Rosen schneiden & kürzen

Das Rosen schneiden ist eine wichtige Pflegemaßnahme um die Rosen kräftig, schön und gesund zu erhalten. Der Rosenschnitt ist für ein kräftiges Wachstum, einen lockeren, gut durchlüfteten Wuchs und für einen großen Blütenreichtum der Rosen sehr wichtig.

Niedrig geschnittene Rosen bilden mehr Laub und wichtige Aufbaustoffe für die Blüten. Die bessere Durchlüftung mindert die Anfälligkeit für Pilzbefall. Das durch den Rosenschnitt hervorgerufene, kräftige Wachstum muss in Folge auch mit einer sachgerechten Düngung unterstützt werden. Die ausreichende und richtig zusammengesetzte Ernährung der Rosen ist für die Bildung kräftiger, wuchsstarker und blühfreudiger Neutriebe eine wichtige Voraussetzung.

Rosenschnitt

Nachdem diese Rose etwa kniehoch
 geschnitten wurde, entfernt man
 alle Schnittabfälle und alten Blätter,
der Bereich unter der Rose wird ordentlich
 gesäubert.

Wann schneiden ?

Im Frühjahr

Der beste Zeitpunkt für einen Rückschnitt der Rosen in unseren gemäßigten Breiten ist das Frühjahr. Um den richtigen Zeitpunkt für den Frühjahrsschnitt festzustellen, orientiert man sich an den Forsythien. Sobald diese zu blühen beginnen, ist der richtige Zeitpunkt für den Frühjahrsschnitt der Rosen gekommen.

Rosen dürfen erst dann geschnitten werden, wenn keine stärkeren Fröste mehr zu erwarten sind. Falls die Rosen bereits vor dem Schnitt mit dem Austrieb beginnen, ist dies nicht weiter tragisch. Von den Rosen vorzeitig gebildete Triebe können beim eigentlichen Frühjahrsschnitt bedenkenlos abgetrennt werden, der Rose wird dadurch kein Schaden zugefügt.

Im Sommer

Nachdem die Juniblüte abgeschlossen ist, kann man alle öfter blühenden Kletterrosen, Zwergrosen, Beet Rosen, Strauchrosen und Edelrosen bis direkt unter die Blüte bzw. den Blütenstand zurückschneiden. Alle verwelkten Blüten werden entfernt. Bei normalem Verlauf werden die Rosen dann nach etwa 1 1/2 Monaten erneut blühen. Als Richtlinie für die Schnitttiefe orientiert man sich an dem ersten voll ausgebildeten Laubblatt. Oberhalb dieses Blattes wird der Schnitt angesetzt.

Einmalblühende Rosen Sorten erhalten keinen Sommerschnitt.

Im Herbst

Im Herbst kürzt man lediglich bei stark wachsenden Rosen die überlangen Triebe ein, um der Wind- bzw. Schneebruchgefahr vorzubeugen. Auch pilzbefallene Zweige werden im Herbst entfernt. Alle anderen Schnittmaßnahmen werden auf den Frühling verlegt.

Schnittregeln für alle Rosen

Für die einzelnen Rosengruppen gelten zwar unterschiedliche Schnittregeln, es gibt jedoch auch grundsätzliche, für alle Rosen gültige Regeln.

Der richtige Rosenschnitt

Für alle Rosenschnitte benutzt man eine scharfe, kräftige Gartenschere. Nur eine gut geschärfte Schere garantiert eine saubere Schnittstelle und eine möglichst kleine Verletzung. Alle Schnittabfälle werden sorgfältig entfernt, sie sollten nicht zwischen den Rosen liegenbleiben. Auf der Erde verbleibende Schnittabfälle sind potenzielle Krankheitsherde.

Der richtige Rosenschnitt

Der Schnitt wird bei allen Rosen etwa 0,5 cm oberhalb einer nach außen gerichteten Knospe angesetzt. Der Schnitt darf nicht waagerecht ausgeführt werden, die Schnittstelle sollte immer leicht schräg sein. So kann das Regenwasser schnell von der Schnittfläche ablaufen.

Öfterblühend wird manchmal von den Hobbygärtnern etwas unpräzise mit sommer- oder dauerblühend gleichgesetzt. Es gibt jedoch sehr deutliche, sortentypische Unterschiede im Blühverhalten. Dies ist für eine ausgewogene Gartengestaltung wichtig, denn besonders früh blühende Rosensorten kann man mit ausgeprägt spät blühenden Rosensorten sehr gut ergänzen. Durch die Auswahl einer geeigneten Kombination lassen sich die Blühpausen zwischen den Floren erheblich verkürzen.

Durch Krankheit, Pilzbefall, Verletzung oder Frost geschädigte, bräunlich verfärbte Triebe werden abgeschnitten. Man muss den Trieb soweit zurückschneiden, bis man das gesunde, innen noch grünlich weiße Holz gut erkennen kann. Schwächliche, geschossene und schwache Triebe entfernt man am Triebansatz.

Schnittfläche des Triebes mit totem Holz

Nachdem man einen Rosenzweig abgeschnitten hat, schaut man sich die Schnittfläche des Triebes an. Hier kann man krankes, bzw. abgestorbenes Holz erkennen. Der Trieb wird solange weiter heruntergeschnitten, bis man nur noch gesundes Holz erkennen kann.

Saubere Schnittfläche des Triebes

Die Schnittfläche dieses Triebs ist sauber. Totes Holz lässt sich nicht mehr erkennen. Der Trieb kann bis auf das nächste nach außen stehende Auge eingekürzt werden. Notwendig ist dies aber nicht.

Rosengallen (Rosengalle ansehen) sollten immer entfernt werden, da diese die Rosen schwächen. Rosengallen nennt man kleine, faserige Schwämme an den Trieben; in ihnen entwickeln sich Gallwespen.

Ein leichter Rosenschnitt

Ein leichter Rosenschnitt

Da bei einer solchen Schnittmaßnahme deutlich mehr schlafende Augen an den Rosen verbleiben, werden die Pflanzen zahlreiche neue Triebe bilden. Die einzelnen Triebe werden im Verlauf des Jahres aber kürzer und schwächlicher wachsen, als die Triebe eine kräftig gestutzten Rose.

Ein starker Rosenschnitt

Ein starker Rosenschnitt

Bei einem solchen Schnitt verbleiben an den Pflanzen nur einige schlafende Augen (Knospen). Deshalb wird die Rose nach einer solchen kräftigen Schnittmaßnahme nur wenige, dafür aber kräftige und lange Triebe ausbilden.

Entfernen der Wildtriebe

Wildtriebe der Rosen abschneiden

Unsere im Garten angepflanzten Rosen sind auf Unterlagen, dem sogenannten Wildling, veredelt. Außer bei den Stammrosen liegt diese Veredelungsstelle, vorausgesetzt man hat die Rose richtig eingepflanzt, unterhalb der Erdoberfläche. Trotzdem kommt es immer wieder vor, dass aus der Unterlage Wildtriebe herauswachsen. Solche Wildtriebe müssen dicht am Stamm, am besten direkt an der Ansatzstelle entfernt werden. In den meisten Fällen wird man dafür die Basis der Rose ein wenig ausgraben müssen. Auf keinen Fall sollte man einen Stummel des Wildtriebes stehenlassen, da sich darin meist schlafende Augen befinden. Der Wildtrieb würde von dort aus sehr schnell erneut austreiben. Nach dem Abtrennen des Wildtriebes häufelt man die entfernte Erde wieder auf.

Bei Stammrosen befindet sich die Veredelungsstelle direkt unterhalb der Krone. Alle darunter austreibenden Triebe sind Wildtriebe und werden säuberlich abgeschnitten.

Strauchrosen

einmalblühende Strauchrosen

Die einmalblühende Strauchrosen schneidet man nur für einen Formschnitt oder bei mangelndem Platzbedarf behutsam zurück. In der Regel belässt man es dabei, krankes, totes, abgestorbenes und pilzbefallenes Holz zu entfernen. Auch zu dicht wachsende Triebe kann man auslichten. Nicht unbedingt schön, aber möglich ist auch ein etwa kniehoher Verjüngungsschnitt im Abstand von 6 bis 7 Jahren.

öfterblühende Strauchrosen

Die modernen, öfterblühende Strauchrosen sind auch ohne Schnitt meist wuchsfreudig und blühwillig. Im Frühjahr kann man den ein oder anderen alten Trieb entfernen und so die Rosensträucher etwas auslichten. Im Sommerschnitt kann man Verblühtes des ersten Flors bis auf ein kräftiges Auge zurückschneiden. Je nach Platzangebot kann man die öfterblühenden Strauchrosen im Anstand von 6 bis 7 Jahren durch kräftiges zurückschneiden stark verjüngen.

Alte und Englische Rosen schneiden

Fast alle Alten Rosen blühen am mehrjährigen Holz. Im Frühjahr werden altes, krankes und abgestorbenes Holz sowie zu schwächliche Triebe entfernt. Ein kräftiger Verjüngungsschnitt kann etwa alle 5 Jahre durchgeführt werden. Notwendig ist ein solch Verjüngungsschnitt aber nicht. Die Englischen Rosen wachsen meist strauchartig. Bei Bedarf wendet man die gleichen Schnittmaßnahmen wie bei den öfterblühenden Strauchrosen an.

Öfterblühende Beet-, Zwerg- und Edelrosen

Für diese Rosensorten ist der Frühjahrsschnitt besonders wichtig denn diese Sorten bilden ihre Blüten am diesjährigen Holz. Ihr Schnitt erfolgt, je nach Höhenlage, etwa ab März. Am besten orientiert man sich an der Forsythienblüte. Beginnen diese zu blühen, so ist der richtige Zeitpunkt für den Frühjahrsschnitt gekommen.

Als erstes entfernt man krankes, altersschwaches und abgestorbenes Holz direkt an der Ansatzstelle. Die Stärke des Rosenschnitts ist von der Wuchskraft der einzelnen Rosensorte abhängig. Bei den stark wachsenden Rosensorten lässt man 6 bis 8 Augen an den Haupttrieben, bei den schwächer wachsenden Rosensorten sollten an den Haupttrieben nur 3 bis 4 Augen belassen werden. Durch den stärkeren Rückschnitt der schwach wachsenden Rosensorten wird ein kräftigerer Neuaustrieb provoziert.

Zwergrosen sollten auf etwa 10 bis 15 cm über dem Boden, Beet- und Edelrosen auf etwa 20 bis 40 cm über dem Boden zurückgeschnitten werden. Besonders bei den Edelrosen sollte man alle schwächlichen Triebe bis an die Basis zurückschneiden. Nur die starken Triebe belässt man an den Pflanzen. So sichert man, dass die sich neu bildende Triebe lange, gerade Stiele und große kräftige Blüten bilden.

Kletterrosen schneiden

Schneiden einer Kletterrose / Rambler

Schneiden einer Kletterrose / Rambler

einmalblühende Kletterrosen

Die einmalblühende Kletterrosen werden in der Regel nicht geschnitten. Alle toten, beschädigten oder von Pilzen befallenen Triebe werden jedoch entfernt. Wer diese Rosen jedoch etwas kompakter habe möchte, kann durchaus einen Frühjahrsschnitt durchführen. Dieser fördert auch eine kräftige Belaubung und verhindert eine Verkahlung im unteren Bereich dieser Rosen.

Beim Schnitt sollte man jedoch berücksichtigen, das die einmalblühenden Kletterrosen die vorjährigen Langtriebe zur Blütenbildung benötigen. Die dort entspringenden Seitentriebe entwickeln die prächtige Blütenpracht. Mit einem radikalen Schnitt der Langtriebe im Frühjahr würde man sich um diese Blütenpracht bringen.

Falls ein Frühjahrschnitt der einmalblühenden Rosen durchgeführt wird, kürzt man die kräftigen Triebe auf 2 bis 3 Augen ein. Mehr sollte man nicht stehenlassen, ansonsten würde die Rose zu viele Neutriebe bilden. Alle 3 bis 4 Jahre sollte man den ein oder anderen alten Trieb direkt an der Basis entfernen. So sichert man eine kräftige, durchgehende Belaubung und eine Verjüngung der Kletterrosen.

öfterblühende Kletterrosen

Die öfterblühenden Kletterrosen bilden ihre Blüten sowohl am diesjährigen als auch am ein- und mehrjährigen Holz. Im Frühjahr entfernt man, wie auch bei den anderen Rosensorten, alle toten, beschädigten oder von Pilzen befallenen Triebe. Zu schwache Triebe schneidet man bis zur Austriebsstelle zurück.

 Kräftige, gesunde und gut wachsende Seitentriebe stutzt man nach der Blüte auf drei bis fünf verbleibende Augen ein. Zu dicht wachsende Seitentriebe kann man vollständig herausschneiden.

Bei älteren Rosenstöcken kann man gelegentlich einen älteren Trieb vollständig herausschneiden, dadurch wird eine Verjüngung und eine bessere Verlaubung der Rose erreicht. Neue Langtriebe bindet man am Kletterspalier horizontal bis schräg fest. Diese Triebe sind das Blütengerüst für das kommende Jahr.

Ramblerrosen schneiden

Ramblerrosen sind sehr starkwüchsig, diese Rosen erreichen Höhen zwischen 6 und 12 Metern. Bei dieser stattlichen Größe werden sich Schnittmaßnahmen meist sehr schwierig gestalten. Zum Glück für alle Rosenliebheber werden die Ramblerrosen aber nur selten geschnitten. Meist beschränkt man sich darauf, die Rosen etwas auszulichten und die in eine falsche Richtung wachsenden Triebe zu entfernen. Zum Auslichten entfernt man alte direkt an der Basis. Falls die Rambler im Laufe der Jahre zu mächtig werden und das Raumangebot vollständig ausgefüllt ist, kann man die Rosenstöcke radikal verjüngen. Dafür werden die alten Triebe bis fast zum Boden zurückgeschnitten, man lässt nur die diesjährigen Jungtriebe an der Rose stehen.

Flächenrosen schneiden

Die Flächenrosen bedecken meist größere Flächen. Im Frühjahr kann man diese Rosen säubern, dabei wird krankes und abgestorbenes Holz entfernt. Ein radikaler Verjüngungsschnitt ist im Abstand von 3 bis 5 Jahren möglich.

Stammrosen schneiden

Schneiden einer Stammrose

Stammrose vor- u. nach dem Schnitt

Bei den Stammrosen schneidet man die Kronen der Fuß-, Halb und Hochstämme zurück. Die Triebe werden auf eine Länge von etwa 20 cm gestutzt. Schwächliche und ins Kroneninnere gerichtete Triebe werden gänzlich entfernt. Die Krone der Stammrosen sollte leicht gehalten werden, so vermeidet man ein abknicken oder gar abbrechen. Um einen hübschen, gleichmäßigen Kronenaufbau zu gewährleisten, sollte man bei den Stammrosen besonders darauf achten, die Triebe nur über nach außen gerichteten Augen abzuschneiden.

Einmalblühende Kaskadenrosen schneiden

Einmalblühende Kaskadenrosen werden fast nicht geschnitten, denn sie blühen erst an den vorjährigen Langtrieben. Die dort wachsenden Seitentriebe entwickeln die prächtige Blütenpracht. Mit einem Schnitt der Langtriebe würde man die Blütenbildung verhindern. Zu schwache, verpilzte, tote und beschädigte Triebe sollte man aber, wie bei allen Rosensorten, entfernen.

Öfterblühende Kaskadenrosen schneiden

Die öfterblühenden Kaskadenrosen bilden ihre Blüten sowohl am diesjährigen als auch am ein- und mehrjährigen Holz. Im Frühjahr entfernt man, wie auch bei den einmalblühenden Kaskadenrosen, alle toten, beschädigten oder von Pilzen befallenen Triebe. Zu schwache Triebe schneidet man bis zur Austriebsstelle zurück. Kräftige, gesunde und gut wachsende Seitentriebe stutzt man nach der Blüte auf drei bis fünf verbleibende Augen ein. Zu dicht wachsende Seitentriebe kann man vollständig herausschneiden. Bei älteren Rosenstöcken kann man gelegentlich einen älteren Trieb vollständig herausschneiden, dadurch wird eine Verjüngung und eine bessere Verlaubung der Rose erreicht.

Wildrosen schneiden

Wildrosen sind die Urform der Rosen, von denen es weltweit zahlreiche verschiedene Arten gibt. Einige davon sind beliebte, dekorative und pflegeleichte Gartenpflanzen, die Bienen und vielen anderen nützlichen Insekten Nahrung bieten. Wildrosen wachsen ausschließlich in Strauchform. Manche dieser Pflanzen gedeihen im Garten so gut, dass sie regelmäßig in Form geschnitten werden müssen, damit sie nicht wuchern oder anderen Pflanzen das Licht wegnehmen. Beachtet man ein paar Tipps, ist der Schnitt ganz leicht.

Lesetipp: Schneiden der Wildrosen

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