außerdem das Einsprühen der Pflanzen mit einem Wasser-Spülmittel-Gemisch. Hier sollten Sie auf die richtige Dosierung achten, da ansonsten die Pflanzen geschädigt werden können. Bewährt haben sich 10ml Spülmittel auf 1 Liter Wasser, lediglich Pflanzen mit sehr dünnen Blättern vertragen diese Mischung nicht. Das Spülmittel führt dazu, dass die Blattläuse die Haftung auf dem Blatt verlieren, gleichzeitig wird ihnen durch das Wasser die Luft zum Atmen genommen. Bei einem leichten Befall können sie die Blattläuse auch einfach absammeln, dies empfiehlt sich auch nach der Behandlung mit Spülwasser, falls einige hartnäckige Exemplare die Behandlung überstanden haben.
Um Blattläusen vorzubeugen, empfiehlt es sich in Beeten Lavendel zu pflanzen, da der Geruch die Tiere abschreckt. Der Geruch von Lavendel hilft übrigens auch hervorragend, um Ameisen fernzuhalten. Sorgen sie außerdem dafür, dass sich die natürlichen Fressfeinde von Blattläusen – Marienkäfer, Schlupfwespen, Florfliegen und Ohrwürmer – bei Ihnen wohl fühlen, so kommt es gar nicht erst zum Befall.
Schnecken
Schnecken sind vor allem eine Plage in Gemüsebeeten, da diese Pflanzen nicht nur der Zierde dienen, sondern von den meisten Gärtnern noch selbst geerntet und verzehrt werden wollen. Doppelt ärgerlich also, wenn eine Schar Schnecken die ganze Ernte vernichtet. Doch viele bekannte Arten Schnecken zu beseitigen sind äußerst grausam (Salz), schädigen auch geschützte Schneckenarten oder locken Schnecken durch den Geruch (z.B. die bekannte Bierfalle) erst von weit her in Ihren Garten. Kurzum – Sie sind wenig empfehlenswert.
Schonend schützen können sie Ihre Beete mit speziellen Schneckenzäunen, dem regelmäßigen Absammeln der Tiere und der Förderung von Fressfeinden, z.B. Igeln.
Vielleicht ist Ihr Garten ja auch groß genug für zusätzliche Haustiere in Form von Laufenten? Denn für Enten sind Schnecken ein wahrer Leckerbissen.
Sie können Ihre Pflanzen auch schützen, indem sie um die Pflanze herum zerbrochene Gegenstände wie Eierschalen und Muscheln platzieren. Diese werden von Schnecken nicht übertreten, da es Ihnen Schmerzen bereitet. Den gleichen Effekt haben große Sägespäne, Steinmehl und Kieselsteine.
Es gibt übrigens auch einige Pflanzen, die Schnecken gar nicht mögen, mehr von diesen Pflanzen im eigenen Garten können einem Befall vorbeugen. Einige davon sind:
- Stark riechende Kräuter, z.B. Lavendel, Kapuzinerkresse, Thymian oder Rosmarin
- Farne und Gräser
- Pflanzen mit dicken und ledrigen Blättern, z.B. Fetthenne, Hauswurz oder Wolfsmilch
- Pflanzen mit flaumigen Blättern, z.B. Geranien, Nelken oder Storchenschnabel
- Giftige Pflanzen, z.B. Fingerhut, Eisenhut, Maiglöckchen, Pfingstrose (Achtung bei Kindern oder Haustierhaltung im Haushalt)
- Rotlaubiger Salat
Nicht alle Schädlinge im Garten können so einfach bekämpft werden. Einige Säugetiere stehen unter Artenschutz und dürfen nicht getötet werden. Andere Tierarten wie der Eichenprozessionsspinner und der Asiatische Laubholzbockkäfer sind zudem meldepflichtig! Während der Eichenprozessionsspinner vor allem für den Menschen gefährlich werden kann, da seine Raupen über Brennhaare verfügen, die empfindliche allergische Reaktionen hervorrufen, ist der Asiatische Laubholzbockkäfer hauptsächlich eine Gefahr für den Baumbestand. Befallene Bäume sterben über kurz oder lang ab und müssen daher radikal gefällt und fachgerecht entsorgt werden. Wenden sie sich daher sofort an die zuständigen Behörden, falls Sie einen Befall feststellen.
Wenn Sie an weiteren Informationen zu Schädlingen sowohl im Haus, als auch im Garten interessiert sind, dann schauen sie doch mal in den Ratgeber „Ungeziefer, Schädlinge und andere Untermieter – Haus und Garten richtig schützen“ von casando.de. Dort finden sie umfangreiche Informationen zu weiteren Tierarten, rechtlichen Fragen und Tipps zu Vorbeugung und Bekämpfung.