Hochbeet - Materialien

Wer seine Hochbeete selbst bauen möchte, sollte sich zunächst über die Wahl des Materials Gedanken machen. Um die Entscheidung zu erleichtern, stellen wir folgend die Eigenschaften der Materialien vor:

Hochbeet aus Europaletten

Materialien

Europaletten

  • Preisgünstig
  • Stabil
  • Unkomplizierter und schneller Aufbau
  • Seitenwände können zusätzlich bepflanzt werden

Holzkisten

  • Preisgünstig
  • Flexibel und mobil mit Rollen
  • Es muss auf einen Wasserabzug geachtet werden!

Holz

  • Preis je nach Holzart unterschiedlich
  • Hochbeet kann in verschiedenen Formen gebaut werden
  • Leichte Verarbeitung
  • Schutzanstrich für Weichholzarten wie Kiefer, Tanne und Fichte notwendig!

Beton

  • Nicht billig
  • Hochbeet kann in unterschiedlichen Formen gebaut werden
  • Die Oberfläche kann je nach persönlichem Geschmack naturbelassen bleiben oder gestrichen oder verputzt werden
  • Fundament und Stahlarmierung nötig!

Ziegel

  • Preisgünstig
  • Form des Hochbeetes ist variabel
  • Wirkt attraktiv
  • Hochbeet kann harmonisch in den Garten integriert werden
  • Fundament nötig!

Naturstein

  • Preis variiert je nach Herkunft des Natursteins
  • Hochbeet kann in unterschiedlichen Formen gebaut werden
  • Harmonisches Bild, wenn die Natursteine passend zum Haus oder zum Terrassenbelag gewählt werden
  • Sehr attraktives Aussehen

Metall

  • Viele verschiedene Formen des Hochbeetes möglich
  • Wirkt stylisch und modern
  • Teuer
  • Muss vom Schlosser angefertigt werden
  • Damit die Wurzeln nicht durch Sonneneinwirkung verbrennen, ist eine Auskleidung mit Styropor notwendig

Mit Hilfe von Folie, Vlies oder Glas kann die Gartensaison bereits im Februar gestartet und bis November oder Dezember verlängert werden. Ab Mitte Februar können mit diesen Hilfsmitteln bereits Gartenkresse, Postelein, Feldsalat und Salat ausgesät werden.

Ausrichtung des Hochbeetes

Die ideale Ausrichtung des Beetes ist in Richtung Nord-Süd: Im Tagesverlauf erhalten die Pflanzen eine gleichmäßige Sonnenbestrahlung. Zudem können sich die Pflanzen nicht gegenseitig beschatten. Bei der Nord-Süd-Ausrichtung werden die Pflanzen auch im Herbst oder im Frühling genügend besonnt.

Wird das Beet gen Ost-West ausgerichtet, bekommen die Pflanzen an der Südseite wesentlich mehr Sonne als die auf der Nordseite. Die Folge: Pflanzen auf der Nordseite entwickeln sich kümmerlich, da sie  zu wenig Licht erhalten. An der Südseite werden die Wände des Hochbeetes oft zu schnell warm, sodass die Erde ungleichmäßig trocknet.

Selbstbau von Hochbeeten

Im Grunde kann jede Jahreszeit für den Bau von Hochbeeten genutzt werden. Der Herbst und der Frühling bieten sich jedoch am besten für diese Gartenarbeiten an: Im Frühjahr bereitet man sich auf die bevorstehende Saison vor und im Herbst können die Vorbereitung für das kommende Jahr getroffen werden.

Vorteile vom Hochbeetbau im Frühjahr

In der Regel gibt es ab spätestens Anfang März keinen Frost mehr und die Gartensaison kann starten. Wer jetzt mit dem Bau von Hochbeeten beginnt, kann sich das Umgraben im normalen Gemüsebeet sparen. Die Erde am Standort es Hochbeetes muss lediglich eingeebnet werden.

Für den Bau von Hochbeeten im Frühling sprechen zudem diese Vorteile:

  • Halbverrotteter Kompost von Strauch- und Heckenschnitt, Gartenabfällen des vorigen Jahres und Resten der Ernte können zum Befüllen des Hochbeetes verwendet werden.
  • Hat man im Februar oder März Obstbäume geschnitten, kann dieses Schnittgut ins Hochbeet gelegt werden. Es eignet sich sehr gut als Dränageschicht.
  • Nach dem Befüllen des Hochbeetes kann direkt mit der Pflanzung oder Aussaat begonnen werden.

Tipp: Heiße Rotte für eine frühere Ernte

Mittels sogenannter heißer Rotte kann man von einer früheren Ernte profitieren. Bei einer heißen Rotte zersetzt sich das Pflanzenmaterial mit einer Hitze zwischen 50 und 70 Grad Celsius. Nicht jedes organische Material erwärmt sich so stark. Dafür muss sich im Hochbeet (oder Kompost) viel feuchtes Material befinden, das von Bakterien zersetzt wird.

Um von einer heißen Rotte und der damit einhergehenden früheren Ernte profitieren zu können, muss man folgendermaßen vorgehen:

  • Zunächst wird grobes Zweig- und Astwerk ins Hochbeet gelegt
  • Darauf kommt eine etwa 25 Zentimeter dicke Schicht aus RohKompost (halbverrotteter Kompost inklusiv groben Pflanzenteilen)
  • Es folgt eine Lage mit dem ersten Rasenschnitt oder mit dicht gepacktem Laub
  • Nun gibt man wieder ein wenig Kompost hinzu
  • Zum Schluss füllt man eine 15 bis 20 Zentimeter dicke Schicht mit einem Gemisch aus Gartenerde und reifem, feinem Kompost oder Pflanzerde ein

Mit dieser heißen Rotte stellt man den Jungpflanzen und keimenden Samen eine Art Fußbodenheizung zur Verfügung, sodass sie gut wachsen können.

Schutz vor kalten Nächten

Die Nächte können bis Mitte Mai noch kalt werden. Besonders die Jungpflanzen benötigen einen Schutz gegen diese Kälte: Man faltet ein Gärtnervlies drei- bis vierlagig. Bei größerem Gemüse ist ein ein- oder zweilagiger Vliesschutz ausreichend.

Vorteile vom Hochbeetbau im Herbst

Der Herbst bietet sich ebenso gut für den Bau von Hochbeeten an, denn auch dieser Jahreszeit steht genügend Material zur Verfügung, das für die untere Schicht des Beetes genutzt werden kann: Reste der Gemüseernte, trockene Stängel der Stauden, verblühte Sommerblumen und der Schnitt von Sträuchern, Hecken und Bäumen kann ins Hochbeet gelegt werden – wie für die heiße Rotte im Frühjahr beschrieben. Die oberste Schicht besteht dann auch feinem Kompost oder Pflanzerde.

Tipp: Wertvolle Nährstoffe können durch Schmelzwasser oder Regen ausgewaschen werden. Um dies zu verhindern deckt man den Kompost im Beet mit Unkrautvlies oder Folie ab.

Fertigbausatz oder Selbstbau?

Ob das Hochbeet ein fertiger Bausatz ist oder mit eigenen Handwerkerhänden gebaut wird, das muss jeder für sich persönlich entscheiden. Einfacher und schneller sind Fertigbausätze. Im Handel sind verschiedene Modelle in unterschiedlichen Größen und Farben erhältlich. Zum Beispiel gibt es Bausätze, die wie Nut und Federn lediglich aufeinander gesteckt werden müssen. Dazu ist weder Werkzeug noch handwerkliches Geschick erforderlich.

Die Fertigbausätze sind in verschiedenen Materialien zu bekommen. Preisgünstig sind Bausätze aus Leimholzplatten, Paletten oder Bauholz. Diese Hochbeete sind jedoch meistens nicht so lange haltbar wie die teureren Modelle aus Robinholz oder Lärchenholz.

Weiterhin sind Hochbeete aus Kunststoff zu bekommen.

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