Hochbeet - Die Vorteile

Ein Hochbeet bringt viele Vorteile mit sich, denn es lässt sich vielseitig gestalten und die Gartenarbeit wird durch die Höhe des Beetes leichter. Zudem können Hochbeete sowohl im Garten als auch auf der Terrasse und auf dem Balkon ihren Platz finden.

Hochbeet aus geflochtenen Zweigen

Hochbeete – keine neue Erfindung

Die Idee der Hochbeete kam bereits den Gärtnern zu Mittelalterzeiten: Sie stellen fest, dass sich die meisten Pflanzen optimaler entwickelten, wenn sie auf erhöhten Beeten gepflanzt wurden. Diese erhöhten Beete wurden als „Hügelbeete“ bezeichnet, die eine geneigte Oberfläche besaßen. Durch diese Neigung wurden die Frühlingsbeete von der Sonne schneller erwärmt. Diese Beete erhielten eine Umrandung aus Weidenflechtzäunen, Brettern oder Balken, um das Gießwasser im Beet zu halten.

Später ließ man die Neigung der Oberfläche weg, denn die Seiten der Hochbeete fingen genügend Sonnenwärme ein, um sie an die Erde im Beet weitergeben zu können.

Gärtner in England und Frankreich nutzten den Wärmeeffekt von Mistbeeten für die Wachstumsförderung ihrer Pflanzen. Unter diesen Beeten wurde ein Graben angebracht, in dem frischer Stallmist verrotten konnte. Die in diesem Prozess entstehende Wärme verteilte sich an den umgebenden Boden.

Aus diesen Erfahrungen wurden die Vorteile genutzt, um erste Kastenbeete zu entwickeln, die zunächst in den Gärten des englischen und französischen Adels verwendet wurden. In diesen Kastenbeeten konnten Obst- und Gemüsearten gezogen werden, die wärmeliebend und empfindlicher sind. Diese Beete fanden relativ schnell Einzug in die Gärten der Bevölkerung.

Zahlreiche Vorteile von Hochbeeten

Wer einmal mit Hochbeeten gearbeitet hat, weiß die vielen Vorteile zu schätzen:

Ein Beet für jede Gartenform

Um im Hochbeet Gemüse, Kräuter oder Blumen anzupflanzen, ist kein Garten notwendig. Die praktischen Beete können in beliebiger Größe gekauft oder gebaut werden und sind somit auch auf dem Balkon oder auf der Terrasse zu nutzen.

Kleine Fläche mit großem Nutzen

Im Hochbeet lässt sich trotz kleinerer Fläche häufiger und mehr ernten, im Vergleich zum normalen Gemüsegarten. Zudem lässt sich Gemüse auch dort anbauen, wo der Gartenboden dazu nicht geeignet wäre. Im Hochbeet erhalten die Pflanzen die für sie passende Erde. Somit fällt die Ernte oft wesentlich höher als im Gemüsegarten aus.

Tipp: Oft eignet sich der Gartenboden nicht für Pflanzen, die in ihrer Heimat mit anderen Bodenverhältnissen zurechtkommen. Im Hochbeet kann jede beliebe Erde genutzt werden. Somit lässt sich das Beet auch mit einem speziellen Substrat befüllen.

Frühere Anbausaison

Mit dem Anbau von Gemüse kann im Schnitt zwei Wochen früher begonnen werden. Der Grund: Während der Boden im normalen Gemüsegarten noch nicht warm genug ist, hat die Erde im Hochbeet bereits die ideale Temperatur, um die Anbausaison zu starten. Die Sonnenstrahlen treffen nicht nur auf die Oberfläche der Erde ein, sondern erwärmen ebenso die Hochbeet-Seiten.

Wird das Beet gen Ost-West ausgerichtet, bekommen die Pflanzen an der Südseite wesentlich mehr Sonne als die auf der Nordseite. Die Folge: Pflanzen auf der Nordseite entwickeln sich kümmerlich, da sie  zu wenig Licht erhalten. An der Südseite werden die Wände des Hochbeetes oft zu schnell warm, sodass die Erde ungleichmäßig trocknet.

Zeitsparender Gemüseanbau

Ein normaler Gemüse ist mit zeitaufwendigen Arbeiten wie Schneckenbekämpfung, Unkraut jäten und Verbesserung des Bodens durch Mischkultur und Fruchtfolge verbunden. Dies fällt beim Hochbeet fast weg, sodass auch Berufstätige in den Genuss frischen Gemüses aus dem eigenen Garten kommen können.

Schier unzählige Gestaltungsmöglichkeiten

Hochbeete lassen sich aus unterschiedlichen Materialien bauen, sodass sie sich dekorativ in den Garten, auf Balkons oder auf Terrassen integrieren lassen.

Gartenarbeit ohne Bücken

Ein Hochbeet wird in der Regel hüfthoch gebaut. Zum Gärtner ist somit kein Bücken notwendig. Die Gartenarbeiten wie aussäen, pflanzen, pflegen und ernten, werden im Stehen ausgeführt. Manche Gärtner üben ihre Gartentätigkeiten auch im Sitzen aus, indem die sich einen Stuhl neben das Hochbeet stellen.

Weniger Schädlinge, Schnecken und Unkraut

Im Hochbeet kann es zwar auch zum Schädlingsbefall oder zur Erkrankung der Pflanzen kommen, allerdings sind Gemüse- und Obstsorten vor einigen Risiken automatisch aufgrund der Höhe geschützt. Zum Beispiel halten sich Gemüsefliegen meistens in einer Höhe von maximal fünfzig Metern über dem Boden auf. Tomaten können nicht von Braunfäulepilzen befallen werden, weil diese nur eine Gefahr sind, wenn die Pflanzen im Erdboden wachsen.

Schnecken finden ihren Weg auch im Hochbeet zu den von ihnen begehrten Pflanzen, aber diese Beete lassen sich effektiv gegen Schnecken schützen: Am Rand des Beetes werden entweder ein Schneckenzaun oder Kupferbänder angebracht.

Tipp: Manchmal befinden sich in der Pflanzerde oder an den im Handel gekauften jungen Pflanzen Schneckeneier. Um zu verhindern, dass Schnecken schlüpfen und sich an den Pflanzen laben, sollte man im Frühling vorsorglich handeln: Die Pflanzen werden einmalig mit einem Schneckenkorn auf Eisen-III-Basis behandelt. Dieses Schneckenkorn ist umweltverträglich und sorgt dafür, dass keine Schneckenplage entsteht.

Viele Unkräuter kommen im Hochbeet nicht vor. Dazu gehören Ackerwinde, Quecke und Giersch. Anderes Unkraut kann leicht und schnell ohne großen Aufwand ausgerupft werden.

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