Hochbeet - bepflanzen und pflegen

Für den Erfolg des Anbaus im Hochbeet sind einige Faktoren zu beachten. Folgend informieren wir über Gemüse-, Obst-, Kräuter- und Salatsorten, die sich für Hochbeete eignen. Außerdem geben wir Tipps zur Aussaat, Pflanzung und Pflege und stellen drei Anbaupläne für Gemüsebeete vor.

Hochbeet

Gartengeräte: Grundausstattung und Zubehör

Für das Gärtnern mittels Hochbeeten sollten hochwertige Werkzeuge und Utensilien angeschafft werden. Billigangebote mögen vielleicht verlockend sein, aber diese Geräte halten in der Regel nur kurze Zeit. Deshalb lohnt sich die Investition in qualitatives Werkzeug. Beim Kauf sollte zudem darauf geachtet werden, dass der Hersteller Ersatzteile anbietet, wie zum Beispiel Klingen und Federn bei Gartenscheren.

Zur Grundausstattung sollten folgende Geräte gehören:

  • Blumengabel und Handschaufel – Damit werden Rillen für die Aussaat gezogen oder kleine Pflanzlöcher ausgehoben.
  • Handrechen – Mit diesem Handgerät wird die Oberfläche des Substrats glatt gezogen, um die Aussaat oder die Pflanzung zu erleichtern.
  • Küchenmesser oder Gärtnermesser mit geschwungener Klinge (Hippe) – Mit dem Messer werden welke Blätter entfernt, Schnüre durchgeschnitten und geerntet.
  • Gartenschere – Eine Gartenschere darf nicht fehlen, da sie für alle Schnittarbeiten nützlich ist. Im Handel sind unterschiedliche Größen und auch Scheren für Linkshänder zu bekommen.
  • Handschuhe – Stoff- oder Lederhandschuhe schützen empfindliche Hände vor den kleinen Härchen, die sich auf den Blättern von Zuchini und Gurken befinden. Diese können Rötungen und Juckreiz auslösen. Handschuhe aus Latex sind beim Ausbringen von Schneckenkorn und Dünger zu empfehlen.
  • Gießkanne oder Gartenschlauch zum Bewässern der Pflanzen.

Neben der Grundausstattung ist für die Gartenarbeit dieses Zubehör sehr hilfreich:

  • Binde- oder Gartenschnur
  • Draht
  • Unkrautvlies
  • Abdeckfolie
  • Holzstäbe oder Bambusstäbe zum Stützen der Pflanzen
  • Etiketten zum Beschriften
  • Eimer oder Gitterkorb

Pflege im Hochbeet

Damit die Pflanzen gut wachsen können, benötigen sie Wasser, Licht und Nährstoffe. Für das richtige Licht muss der passende Standort des Hochbeetes gewählt werden. Wasser und Nährstoffe müssen dem Bedarf der Pflanzen entsprechend gegeben werden.

Bewässerung im Hochbeet

Das Gartenhochbeet wird normalweise durch den Regen genügend mit Wasser versorgt. Eine zusätzliche Bewässerung ist in längeren Trocken- und Hitzeperioden notwendig. Für diesen Zweck kann das Regenwasser aufgefangen werden. Dazu werden entweder die üblichen blauen oder grünen Regentonnen verwendet und unter die Dachregenrinne aufgestellt. Im Handel sind aber auch Behälter zu bekommen, die attraktiver aussehen.

Bei mehreren Hochbeeten oder für Menschen, die viel reisen, ist eine automatische Bewässerung empfehlenswert. Diese Systeme setzen sich aus Perl- oder Tropfschläuchen und einer Zeitschaltuhr oder einem kleinen Computer zusammen. Das Bewässerungssystem wird an den Regenauffangbehälter oder an den Wasserhahn angeschlossen und gibt zu den eingestellten Zeiten Wasser an die Pflanzen ab.

Die beste Bewässerungszeit ist der frühe Morgen. Mittags sind die Temperaturen höher und das Wasser würde schneller verdunsten. Eine abendliche Bewässerung begünstigt Pilzerkrankungen. Zudem kommen Schnecken schneller voran, wenn abends gegossen wird.

Die Pflanzen sollten am besten lange Wurzeln bilden, die tief in die Erde reichen. Dadurch werden sie vor dem Austrocknen bewahrt, falls die obere Erdschicht zu trocken wird. Um die Wurzelbildung zu unterstützen, sollte stets durchdringend gegossen werden.

Das Gießwasser sollte weder über Triebe noch über Blätter laufen. Sind diese Pflanzenteile feucht, erhöht sich die Anfälligkeit von Pilzkrankheiten.

Düngung im Hochbeet

Die Hauptnährstoffe für Pflanzenwachstum sind Stickstoff (N), Phosphor (P) und Kalium (K). Daneben sind die Nährstoffe Magnesium (Mg), Kalzium (Ca) sowie Bor, Eisen, Zink und weitere Spurenelemente wichtig. Diese Nährstoffe und Spurenelemente sind in organischen und mineralischen Düngern enthalten:

Organische Dünger stammen aus tierischen oder pflanzlichen Rohstoffen. Diese Dünger werden durch Mikroorganismen im Boden aufgeschlossen und geben die Nährstoffe langsam und gleichmäßig an den Boden ab.

Mineralische Dünger sind wasserlöslich und werden direkt aufgenommen. Dadurch entfaltet sich ihre Wirkung sehr schnell.

Damit die Pflanzen die Nährstoffe aufnehmen können, muss der Boden genügend Feuchtigkeit enthalten. Deshalb sollte nach dem Düngen stets gegossen werden.

Im Kompostbeet ist das Düngen in den ersten drei Jahren nicht notwendig. Im vierten Jahr wird beim Pflanzen von starkzehrenden Gemüse gedüngt. Hier reicht eine Handvoll organischer Volldünger pro Quadratmeter aus. Ist das Beet abgesackt, kann es mit einem frischen Gemisch aus Kompost und Erde aufgefüllt werden. In dem Fall ist das Düngen unnötig.

Regelmäßige Pflegearbeiten

Zum Gärtnern gehören regelmäßige Arbeiten, um die Pflanzen gesund zu halten. Zum Beispiel sollten kranke, welke oder abgestorbene Pflanzenteile stets entfernt werden. Zudem sollte die Erde zwischen den Pflanzen hin und wieder mit der Handharke aufgelockert werden. Wird die Erde nicht aufgelockert, kann die Feuchtigkeit von unten an die Oberfläche steigen und verdunsten. Gleichzeitig werden beim Auflockern Keimlinge von Unkraut beseitigt.

Tipps zum Aussäen

Viele Kräuter und Gemüse können im Hochbeet direkt ausgesät werden. Da reiner Kompost zu nährstoffreich ist, wird über den Kompost eine etwa 5 Zentimeter dicke Schicht Aussaaterde gefüllt. In diese möglichst feinkrümelige Erde wird ausgesät. Vor der Aussaat wird die Erde mit dem Handrechen glatt gezogen. Nach der Aussaat muss gründlich angegossen werden.

Für die Aussaat werden folgende Utensilien benötigt:

  • Kräuter- oder Gemüsesamen
  • Handrechen zum Glattziehen der Aussaaterde
  • Schnur zum Spannen für die Reihenpflanzung
  • Bei Bedarf kleine Pflöcke oder Stäbe zum Spannen der Schnur
  • Pflanzschaufel
  • Gießkanne oder Gartenschlauch (mit Brausekopf)

Einzelsaat

Die Samen von Kürbis, Zucchini und Gurken sind recht groß und werden einzeln gesät. Dazu steckt man sie mit der Spitze nach unten 3 bis 4 Zentimeter tief in die Erde.

Horstsaat

Bei Erbsen und Buschbohnen werden die Samen zu dritt bis zu fünft in ein Pflanzloch gelegt. Die Samen werden etwa 2 bis 3 Zentimeter hoch mit Erde bedeckt.

Reihen- und Flächensaat

Feine Samen werden breiflächig oder in Reihen ausgesät. Dazu schüttet man die Samen direkt auf die Erdoberfläche. Für eine gleichmäßige Aussaat sollten die Samen mit etwas Sand gemischt werden.

Bandsaat

Im Handel sind einige Gemüse und Kräuter in Saatplatten oder Saatbändern zu erhalten. Die Samenkörner liegen zwischen zwei Vlieslagen und bereits im richtigen Abstand zueinander. Man zieht mit der Handschaufel oder dem Finger eine Rille in die Aussaaterde. Dort wird das Saatband oder die Saatplatte hineingelegt und etwa 1 bis 3 Zentimeter mit Erde bedeckt. Im feuchten Substrat löst sich das Vlies auf und zersetzt sich.

Jungpflanzen im Hochbeet

Wer nicht aussäen und auf die Keimlinge warten möchte, kann vorgezogene Jungpflanzen ins Hochbeet setzen. Im Frühling sollte während der Mittagszeit gepflanzt werden und im Sommer sind die Abendstunden zu empfehlen

  • Ab März können Setzlinge von Kohl, Spinat, Mangold und Salat ins Beet gepflanzt werden.
  • Mitte bis Ende Mai können die frostempfindlicheren Gemüsesorten wie Kürbisse, Zucchini, Paprika, Tomaten und Gurken folgen.
  • Ende Mai bis Anfang Juni werden Setzlinge von Chinakohl und Auberginen gepflanzt.
  • Juni und Juli ist die Pflanzzeit vorgezogener Jungpflanzen von Blumenkohl, Sprossenkohl, Romanesco und Herbst-Brokkoli.

Zum Setzen von vorgezogenen Jungpflanzen werden folgende Utensilien benötigt:

  • Jungpflanzen
  • Handrechen
  • Pflanzschaufel
  • Schnur
  • Bei Bedarf Pflöcke oder Stäbe zum Ziehen der Schnur für Reihenpflanzungen
  • Gießkanne
  • Dünnes Vlies

Und so werden Setzlinge gepflanzt:

  1. Zunächst wird die Erdoberfläche mit dem Handrechen glatt gezogen.
  2. Die Jungpflanzen werden je nach Ort unterschiedlich tief in die Erde gesetzt. Zum Beispiel sollte bei Kohlrabi und Salat die obere Hälfte der Wurzelballen über der Erde liegen. Die Blätter müssen sich im Wind bewegen können. Die Salatköpfe bleiben locker, wenn die Jungpflanzen zu tief eingepflanzt werden. In dem Fall fault das Herz.
  3. Tomaten dagegen müssen tief gepflanzt werden, damit sich am in der Erde steckenden Trieb schnell Wurzeln bilden können.
  4. Nach der Pflanzung der Setzlinge muss gründlich angegossen werden. Um die zarten Pflanzen nicht zu beschädigen oder umzuknicken, wird dies mit der Gießkanne gemacht. Das Wasser sollte leicht temperiert sein.

Arbeitskalender für die Gartensaison im Hochbeet

Die Gartensaison beginnt im Hochbeet einige Wochen eher als im normalen Gemüsebeet. Zudem dauert die Saison im Hochbeet länger an und geht bis in den Spätherbst hinein. Wird rechtzeitig im Spätsommer gesät oder gepflanzt, kann sogar noch im Winter geerntet werden.

Das Hochbeet erwärmt sich schneller als ein normales Gemüsebeet. Wird das Hochbeet mit einer Folie abgedeckt, kann im März mit der Aussatz oder der Pflanzung von Setzlingen begonnen werden.

Monat

Gemüse und Kräuter

Tipps

März/April

Ab März/ April können folgende Gemüse oder Kräuter ausgesät oder gepflanzt werden:

Aussaat von Schnittsalat, Pflücksalat, Spinat, Mangold, Rettich, Radieschen, Wurzelpetersilie, Pastinaken und Möhren

Aussaat von Petersilie, Kerbel, Gartenkresse und anderen Küchenkräutern

Ab Ende März Aussaat von Mizuna und anderen Asia-Salaten

Nach dem Angießen sollten die Aussaaten mit Vlies abgedeckt werden.

Um Möhren kontinuierlich ernten zu können, werden alle 14 Tage neue Reihen gesät.

April

Ab April können Knoblauch und Steckzwiebeln gesetzt werden. Zudem beginnt die Zeit für die Aussaat von Frühlingszwiebeln und Lauchzwiebeln.

Für die Salaternte im Mai werden Anfang April vorgezogene Salatpflanzen gesetzt. Es darf allerdings kein Schnee mehr liegen.

Mai

Nach den Eisheiligen Mitte Mai werden Tomaten, Chili und Paprika gepflanzt.

Ende Mai folgen vorgezogene Zucchini, Auberginen, Kürbisse und Gurken.

Erdbeeren werden an den Rand gepflanzt.

Für die laufende Ernte pflanzt man von Kohlrabi alle zwei Wochen eine neue Reihe.

Rankende Pflanzen sollten an den Rand gesetzt werden, sodass Triebe und Blätter über den Rand hängen.

Juni

Im Juni werden Sommersalate, Brokkoli und Knollenfenchel gepflanzt.

Zudem ist Erntezeit für Spinat.

Ab Juni muss regelmäßig gegossen werden. Die Erde darf jedoch nicht zu nass werden, aber auch nicht austrocknen.

August

Nun wird Herbstgemüse gesetzt, zum Beispiel Herbst-Brokkoli, Chinakohl, Grünkohl, Endivien und Radicchio.

Spinat kann erneut gesät oder gepflanzt werden.

Ab September sollte das Beet mit einem Vlies vor Kälte geschützt werden. Dazu empfiehlt sich ein spezielles Frostschutz-Vlies.

Im Winter kann im Hochbeet immer noch geerntet werden. Pastinaken, Sprossenbrokkoli und Lauch sind Beispiele der Gemüsesorten, denen Kälte und Frost nicht viel ausmachen.

Stangensellerie, Petersilie und Rucola können bis zur Erntezeit im Hochbeet bleiben. Das Beet sollte mit einem weißen Vlies abgedeckt sein. Sollte Schnee fallen, wird dieser mit dem Vlies ganz einfach beseitigt.

Flächen, die bereits abgeerntet sind, werden mit einer dunklen Folie abgedeckt. Dadurch können die Nährstoffe nicht ausgewaschen werden. Das Beet sollte bis Februar abgeerntet sein, damit die neue Gartensaison beginnen kann.

Schutz vor Krankheiten und Schädlingen

Mit präventiven Maßnahmen lassen sich viele Probleme mit Schädlingen und Krankheiten vermeiden. Chemische Pflanzenschutzmittel sollten im Hausgarten keine Verwendung finden! Zum Schutz vor Schädlingen und Krankheiten stehen umweltverträgliche und natürliche Alternativen zur Verfügung.

Pflanzen vor Schädlingen schützen

Zu den häufigsten Schädlingen im Gemüsegarten gehören Gemüsefliegen und Schnecken. Folgende vorbeugende Maßnahmen verhindern einen Befall mit diesen Schädlingen:

Nacktschnecken – An der Oberkante des Hochbeetes kann ein Kupferband geklebt werden. Schnecken meiden Kupfer und werden somit nicht ins Beet kriechen. Sollten mit der Pflanzerde oder den Pflanzen bereits Schneckeneier ins Beet gelangt sein, hilft Schneckenkorn, wobei Präparate auf Basis Eisen-III zu bevorzugen sind.

Gemüsefliegen befallen Zwiebeln, Möhren, Lauch und Kohl. Da die Fliegen meistens nur in einer Höhe zwischen 40 und 50 Zentimeter über dem Boden fliegen, sind Pflanzen im Hochbeet weniger gefährdet. Um kein Risiko einzugehen, kann ein Kulturschutznetz über das Beet gespannt werden. Bei Kohlpflanzen hilft ein Kohlkragen. Dabei handelt es sich um kleine Scheiben, die um die Jungpflanzen gelegt werden. Dadurch wird die Eiablage der Fliegen verhindert, denn sie legen ihre Eier an der Stängelbasis ab.

Blattläuse sind nicht schädlich, sondern lediglich lästig. Es reicht aus, das Gemüse vor der Verarbeitung zu waschen.

Bei Trauermücken handelt es sich um kleine schwarze Fliegen, deren Larven in humusreicher und nasser Erde leben. Gegen die Fliegen helfen Gelbtafeln. Damit sich die Larven gar nicht erst entwickeln können, sollte die Erde trocken gehalten werden.

Der Kohlweißling ist ein Falter, dessen Raupen Rucola und Kohl frisst. Um die Eiablage zu verhindern, sollte ein feinmaschiges Netz über das Beet gespannt werden. Sind bereits Raupen im Beet, können diese mit der Hand abgesammelt werden.

Pflanzen vor Krankheiten schützen

Selbst bei sehr guten Pflege kommt es immer mal wieder vor, dass Pflanzen an Braunfäule oder Mehltau erkranken. Diese Erkrankungen lassen sich nur verhindern, indem robuste und resistente Sorten gepflanzt werden. Mit einigen präventiven Maßnahmen lässt sich das Risiko reduzieren.

Echter Mehltau tritt bei Trockenheit und Hitze auf: Die Pflanzen sind mit einem weißlichen Belag überzogen. Zur Vorbeugung können die Pflanzen mit einem Präparat aus Ackerschachtelhalm bespritzt werden.

Falscher Mehltau tritt bei nassem und kühlem Wetter auf. Auf der Oberseite der Blätter zeigen sich braun-gelbe Flecken und die Blattunterseiten sind mit einem gräulichen Belag überzogen. Die befallenen Pflanzenteile können mit einer Milchspritzbrühe besprüht werden: Man mischt einen Teil Milch und neun Teile Wasser.

Kraut- und Braunfäule tritt bei Tomaten auf. Der Erreger dieser Krankheit nennt sich Phytophthora infestans, der über die Blätter und Wurzeln in die Pflanze eindringt. Früchte, Triebe und Blätter färben sich braun und sterben letztlich ab. Die Sporen dieses Pilzes werden mit Regen aus der Luft ausgewaschen und somit verbreitet. Vorbeugend kann ein Schutzdach über das Tomatenbeet gebaut werden, sodass die Sporen nicht die Pflanzen erreichen können.

Welke- und Fäulnispilze lassen sich verhindern, indem die Erde trockener gehalten wird.

Grauschimmel befällt Erdbeerfrüchte, wenn diese auf feuchter Erde liegen. Vorbeugend wird eine Mulchschicht aus Stroh unter die Erdbeerpflanzen gelegt.

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