Hochbeet - Beerensträucher und Erdbeeren

Naschobst lässt sich nicht nur im Obstgarten, sondern auch im Hochbeet sehr gut anbauen. Somit kann von Mai bis September von süßen Beeren und Erdbeeren genascht werden. Für Erdbeeren sind Hochbeete der ideale Platz zum Gedeihen, denn dort bekommen sie Wärme, Wasser, Nährstoffe und humosen Boden – all das benötigen sie, um gut wachsen und gedeihen zu können. Im Handel sind viele Sorten an Beerensträuchern zu erhalten, die sich für den Anbau im Hochbeet eignen.

Hochbeet mit Erdbeeren

Tipps zur Pflanzung und Pflege von Naschobst im Hochbeet

Beerensträucher bleiben über viele Jahre hinweg im Hochbeet stehen. Deshalb sollte ein Dachgartensubstrat oder eine strukturstabile Kübelpflanzenerde gewählt werden. Die Pflanzen wachsen besonders gut an, wenn sie im September oder Oktober gepflanzt werden. Container-Pflanzen können ganzjährig gepflanzt werden, wobei der Boden nicht gefroren sein darf.

Nach der Pflanzung werden dürre, beschädigte oder über Kreuz wachsende Triebe entfernt. Für einen Strauch reichen drei bis fünf kräftige Triebe aus und für ein Spalier sind drei Triebe ausreichend. Anschließend wird durchdringend gegossen und die Erde in den ersten Wochen feucht gehalten.

Im April wird eine Gabe reifer Kompost gegeben. Dieser wird mit Hornspänen gemischt. Es kann auch mit einem speziellen Beerendünger gedüngt werden. Nach der Düngung muss gut gewässert werden. Diese Nährstoffversorgung reicht für die Saison aus.

Es ist auf eine gleichmäßige Bodenfeuchte zu achten. Im Frühjahr kann ein Wechsel von feuchten und trockenen Perioden dazu führen, dass die unreifen Früchte abgeworfen werden.

Zudem sollte eine Mulchschicht aus Rindenhumus oder Kompost aufgetragen werden. Dadurch bleibt die Feuchtigkeit länger an den Wurzeln enthalten und gleichzeitig schützt die Schicht vor Frost.

Nach der Ernte sollten Beerensträucher einen Auslichtungsschnitt erhalten. Lange Neutriebe werden ungefähr 5 bis 10 cm eingekürzt. Auch die Seitentriebe kürzt man ein und störende Triebe werden abgeschnitten. Nach vier bis fünf Jahren schneidet man alte, dicke Triebe ab.

Vögel mögen Beeren und deshalb müssen die Sträucher mit einem Schutznetz vor diesen Naschern geschützt werden.

Erdbeeren (Fragaria x ananassa, Fragaria vesca)

Pflanzabstand

50 x 25 cm

Nährstoffbedarf

Mittel

Pflanzsubstrat

Kompost-Erde oder Pflanzerde

Pflanzung

Anfang August bis September: wurzelnackte Sorten und einmal tragende Sorten

August bis September und April: Topfpflanzen und mehrmals tragende Sorten

Kulturdauer

Höchstens drei Jahre

Gute Beetnachbarn

Borretsch und Knoblauch

Anbau und Pflege

Die Pflanzzeit von Erdbeeren verläuft von Sommer bis September. Mehrmals tragende Sorten und Frigo-Pflanzen eignen sich für die Pflanzung im April, deren Früchte im selben Jahr geerntet werden können.

Jungpflanzen werden so tief in die Erde gesetzt, dass das Pflanzenherz über der Erdoberfläche liegt. Werden Erdbeeren zu tief gepflanzt, verfaulen die Früchte.

Erdbeeren müssen mit einem Schutznetz gegen Vögel geschützt werden.

Zeigen sich die ersten Früchte, sollte eine Strohschicht unter die Pflanzen gelegt werden. Dadurch kommen die Erdbeeren nicht mit dem feuchten Boden in Kontakt  und es lässt sich Grauschimmel und Fäulnis verhindern.

Bei den einmal tragenden Sorten werden nach der Erne alle Ausläufer sowie die fleckigen, äußeren Blätter entfernt. Anschließend wird eine Gabe Kompost aufgetragen. Somit wird für einen reichen Knospenansatz im Folgejahr gesorgt.

Die abgeschnittenen Ausläufer können ins Beet oder in kleine Töpfe gesteckt werden. Wird die Erde feucht (nicht nass) gehalten, entwickeln sich Wurzeln und man erhält neue Erdbeerpflanzen.

Mehrmals tragende Sorten benötigen Anfang Juli und im September jeweils eine Gabe Kompost oder Beerendünger.

Nach drei bis fünf Jahren sollten die Pflanzen gegen neue ausgetauscht werden. Die oberen 30 cm Erde wird ebenfalls gegen neue Erde ausgetauscht, um Wurzelkrankheiten zu vermeiden.

Krankheiten und Schädlinge

Vögel, Schnecken, Erdbeerblütenstecher, Grauschimmel

Sortenempfehlungen

Gartenerdbeeren:

„Wädenswil 6“ – frühe Sorte

„Lambada“ – frühe Sorte

„Mieze Nova“ – mittelfrühe Sorte

„Senga Sengana Selektion“ – mittelfrühe Sorte

„Korona“ – mittelfrühe Sorte

„Pegasus“ – späte Sorte

Mehrmals tragende Sorten:

„Mara de Bois“

„Rimona“

„Mountainstar“

„Merosa“

Walderdbeeren:

„Adriana“

Monatserdbeeren:

„Rügen“

„Alexandria“

Ernte und Verwendung

Die Früchte werden im voll ausgereiften Zustand geerntet. Weiße oder grüne Früchte reifen nicht nach. Sie bleiben fade und hart.

Erdbeeren sollten direkt verzehrt werden, da sie nicht lange haltbar sind. Sie eignen sich aber auch sehr gut zur Verarbeitung zu Gelee oder Marmelade. Zudem können Erdbeeren eingefroren werden.

Johannisbeeren (Ribes rubrum, Ribes nigrum)

Pflanzabstand

1,3 bis 1,8 m

Nährstoffbedarf

Mittel

Pflanzsubstrat

Dachgartensubstrat oder Kübelpflanzenerde

Pflanzung

Containerpflanzen ganzjährig (bei frostfreiem Wetter)

Ansonsten Oktober bis November

Kulturdauer

15 bis 20 Jahre

Gute Beetnachbarn

Beerensträucher

Anbau und Pflege

Junge Sträucher sollten im Herbst angepflanzt werden, weil sie dann am besten wachsen. Johannisbeeren sind Flachwurzler und müssen deshalb bei Trockenheit regelmäßig gegossen werden.

Der Standort sollte absonnig oder halbschattig sein.

Im Frühling wird mit Kompost oder Beerendünger gedüngt. Ab Juli darf nicht mehr gedüngt werden, da sonst die Triebe nicht mehr ausreifen.

Manchmal kommt es im Frühling zum „Verrieseln“: Grüne, noch unreife Früchte werden abgeworfen. Dies passiert, wenn die Nächte zu kalt sind, bei Trockenheit oder bei nasskaltem Wetter. Auch bei zu vielen Seitentrieben werfen die Sträucher einen Teil der Früchte vorzeitig ab.

Im März oder nach der Ernte sollten alle drei- bis vierjährigen Triebe sowie über Kreuz wachsenden Zweige herausgeschnitten werden.

Damit die Wurzeln im Winter vor Frost geschützt sind, trägt man im Oktober eine Mulchschicht aus Rindenhumus oder Kompost auf.

Krankheiten und Schädlinge

Johannisbeergallmücke, Johannisbeer-Blasenlaus, Rostpilze

Sortenempfehlungen

Rote Johannisbeeren:

„Jonkheer van Tets“ – frühe Sorte

„Rolan“ – mittelfrühe Sorte

„Rovada“ – späte Sorte

Schwarze Johannisbeeren:

„Ceres“ – frühe Sorte

„Lissil“ – mittelfrühe Sorte

„Cheresneva“ – mittelfrühe Sorte

„Titania“ – späte Sorte

Weiße Johannisbeeren:

„Blanka“ – mittelfrühe Sorte

„Weiße Versailler“ – mittelfrühe Sorte

Ernte und Verwendung

Da Johannisbeeren im frischen Zustand sauer schmecken, süßt man sie vor dem Verzehr mit Zucker oder Stevia.

Die Beeren eignen sich sehr gut zum Backen, für Konfitüre und Marmelade.

Heidelbeere (Vaccinium corymbosum)

Pflanzabstand

1 bis 1,50 m

Anbau und Pflege

Der Boden sollte sauer sein und keinen Kalk enthalten. Geeignet sind Moorbeeterde und Rhododendron-Erde.

Werden mehrere Sorten gepflanzt, kann von Juli bis September geerntet werden.

Heidelbeeren sind Flachwurzler und müssten bei Trockenheit regelmäßig gegossen werden.

Sie bekommen im Frühling eine Gabe Beerendünger.

Nach der Ernte lichtet man die Pflanzen aus, indem alle älteren Zweige entfernt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Vögel

Sortenempfehlungen

Frühe Sorten:

„Patriot“

„Earlyblue“

Mittelfrühe Sorten:

„Poppins“

„Bluecrop“

Späte Sorte:

„Elisabeth“

Ernte und Verwendung

Da Heidelbeeren nicht gleichzeitig reifen, wird immer gut durchgepflückt. Sie lassen sich im Kühlschrank ungefähr sieben Tage lagern.

Heidelbeeren eignen sich für den frischen Verzehr, zum Backen und zum Einmachen.

Stachelbeeren (Ribes uva-crispa)

Pflanzabstand

1 bis 1,30 m

Anbau und Pflege

Für das Hochbeet bieten sich Sorten ohne oder nur mit wenigen Stacheln an. Die beste Pflanzzeit ist der Herbst. Stachelbeeren können aber auch im Sommer oder Frühling gepflanzt werden.

Zwecks besseren Befruchtung ist es ratsam, zwei Sorten zu pflanzen.

Stachelbeeren sollten einen Standort bekommen, an dem sie nicht von der Mittagssonne beschienen werden. Sie neigen zu Sonnenbrand.

Die Düngung erfolgt im Frühling. Nach der Ernte werden die Sträucher ausgelichtet, indem die älteren Triebe entfernt werden.

Krankheiten und Schädlinge

Johannisbeer-Säulenrost, Stachelbeermehltau

Sortenempfehlungen

„Redeva“

„Easycrisp“

„Früheste Gelbe“

Ernte und Verwendung

Geerntet wird, indem jeden zweiten oder dritten Tag vollreife Beeren durchgepflückt werden.

Da Stachelbeeren nicht lange haltbar sind, sollten sie schnell verzehrt oder verarbeitet werden. Sie eignen sich für den frischen Verzehr sowie für Kompott und Marmelade.

Himbeeren

Bei Himbeeren gelten etwas andere Regeln. Diese Beerenfrüchte benötigen leicht saure und humusreiche Erde. Die Sträucher sind für Hochbeete zu ausladend. Deshalb pflanzt man Himbeeren in Kastenbeete an. Der Standort sollte sonnig bis halbschattig sein.

Es gibt zwei Wuchstypen von Himbeeren:

  • Sommerhimbeeren – Die Früchte entwickeln sich an den Jungtrieben des Vorjahres. Diese Triebe werden nach der Ernte bodennah abgeschnitten. Daneben werden sich hellgrüne Triebe bilden, die im nächsten Jahr Früchte tragen. Nach dem Schnitt sollte eine Kompostgabe erfolgen, denn damit wird das Ausreifen der neuen Triebe gefördert. Die Sorten „Meeker“, „Willamette“ und „Gelbe Antwerpener“ sind empfehlenswerte Sommerhimbeeren.
  • Herbsthimbeeren – Die Früchte entwickeln sich an den Trieben, die im selben Jahr gebildet wurden. Deshalb fruchten diese Himbeeren später und zwar im Spätsommer bis zum Oktober. Nach der Ernte schneidet man alle Triebe bodennah ab. Sehr gute Sorten sind „Autumn Bliss“ und „Himbo Top“.

Teile diesen Beitrag: