Spindelbusch schneiden

Spindelbaum

Junger Spindelbaum der
Schweizer Birnensorte "Trübler".
Die Veredelungsunterlage ist Quitte.

Foto: Joris EggerCC BY-SA 3.0

Ein Spindelbusch benötigt einen besonderen Schnitt, denn er wächst auf einer schwachwüchsigen Unterlage, während Halbstamm oder Hochstamm auf Sämling veredelt wurden. Die Krone eines Spindelbusches bleibt immer klein.

Pflanzschnitt und Erziehungsschnitt

Egal, ob der Spindelbusch im Frühjahr oder Herbst gepflanzt wurde, der Pflanzschnitt wird im zeitigen Frühling durchgeführt. Unterschiede beim Schnitt hängen von der Unterlage bzw. vom Alter des jungen Baumes ab.

Bei einer einjährigen Veredlung auf M27 oder M9 werden zunächst alle Triebe entfernt, die zu tief angesetzt sind. Das heißt, alle Triebe, die unterhalb einer 50 Zentimeter hohen Stammhöhe stehen, werden entfernt. Danach entfernt man den Konkurrenztrieb – das ist der zuoberst befindliche Trieb am Mitteltrieb. Zudem entfernt man Triebe, die zu dicht stehen oder zu steil nach oben wachsen.

Nach diesem Schnitt sollen drei Seitentriebe übrig bleiben, die nun eingekürzt werden: Die oberen Triebe werden auf drei Knospen zurückgeschnitten und die unteren Triebe auf fünf Knospen eingekürzt. Die Stammverlängerung (der Mitteltrieb) wird zum Schluss auf fünf bis sieben Knospen über dem obersten Seitentrieb eingekürzt. Die Krone hat nach dem Schnitt eine pyramidale Form.

Beim Spindelbusch mit einer zweijährigen Krone schneidet man zuerst ebenfalls die Triebe ab, die sich vom Boden an bis zu einer Höhe von etwa fünfzig Zentimeter gebildet haben. Auch der Konkurrenztrieb wird entfernt. Im nächsten Schritt werden vier Triebe im flachen Winkel gebunden, falls sie nicht bereits fast waagerecht stehen. Diese vier Triebe sollten am Stamm verteilt sein und sich nicht an einem Punkt befinden und sie werden nicht gekürzt. Andere, am Stamm befindliche Triebe, werden entfernt, da sich ansonsten eine zu dichte Krone bilden würde. Am Stamm vorhandene kurze Triebe bleiben bestehen. Die Stammverlängerung wird auf fünf bis sieben Knospen oberhalb des obersten Seitentriebes eingekürzt.

In den Folgejahren sollten sich weitere Fruchtäste am Stamm entwickeln, die locker gestreut und mit genügend Abstand zueinander stehen. Beim Schnitt wird dabei stets auf eine pyramidale Form der Krone geachtet.

Ansonsten wird in den Folgejahren eine leichte Verjüngung durchgeführt: abgetragene Triebteile werden auf Jungtriebe abgeleitet und über dreijähriges Fruchtholz wird entfernt.

Beim Schnitt muss stets beachtet werden, dass die oberen Fruchtäste kürzer sind als die unteren. Diese pyramidale Form sieht nicht nur gut aus, sondern dabei werden alle Triebteile genügend belichtet.

Spindelbusch verjüngen

Nachdem der Spindelbusch einige Jahre getragen hat, lässt der Triebzuwachs nach und dann ist eine Verjüngung nötig. Der Mitteltrieb wird um etwa fünfzig Zentimeter heruntergesetzt und alle Fruchtäste werden bis in das alte Holz zurückgeschnitten. Schwaches Fruchtholz wird komplett entfernt. Nach dem Verjüngungsschnitt besitzt der Spindelbusch wieder eine pyramidale Form.

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