Angraecum / Orchideenpflege
Juwelen der Natur
Angraecum Orchideen, auch bekannt als “Kometenorchideen”, sind eine faszinierende Gattung innerhalb der Familie der Orchideen. Mit etwa 225 Arten, die hauptsächlich in den tropischen Regionen Afrikas, Madagaskars und weiteren Inseln im Indischen Ozean heimisch sind, bieten sie eine beeindruckende Vielfalt an Formen und Größen.
Angraecum conchoglossum, von CC BY 2.0, Scott Zona
Angraecum sind epiphytisch wachsende Orchideen mit sehr elegant geformten Blüten. Angraecum bilden je nach Art einzelne oder in Trauben stehende Blüten, wobei eine Pflanze durchaus auch mehrere Blütenstände zur gleichen Zeit hervorbringen kann. Angraecum eignen sich gut für die Pflege in einem lichtdurchfluteten Badezimmer ohne direkte Sonneneinstrahlung.
Blüten
Die Blüten der Angraecum Orchideen sind meist weiß oder cremefarben, gelblich oder grün und zeichnen sich durch ihren intensiven Duft aus. Sie stehen einzeln oder zu mehreren in traubigen oder wenig verzweigten Blütenständen. Ein charakteristisches Merkmal dieser Gattung ist der lange Sporn an der Basis der Blüte, der mit Nektar gefüllt ist und Bestäuberinsekten anzieht. Der Sporn ist oft länger als die eigentliche Blüte und bildet eine Lippe, die oben steht.
Blätter / Blattformen
Die Blätter der Angraecum Orchideen sind meist lanzettlich und ledrig, aber es gibt auch sukkulente Arten mit runden oder v-förmigen Blättern. Sie sitzen zweizeilig am Spross und sind von diesem durch ein Trenngewebe abgesetzt.
Standort / Licht
Orchideen der Gattung Angraecum brauchen ganzjährlich einen hellen Standort. Trotzdem sollten diese Orchideen aber niemals direkten Sonnenstrahlen, besonders in der lichtstarken Jahreszeit, ausgesetzt werden. Zu starke Sonneneinstrahlung verursacht schnell einen Sonnenbrand auf den Blättern.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern
Heranwachsende Angraecum werden regelmäßig gegossen oder getaucht. Man achte darauf, bei jeder Wassergabe den Topfballen gründlich zu befeuchten. Vor der jeweils nächsten Wassergabe, lässt man den Topfballen zu zwei Dritteln antrocknen.
Nach dem Verblühen der Orchidee hält man eine kurze Ruhepause von etwa drei Wochen ein. Während dieser Ruhezeit wird nur so viel gegossen, dass die Erde nicht vollkommen austrocknet und die Pseudobulben nicht schrumpfen.
Es ist optimal, die aufgebundenen Orchideen in einem Gewächshaus oder Wintergarten aufzuhängen, da die Luftfeuchtigkeit dort höher ist. Allerdings bedeutet diese Art der Pflege auch mehr Aufwand, da die Orchidee sonst schnell Anzeichen von Wassermangel zeigt. Aufgebundene Orchideen werden 5 bis 7x pro Woche kräftig mit Regen- oder kalkarmem Wasser übersprüht oder getaucht.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperaturbereiche
Im Idealfall sollte für diese Orchideen die Temperatur ganzjährig tagsüber 20 bis 24 °C und nachts 16 bis 20 °C betragen.
Falls die Temperatur einige Tage hintereinander 35 °C übersteigt, stellt man die Pflanzgefäße in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine oder hängt wassergefüllte Untersetzer unter die Orchideen, sofern diese in Ampeln oder auf Epiphytenbäumen gepflegt werden.
Zusätzlich werden die Blätter der Orchideen täglich mit kalkfreiem Wasser besprüht.
Lesetipp: Informatives über Temperatur, Zugluft, Heizkörper und Kälteschock
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Vermehren der Orchidee
Man kann die Orchidee nur durch generative Vermehrung (Pollen etc.) oder durch die oft entstehenden Kindel vermehren.
Erde / Substrat
Alle für epiphytische Orchideen empfohlenen Kultursubstrate sind auch für Angraecum Orchideen geeignet. Angraecum können in Töpfen, Ampeln oder an Epiphytenbäumen gepflegt werden. Wenn für die wachsenden Pflanzen mehr Platz benötigt wird setzt man die Orchideen in größere Gefäße um. Das Umtopfen sollte man am besten im Frühjahr vornehmen.
Substrate für terrestrische Orchideen
Generell sollten alle Orchideen in gut wasserdurchlässigen Substraten gepflegt werden. Bei in Töpfen gepflegten Orchideen verwendet man ein gleichförmiges Gemisch aus hochwertiger Blumenerde oder Torf, kleine Holzkohlebrocken, bröckeligem Lehm, zerkleinertem Sumpfmoos (Sphagnum) und Quarzsand oder Perlite.
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Substrate zum Aufbinden für epiphytische Orchideen
Epiphytische Orchideen bekommen ein Gemisch aus zwei Teilen Rinde oder Osmunda Fasern (dies sind die getrockneten Wurzeln des Königsfarnes) und einem Teil Sphagnum. Diesem Gemisch sollte man, zur Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen, Horn- oder Knochenmehl hinzu mischen.
Sphagnum ist über das Internet hier erhältlich:
Angraecum aufbinden
Große Rindenstücke oder Holz eignen sich gut um epiphytische Orchideen als Aufsitzerpflanzen zu pflegen. Orchideen auf Holz zu verpflanzen ist kein Problem, man kann dafür auch einheimisches, europäisches Holz benutzen.
Das Holz soll gut abgelagert sein. Am besten eignet sich Holz, das mindestens 2 oder 3 Jahre in einem trockenen Raum lag. Am besten eignet sich ein Stück hitzebehandeltes Holz, das frei von lebenden Bakterien und anderen Organismen ist. In Thailand auf den Orchideenfarmen wird Teakholz für kurze Zeit in glühende Holzkohlenasche gelegt. Das "angekokelte" Holz wird danach mit einer Stahlbürste unter Wasser abgebürstet. Man kann aber auch Holz verwenden, das abgelaugt, dann ausgewaschen und getrocknet wurde.
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Beständiges, verwitterungsresistentes Holz verwenden
Man sollte eine beständige Holzart benutzen - Eichenholz eignet sich z.B. recht gut, sie hält lange Jahre und es ist gut für die Orchidee wenn sie nicht alle paar Jahre abgetrennt und neu aufgebunden werden muss. Die Holzoberfläche sollte rau und grob strukturiert sein, so finden die Wurzeln der Orchideen guten Halt und auch das aufgebundene Moos kann sich gut verankern und wachsen.
Nur desinfiziertes, sauberes Moos verwenden
Man sollte immer gutes, sauberes Moos, das im Handel für Anpflanzungen angeboten wird, benutzen. Lebendes Moos aus dem Wald eignet sich nicht, die Desinfizierung ist schwierig, man sollte lieber auf professionelle Angebote zurückgreifen.
Nach einiger Zeit ist das Holz zusammen mit dem Moos und der Orchidee verwachsen, die Haltedrähte können dann abgenommen werden.
Bedenken Sie aber auch, dass sich nicht jede Orchidee für die Verpflanzung auf Holz eignet. Zum Aufbinden nimmt man nur epiphytisch wachsende Orchideen. Prüfen Sie vor dem aufbinden, in welche Richtung die Orchidee wächst, für manche Pflanzen ist es besser, wenn das Holz waagerecht hängt.
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Düngen / Nährstoffbedarf
Orchideen benötigen bei der Kultivierung in dem richtigen Substrat nur sparsame Düngergaben. Die natürlichen Standorte der Orchideen, hoch in den Baumkronen, sind sehr nährstoffarm. Die salzempfindlichen Wurzeln vertragen keine zu konzentrierten oder zu häufigen Düngungen, die Orchidee erleidet bei Überdüngung Schaden und kann absterben oder aber sie wachsen zu weich und üppig. Dies geht dann auf Kosten der Orchideenblüte, die sich nicht oder nicht richtig entwickelt.
Man kann die Orchideen jedoch mit speziellem Orchideendünger einmal im Monat sehr sparsam düngen. Dies sollte man aber nur machen, wenn die Orchidee gerade neue Blätter ausbildet. Falls die Orchidee sehr wuchskräftig ist, kann man in der Hauptwachstumszeit auch alle 14 Tage Düngen. Die Düngerkonzentration sollte man dann aber immer auf niedrigem Niveau halten, die Angaben der Hersteller sollten auf keinen Fall überschritten werden. Besser, besonders bei klein- und schwachwüchsigen Orchideen, ist nur 50 bis max. 70% der angegeben Düngergaben zu verwenden. Bei aufgebundenen Orchideen verwendet man eine Sprühflasche mit einer schwachen Regenwasser/Dünger Mischung.
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Etwa 6 Wochen vor der Blüte verzichtet man auf den herkömmlichen Orchideendünger und verwendet ab diesem Zeitpunkt einen phosphathaltigen Blütendünger, mit dem man die Orchidee ebenfalls in mäßiger Konzentration fein einnebelt.
Während der Ruhepause sollte man, wie auch bei anderen Pflanzen, auf das Düngen der Orchideen gänzlich verzichten.
Fazit
Angraecum Orchideen sind pflegeleicht und können gut aufgebunden oder in Ampeln oder Töpfen gepflegt werden. Sie sollten einen hellen Standort erhalten, aber keine direkte Sonneneinstrahlung. Die ideale Temperatur liegt bei 20 bis 24 Grad Celsius tagsüber und bei 16 bis 20 Grad Celsius nachts. Im Winter sollte kein Dünger verabreicht werden. Nach der Blüte sollte eine Ruhephase von ca. drei Wochen eingehalten werden.
Angraecum Orchideen sind eine beeindruckende Gattung, die sowohl für Anfänger als auch für erfahrene Orchideenliebhaber geeignet ist. Mit ihrer Vielfalt an Formen und Farben, ihrem einzigartigen Duft und ihrer Anpassungsfähigkeit sind sie eine Bereicherung für jede Orchideensammlung.
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