Bulbophyllum / Orchideenpflege
Juwelen der Natur
Bulbophyllum ist eine Gattung von Orchideen, die hauptsächlich aus epiphytischen (baumbewohnenden) oder lithophytisch (felsbewohnenden) Orchideen besteht. Sie ist die größte Gattung in der Orchideenfamilie und eine der größten Gattungen von blühenden Pflanzen mit mehr als 2.000 Arten.
Bulbophyllum guttulatum, von Dalton Holland Baptista, CC BY-SA 3.0
Bulbophyllum sind in vielfältigen Lebensräumen in den wärmeren Teilen der Welt zu finden, darunter Afrika, Südasien, Lateinamerika, die Westindischen Inseln und verschiedene Inseln im Indischen und Pazifischen Ozean. Bulbophyllum haben fadenförmige oder faserige Wurzeln, die über die Oberfläche von Bäumen oder Felsen kriechen oder von Ästen hängen.
Blüten einer Bulbophyllum
Bulbophyllum-Orchideen haben eine breite Palette fantastischer Blütenformen und -größen (2 mm bis 400 mm). Alle haben eine bewegliche Lippe, die bei der Bestäubung hilft. Einige Arten werden von Fliegen bestäubt, diese Blüten geben meist einen unangenehmen Geruch ab.
Blätter / Blattformen
Die meisten Bulbophyllum-Arten haben ein einziges Blatt pro Pseudobulbe, die Blätter sind oft sukkulent und normalerweise entlang der Mittelrippe gefaltet. Die Blattform ist meist elliptisch.
Standort / Licht
Bulbophyllum-Orchideen benötigen mittlere Lichtverhältnisse, sie kommen weder in vollem Sonnenlicht noch in tiefem Schatten zurecht. Bulbophyllum pflegt man am besten in einem hellen Ostfenster oder einem teilweise beschatteten Südfenster.
Lesetipp: So findet man den richtigen Standort
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Gießen / Wässern
Die meisten Bulbophyllum-Arten wachsen in regenreichen Umgebungen und benötigen viel Wasser. Bulbophyllum werden regelmäßig gegossen oder getaucht. Man achte darauf, bei jeder Wassergabe den Topfballen gründlich zu befeuchten. Vor der jeweils nächsten Wassergabe, lässt man den Topfballen dann zu etwa zwei Dritteln antrocknen.
Nach dem Verblühen der Orchidee hält man eine kurze Ruhepause von etwa drei Wochen ein. Während dieser Ruhezeit wird nur so viel gegossen, dass die Erde nicht vollkommen austrocknet und die Pseudobulben nicht schrumpfen.
Es ist optimal, aufgebundene Bulbophyllum in einem Gewächshaus oder Wintergarten aufzuhängen, da die Luftfeuchtigkeit dort meist höher ist. Allerdings bedeutet diese Art der Pflege auch mehr Aufwand, da die Orchidee sonst schnell Anzeichen von Wassermangel zeigt. Aufgebundene Orchideen werden 5 bis 7x pro Woche kräftig mit Regen- oder kalkarmem Wasser übersprüht oder getaucht.
Lesetipp: Pflanzen reichlich, mäßig, sparsam gießen & der richtige Zeitpunkt zum Wässern
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Temperaturbereiche
Im Idealfall sollte für eine Bulbophyllum die Temperatur ganzjährig tagsüber 20 bis 27 °C betragen. Nachts sollte es etwa 6°C kühler sein, etwa 15°C bis 18°C sind ideal.
Falls die Temperatur einige Tage hintereinander 27 °C übersteigt, stellt man die Pflanzgefäße in wassergefüllte Schalen auf Kieselsteine oder hängt wassergefüllte Untersetzer unter die Orchideen, sofern diese in Ampeln oder auf Epiphytenbäumen gepflegt werden.
Zusätzlich werden die Blätter der Orchideen täglich mit kalkfreiem Wasser besprüht.
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Vermehren der Orchidee
Orchideen der Gattung Bulbophyllum werden zur Vermehrung im Frühjahr geteilt, vorausgesetzt es sind ausreichend viele Pseudobulben vorhanden.
Man zerschneidet die Rhizome in zwei oder mehr Teilstücke. An jedem Teilstück sollten sich mindestens zwei Pseudobulben befinden. Die Stücke setzt man in kleine Töpfe mit einem Durchmesser von 8 bis 10 cm. Alternativ können die Teilstücke auch an einem Epiphytenstamm befestigt werden. Bis zum neuen Austrieb werden die geteilten Rhizome der Orchideen nur mäßig gegossen. Danach kann man die Bulbophyllum wie ausgewachsene Orchideen weiterkultivieren.
Erde / Substrat
Alle für epiphytische Orchideen empfohlenen Kultursubstrate sind auch für Bulbophyllum Orchideen geeignet. Bulbophyllum können in Töpfen, Ampeln oder an Epiphytenbäumen gepflegt werden. Wenn für die wachsenden Pflanzen mehr Platz benötigt wird setzt man die Orchideen in größere Gefäße um. Das Umtopfen sollte man am besten im Frühjahr vornehmen.
Substrate für terrestrische Orchideen
Generell sollten alle Orchideen in gut wasserdurchlässigen Substraten gepflegt werden. Bei in Töpfen gepflegten Orchideen verwendet man ein gleichförmiges Gemisch aus hochwertiger Blumenerde oder Torf, kleine Holzkohlebrocken, bröckeligem Lehm, zerkleinertem Sumpfmoos (Sphagnum) und Quarzsand oder Perlite.
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Substrate zum Aufbinden für epiphytische Orchideen
Epiphytische Orchideen bekommen ein Gemisch aus zwei Teilen Rinde oder Osmunda Fasern (dies sind die getrockneten Wurzeln des Königsfarnes) und einem Teil Sphagnum. Diesem Gemisch sollte man, zur Versorgung der Pflanzen mit Nährstoffen, Horn- oder Knochenmehl hinzumischen.
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Bulbophyllum aufbinden
Große Rindenstücke oder Holz eignen sich gut um epiphytische Orchideen als Aufsitzerpflanzen zu pflegen. Orchideen auf Holz zu verpflanzen ist kein Problem, man kann dafür auch einheimisches, europäisches Holz benutzen.
Das Holz soll gut abgelagert sein. Am besten eignet sich Holz, das mindestens 2 oder 3 Jahre in einem trockenen Raum lag. Am besten eignet sich ein Stück hitzebehandeltes Holz, das frei von lebenden Bakterien und anderen Organismen ist. In Thailand auf den Orchideenfarmen wird Teakholz für kurze Zeit in glühende Holzkohlenasche gelegt. Das "angekokelte" Holz wird danach mit einer Stahlbürste unter Wasser abgebürstet. Man kann aber auch Holz verwenden, das abgelaugt, dann ausgewaschen und getrocknet wurde.
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Beständiges, verwitterungsresistentes Holz verwenden
Man sollte eine beständige Holzart benutzen - Eichenholz eignet sich z.B. recht gut, sie hält lange Jahre und es ist gut für die Orchidee wenn sie nicht alle paar Jahre abgetrennt und neu aufgebunden werden muss. Die Holzoberfläche sollte rau und grob strukturiert sein, so finden die Wurzeln der Orchideen guten Halt und auch das aufgebundene Moos kann sich gut verankern und wachsen.
Nur desinfiziertes, sauberes Moos verwenden
Man sollte immer gutes, sauberes Moos, das im Handel für Anpflanzungen angeboten wird, benutzen. Lebendes Moos aus dem Wald eignet sich nicht, die Desinfizierung ist schwierig, man sollte lieber auf professionelle Angebote zurückgreifen.
Nach einiger Zeit ist das Holz zusammen mit dem Moos und der Orchidee verwachsen, die Haltedrähte können dann abgenommen werden.
Bedenken Sie aber auch, dass sich nicht jede Orchidee für die Verpflanzung auf Holz eignet. Zum Aufbinden nimmt man nur epiphytisch wachsende Orchideen. Prüfen Sie vor dem aufbinden, in welche Richtung die Orchidee wächst, für manche Pflanzen ist es besser, wenn das Holz waagerecht hängt.
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Düngen / Nährstoffbedarf
Orchideen benötigen bei der Kultivierung in dem richtigen Substrat nur sparsame Düngergaben. Die natürlichen Standorte der Orchideen, hoch in den Baumkronen, sind sehr nährstoffarm. Die salzempfindlichen Wurzeln vertragen keine zu konzentrierten oder zu häufigen Düngungen, die Orchidee erleidet bei Überdüngung Schaden und kann absterben oder aber sie wachsen zu weich und üppig. Dies geht dann auf Kosten der Orchideenblüte, die sich nicht oder nicht richtig entwickelt.
Man kann die Orchideen jedoch mit speziellem Orchideendünger einmal im Monat sehr sparsam düngen. Dies sollte man aber nur machen, wenn die Orchidee gerade neue Blätter ausbildet. Falls die Orchidee sehr wuchskräftig ist, kann man in der Hauptwachstumszeit auch alle 14 Tage Düngen. Die Düngerkonzentration sollte man dann aber immer auf niedrigem Niveau halten, die Angaben der Hersteller sollten auf keinen Fall überschritten werden. Besser, besonders bei klein- und schwachwüchsigen Orchideen, ist nur 50 bis max. 70% der angegeben Düngergaben zu verwenden. Bei aufgebundenen Orchideen verwendet man eine Sprühflasche mit einer schwachen Regenwasser/Dünger Mischung.
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Etwa 6 Wochen vor der Blüte verzichtet man auf den herkömmlichen Orchideendünger und verwendet ab diesem Zeitpunkt einen phosphathaltigen Blütendünger, mit dem man die Orchidee ebenfalls in mäßiger Konzentration fein einnebelt.
Während der Ruhepause sollte man, wie auch bei anderen Pflanzen, auf das Düngen der Orchideen gänzlich verzichten.
Fazit
Bulbophyllum-Orchideen sind faszinierende Pflanzen mit einer beeindruckenden Vielfalt an Formen und Blüten. Mit der richtigen Pflege und Aufmerksamkeit können diese exotischen Schönheiten in Ihrer Sammlung gedeihen und Sie mit ihren einzigartigen Blüten erfreuen.
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